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Crone, Max
Quellen und Vorbilder E. C. Homburgs: ein Beitrag zur Literaturgeschichte des 17. Jahrhunderts — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.74269#0007
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„Kunst man durch die Müh' empfäht",
sagt Homburg (Clio2, E4b, Z. 10). Er denkt dabei zweifeln
los an die Dichtkunst, ja vielleicht nur an sie. Mit diesem
Wort charakterisiert er seine poetischen Erzeugnisse. Sie
sind erarbeitet, d. h. in Stoff und Form entlehnt und er-
lernt. Selbst das Eigene ist in allen Einzelheiten unfrei
und beeinflußt.
„Ist nun vielleicht", spricht er zum Leser in der Vor-
rede von Clio1, „etwas, das dir schmecket, so halte es
fast meistenteils vor die Frantzösische vnd Holländische
Artigkeit."
Diese Quellenangabe ist bezeichnend. Von den 4 poe-
tischen Werken, die Homburg veröffentlicht hat, ist die
Hälfte unmittelbare Übersetzung, und zwar stammt eins
aus dem Französischen, das andere aus dem Holländischen.
Der „Selbststreit" (J. Cats Selbststreit, das ist, Kräfftige
Bewegung deß Fleisches wider den Geist. Poetischer
Weise abgebildet in der Person ^O^G^^G, Als er von
Potiphars Haußfrauen, der Sephyren, versucht worden zum
Ehebruch. Auß dem Holländischen in unser Hochteut-
sches übersetzet durch Ernst Christoph Homburg. Nürn-
berg, in Verlegung Wolffgang Endters. [1647]), durch den
er sich mit Erfolg um die Mitgliedschaft der „Fruchtbrin-
genden Gesellschaft" beworben hat, ist von Cats, und
die „Dulcimunda" (E. C. Homburgs Tragico-Comoedia
Von der verliebten Schäfferin DULCIMUNDA. Gedruckt
zu Jehna, Verlegt durch Erhardt Bergern, Buchhändl. Im
Jahr 1643.) hat sich durch Prof, von Waldbergs Forschung
als die Verdeutschung der Sylvie des de Mairet entpuppt.
 
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