- 17 -
mus — er unterzeichnet sich mit dem Kennwort „Con-
jungas utili dulce" in „Minne-plicht ende Kuyscheits —
Kamp als mede Verscheyden tardighe en Geestige Nieuwe
Liedekens en Sonetten. T. Amsterdam 1626", deren erste
Strophe lautet (L 4 b):
Seght my, Sylvia, seght my
Hoe kommt, dat ick myn vee hier in de weyden,
Van u kudde moet scheyden?
Waarom begeert ghy, dat u jonghe lammen
Van myn Oyen niet mammen?
En dat myn Rammen niet met u schapgens spelen,
In't gemeene en telen?
In dem Epigramm „Ad Zoilum" (Nur Clio2 LXXXIX)
wird ein Mann geschildert, der alle Welt tadelt und doch
selbst um kein Haar besser ist. Den gleichen Vorwurf
finden wir in einem Gedicht bei Cats (Proteus S. 52) unter
der Überschrift:
Gemeenlijck een verwaende geck
Straft in een ander sijn gebreck.
Vgl. damit auch Opitz' Catonis Disticha I, 5 (Weltliche
Poemata. 4 Aufl. Franckf. 1644. S. 455.).
Mit dem Epigramm „Femina aut amat, aut odit, tertium
non datur." (Clio1 LIII, Clio2 C, b), dessen letzte Zeile lautet:
Drumb sonder Drittes ihr vns hasset, oder liebet.
ist Cats' Zweizeiler (Spiegel 117, a) zu vergleichen:
Een wijf draeght liefd of grooten haet;
Want selden houtse middel-maet.
Dazu gibt Cats das Zitat aus P. Syrus: „Aut amat mulier
aut odit; nihil est tertium." Vgl. auch die Verse aus dem
„Selbststreit" (Cap. XX, 21 f. S. 141):
„Der Weiber Wille geht hoch über alle Massen,
Da ist kein Mittelpfand, wir lieben oder hassen."
„Mittelpfand" ist zweifellos Druckfehler für „Mittelpfad".
In der Anmerkung zu dieser Stelle (S. 242) wird das „Aut
amat..." als von Seneca angegeben.
Auch das Epigramm „Auff zwo höckrichte Personen."
(Clio1 LIIX; Clio2 CV):
Man hat bißhero zwar vor kündbar auffgenommen,
Es köndte Berg vnd Berg niemals zusammen kommen;
mus — er unterzeichnet sich mit dem Kennwort „Con-
jungas utili dulce" in „Minne-plicht ende Kuyscheits —
Kamp als mede Verscheyden tardighe en Geestige Nieuwe
Liedekens en Sonetten. T. Amsterdam 1626", deren erste
Strophe lautet (L 4 b):
Seght my, Sylvia, seght my
Hoe kommt, dat ick myn vee hier in de weyden,
Van u kudde moet scheyden?
Waarom begeert ghy, dat u jonghe lammen
Van myn Oyen niet mammen?
En dat myn Rammen niet met u schapgens spelen,
In't gemeene en telen?
In dem Epigramm „Ad Zoilum" (Nur Clio2 LXXXIX)
wird ein Mann geschildert, der alle Welt tadelt und doch
selbst um kein Haar besser ist. Den gleichen Vorwurf
finden wir in einem Gedicht bei Cats (Proteus S. 52) unter
der Überschrift:
Gemeenlijck een verwaende geck
Straft in een ander sijn gebreck.
Vgl. damit auch Opitz' Catonis Disticha I, 5 (Weltliche
Poemata. 4 Aufl. Franckf. 1644. S. 455.).
Mit dem Epigramm „Femina aut amat, aut odit, tertium
non datur." (Clio1 LIII, Clio2 C, b), dessen letzte Zeile lautet:
Drumb sonder Drittes ihr vns hasset, oder liebet.
ist Cats' Zweizeiler (Spiegel 117, a) zu vergleichen:
Een wijf draeght liefd of grooten haet;
Want selden houtse middel-maet.
Dazu gibt Cats das Zitat aus P. Syrus: „Aut amat mulier
aut odit; nihil est tertium." Vgl. auch die Verse aus dem
„Selbststreit" (Cap. XX, 21 f. S. 141):
„Der Weiber Wille geht hoch über alle Massen,
Da ist kein Mittelpfand, wir lieben oder hassen."
„Mittelpfand" ist zweifellos Druckfehler für „Mittelpfad".
In der Anmerkung zu dieser Stelle (S. 242) wird das „Aut
amat..." als von Seneca angegeben.
Auch das Epigramm „Auff zwo höckrichte Personen."
(Clio1 LIIX; Clio2 CV):
Man hat bißhero zwar vor kündbar auffgenommen,
Es köndte Berg vnd Berg niemals zusammen kommen;