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Crone, Max
Quellen und Vorbilder E. C. Homburgs: ein Beitrag zur Literaturgeschichte des 17. Jahrhunderts — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.74269#0085
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— 83 —

Homburg:

Lund:

Homburg:

Lund:
Homburg:
Diese letzten

Ich gieng äusser allen Wegen
Still hinweg aus einem Dorff'
Vngefehr mehr als ein Wurff
Von der Heyden abgelegen,
Biß ich vber einen Steg
Kam auff einen schönen Weg.
Da viel' Esche stehn gepflantzet
Kirschen Bäume sechs dabey
Vnd der braunen Pflaumen drey
Fein mit Hagedorn verschantzet.
Einseits sähe man gepflantzet
Sehr viel Bäume nach der Rey,
Anderseits war es dabey
Mit Hagdornen dick verschantzet,
Pflaumen stunden mit vermengt.
Hier saß er vnd sang diß Lied
Auff eim newgeschnitten Rieth.
Vnd auff einem langen Ried
Künstlich spielten manches Lied.
beiden Verse stammen aus der uns bereits

bekannten „Corydon-Ode" des Heinsius, wo sie den
Schluß der 2. Strophe bilden.
In demselben „Daphnis" heißt es bei Lund:
Galatee meine Wonne,
Vrsach meiner ersten Pein,
Ihr, O Galatee allein
Meines Lebens wahre Sonne.
Homburg singt fast gleichlautend seine Chloris (Verae
divitiae, virtus. An die Chloris. Clio1 Hlb, Clio2 N6a) an:
Chloris, meine Sonne,
Meine Lust vnd Wonne,
Vrsprung meiner Pein.
In demselben Gedicht sagt Lund:
Vnsre Juncker . . .
Nennen mich zwar einen Lawr,
Einen Clunten, einen Bawr.
Bei Homburg heißt es im „Amor Mercenarius" (Clio1C5a,
Clio2 D 5 a): ,
Lausicht, grindicht, du seyst Bawr,
Gar Capittler oder Lawer.
Im Original bei Cats lautet die Stelle der „Galathea":
Seder noemt ghy my een loer
En een kinckel en een boer.
 
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