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Crone, Max
Quellen und Vorbilder E. C. Homburgs: ein Beitrag zur Literaturgeschichte des 17. Jahrhunderts — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.74269#0031
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29 —

„swaren last, maer licht om draghen"; „süsse Bitterkeit"
mit „soete pijn". Ganz ähnlich gebaut und vielleicht auch
durch Beaumont beeinflußt sind folgende Verse aus dem
„Schertz Gedicht" von Zacharias Lund (Deutsche Ge-
dichte 1636. S. 123):
Die Lieb' ist sag' ich Lust, doch voller Pein vnd Schmertzen:
Im Äug' ein schöne Roß', ein scharffer Dorn im Hertzen:
Bald trutzig, bald verzagt; da auch wol Hoffnung ist,
Doch Hoffnung ohne Trost, Trost nicht ohn Trug vnd List.
Es ist ein kurtzer Fried, vnd pflegt wie Wind zu wancken:
Ein Krieg allzeit bereit zum Keiffen vnd zum Zancken :
Da der, der obgesiegt, kriegt kein Gewin zu Lohn,
Der vberwunden wird, läufft mit der Beut darvon.
Hiermit vergleiche man wieder das Homburgsche
Epigramm: „Was das Lieben?" (Clio1 V Clio2 V), das
dem Epigramm: „Was die Liebe?" unmittelbar voran-
geht, und worin es heißt:
„Itzt gros, bald wieder klein, nicht keiffen, dennoch zancken,
Beständig, ebenwol stets hin- vnd wieder wancken.
Dem Feinde brechen ab, vnd nimmermehr doch siegen,
Verspielen, doch allzeit die besten Beute kriegen.
Für den Schluß des Epigramms: „Was die Liebe?"
ist auch noch Opitz beizuziehen, bei dem es heißt
(Teutsche Poemata. Witkowskis Neudruck 44,3 f.):
Befind' ich allezeit, daß jhre (sc. der Liebe) Tyranney,
Nur sey ein blosser Wahn, vnd blinde Fantasey. —
17. „Auff einen tauben vnd blinden Bräutigam".
(Clio1 LXXVI, Clio2 CXXIII) = Z. N. Grillen 28 (II, 11);
Tid. XLIII S. 75. —
Die folgenden Epigramme stammen von mir unbe-
kannten Verfassern. 18. „Cupido Brillen-Mann" (Clio1 XII,
Clio2 XVI); Z. N. (I, 20 ff.). Das holländische Gedicht
umfaßt 80, das Homburgsche nur 28 Verse. Die in den
letzten vier Versen des Homburgschen Gedichtes ver-
kündete, an das „Mundus vult decipi" anknüpfende Nutz-
anwendung stammt nicht aus dem Holländischen. —
19. „Venus - Betrug, An der Schäfferin Sylvia erwiesen"
(Clio1 XXX, Clio2 LIII) = Z. N. Venus bedroch (I, 30),
 
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