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Scheiden, bitter Todt!
Scheiden, du bringst Noht
Meinem jungen Hertzen.
Daß so jämmerlich
Muß betrüben sich,
Lieben sonder massen;
Lieben kurtze Zeit,
Vnd nicht ohne Leid
Seinen Liebsten lassen.
Dann so sol mein Schmertz
Sich in lauter Schertz
Vnd in Frewde wenden;
Dann so sol mein Leid,
Meine Trawrigkeit
Von stund an sich wenden.
Ich wil biß ins Grab
Fort nicht lassen ab,
Dich noch mehr zu lieben,
Ob ich ohne Zahl
Mich muß tausend-mal
Itzt vmb dich betrüben.
Ja selbst älteste Töne, wie das: „Du bist min, ih bin din :
des solt du gewis sin" klingen in diesem Liede wieder:
Weil ich sicher bin,
Daß dein trewer Sinn
Mir mag nicht verderben;
Ich weis, daß ich dein,
Du hingegen mein
Bist, vnd wilst es sterben.
Auch in einem andern Scheideliede „Valet-Reimen an
seine Dorila" (Nur Clio2 M 5 a) fehlt es nicht an solchen
Stellen:
O Scheiden, bitter Scheiden!
Wie bringst du so gros Leiden
Dem krancken Hertzen mein?
Sol ich dann dich so lassen?
O meine Frewd', vnd Sonn'!
Vnd ziehen meine Strassen?
Gehabt euch wol ihr Wangen!
Ihr rohten Lippelein!
Nach euch trag ich Verlangen.
Scheiden, bitter Todt!
Scheiden, du bringst Noht
Meinem jungen Hertzen.
Daß so jämmerlich
Muß betrüben sich,
Lieben sonder massen;
Lieben kurtze Zeit,
Vnd nicht ohne Leid
Seinen Liebsten lassen.
Dann so sol mein Schmertz
Sich in lauter Schertz
Vnd in Frewde wenden;
Dann so sol mein Leid,
Meine Trawrigkeit
Von stund an sich wenden.
Ich wil biß ins Grab
Fort nicht lassen ab,
Dich noch mehr zu lieben,
Ob ich ohne Zahl
Mich muß tausend-mal
Itzt vmb dich betrüben.
Ja selbst älteste Töne, wie das: „Du bist min, ih bin din :
des solt du gewis sin" klingen in diesem Liede wieder:
Weil ich sicher bin,
Daß dein trewer Sinn
Mir mag nicht verderben;
Ich weis, daß ich dein,
Du hingegen mein
Bist, vnd wilst es sterben.
Auch in einem andern Scheideliede „Valet-Reimen an
seine Dorila" (Nur Clio2 M 5 a) fehlt es nicht an solchen
Stellen:
O Scheiden, bitter Scheiden!
Wie bringst du so gros Leiden
Dem krancken Hertzen mein?
Sol ich dann dich so lassen?
O meine Frewd', vnd Sonn'!
Vnd ziehen meine Strassen?
Gehabt euch wol ihr Wangen!
Ihr rohten Lippelein!
Nach euch trag ich Verlangen.