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Crone, Max
Quellen und Vorbilder E. C. Homburgs: ein Beitrag zur Literaturgeschichte des 17. Jahrhunderts — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.74269#0082
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— 80-

mit der I. Strophe von Buchners 1624 gedruckten „Hoch-
zeit Lied an Christian Findekeller und Margareta Friesin"
vergleichen:
Nun es ist doch einst gelungen
Nach des frommen Himmelsgunst,
Das der falsche Neid bezwungen
Durch getrewe Liebesbrunst,
Sieh der unverwandte Sinn
Den verdienten Dank trägt hin.
Hier liegt die Entlehnung ebenso offen zu Tage, wie wir
sie bei Opitz gesehen haben.
Ebenso unbefangen, wie Homburg seine Meister aus-
schreibt, macht er es mit andern Zeitgenossen. Wörtliche
Übereinstimmungen mit Johannes Plavius haben wir
bereits durch Cats und Starter kennen gelernt. —
Am auffallendsten aber sind die Anlehnungen Homburgs
an Zacharias Lund, den wir auch schon zu erwähnen
Gelegenheit hatten. Seine deutschen Verse sind 2 Jahre
vor Veröffentlichung der ersten Clio-Ausgabe erschienen
unter dem Titel „Zachariae Lundii Allerhand Artige Deut-
sche Gedichte, Poemata, Sampt einer zu End angehengter
Probe außerlesener, scharffsinniger, kluger, Hoff- vnd
Schertzreden, Apophtegmata, genant. Leipzig, In Verlegung
Gottfried Gossens, Buchhändlers daselbst. Gedruckt bey
Johann Albrecht Mintzeln. Im Jahr 1636." Vielleicht hat
Homburg diesen Poeten persönlich in Wittenberg kennen
gelernt, das Zacharias Lund einige Monate später (Herbst
1632) verließ, nachdem Homburg dort (Juli 1632) imma-
trikuliert wurde. Aber wie dem auch sei, Homburg hat
Lunds Gedichte gut gekannt und sie nicht selten in der
Clio benutzt.
Besonders interessant sind Stellen aus einem Gedicht
von Opitz (Weltl. Poemata. 4. Aufl. Franckf. 1644 II S. 19,
15 ff), das von Lund (1. c. S. 21 f) und Homburg (Vir-
tutis comes labor. Clio1 C 6 b, Clio2 E 3 b) sozusagen
ausgeschrieben worden ist. Man vergleiche:
Opitz: Rosen geben durch die Dörner
Ihren angenehmen Schein:
 
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