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Crone, Max
Quellen und Vorbilder E. C. Homburgs: ein Beitrag zur Literaturgeschichte des 17. Jahrhunderts — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.74269#0033
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31 —

Marot (Oeuvres p. p. Pierre Jeannet. Paris 1868. III p. 94
Ep. CCXXXI) und Beaumont (s. o.) übersetzt. Diese
Prägnanz erscheint bei Homburg abgeschwächt, und die
Pointe ist bei ihm schwer verständlich geworden.
„Als Cajus mich vnlängst mit vielen Worten kränkte,
Zu leihen etwas (hier erwartete man statt „etwas" lieber „viel")
Geld, ich ihm bald etwas schenckte;
Wer wissen wil, warumb? wann ich ihm mehr geliehen,
So hätt' ich schon vorlängst desselben mich verziehen."
Vielleicht lag ihm die auch nicht allzu klare Fassung bei
Roemer-Visscher vor. (Brabbeling 1614. Het sevenste
Schock van de Quicken. 41. S. 92)
„Dat ghy Joost een hantschrift hebt toe gedroncken,
Daer hy u twee duysent gülden met schuldig belijdt,
Gat daerom niet segghen, ick heb hem gheschoncken
Twee duysent gülden dat is niet eene mijt,
Hy wasse my schuldich, dan ghy waertse al quijt,
Maer wilt ghy hem eens hondert gülden teilen,
Hy sal und dat hantschrift wel weer bestellen!
Daß Homburg Roemer-Vischers Brabbeling gekannt
hat, möchte ich umso weniger bezweifeln, als das Epi-
gramm „Wider Venus vnd Cupido Gottheit" (Clio1 XVII,
Clio2 XXVI):
„Die Götter allesampt die Gottheit lassen sehen
Durch ihre Gütigkeit, so sie an vns begehen,
Darumb so scheinet es Betrug, vnd lauter Spott,
Daß Venus Göttin sey, vnd ihr Cupido Gott."
trotzdem es Homburg durch Hinzufügung der Venus er-
weitert hat, sicher aus Roemer-Visscher (Brabbeling
1614. Het eerste Schock van de Rommelsoo 29. S. 110)
entnommen ist:
„Hy is een dwaes, jae vertwyfelt sot,
Die Venus kint acht voor een Got,
Want Got is goet, zijn goetheyt wy mercken wel,
Cupido is een schelm, 't blijkt aen zijn wercken fel."
Ich glaube auch annehmen zu dürfen, daß Homburg sein
Epigramm „Auf die Galathe" (Clio1 XXXII, Clio2 LVII):
Die Gemsen wohnen stets auff stickel-hafften Klippen,
Der Ochse sampt der Kuh' ist gerne bei der Krippen,
Die wilden Thier' im Forst, das Schiff auff wilder See,
Der Vogel in dem Nest; Ich bey der Galathe'
 
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