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Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour l'année 1863 — 1864

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Stephani, Ludolf: Erklärung der im Jahre 1862 bei Kertsch gefundenen Gegenstände
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https://doi.org/10.11588/diglit.12431#0069
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Vasen jüngeren Stils, aus dem dritten und zweiten Jahrhundert v. Chr., welche zum Schmuck
derselben einzelne Schwäne angebracht haben, eine ähnliche Absicht wie bei jenen Wandmalern
der römischen Zeit vorauszusetzen-.

Doch fehlt es auch in diesen späteren Yasengemälden nicht an Thierstücken, welche Schwäne,
Gänse oder Enten in freundlichem oder feindlichem Verkehr mit Thieren anderer Art darstellen.

Zuweilen handelt es sich dabei um den aphrodisischen Charakter derselben, was z. B. dann
augenscheinlich ist, wenn wir unterhalb einer Scene des Liebesverkehrs zwischen Mädchen und
Jünglingen zwei Gänse mit einem Reh und einem Panther zusammengesellt finden'2. Auch kann
derselbe Ideen - Zusammenhang zu Grunde liegen, wenn auf «einer griechischen Lampe von
«schwarzem Thon», worunter doch ohne Zweifel eins der gewöhnlichen Tropfgefässc zu verste-
hen ist, ein Schwan und ein Kaninchen (oder eine Gans und ein Hase?) vereint sind3, oder
wenn auf einem schönen kleinen Tropfgefäss der kaiserlichen Ermitage mit rothen Figuren N° 390
ein Panther dargestellt ist, welcher eine Gans verfolgt.

Um etwas Anderes jedoch handelt es sich, wenn eine Ente von drei Füchsen verfolgt
wird'', oder eine Gans und ein Hahn mit einander im Kampf begriffen sind0, und besonders

llr. Tölken sagt, eine Gans im Kampf mit einer
Schlange begriffen sehen. Siehe Phile:De anim. 68 8.

xcpa| \i.'.aù tt)v yovt)V t<3v ixtc'vuv,

Tiîv xçu'YÔva j^ôçeù; Sc, xoù toùtov xcpa|*

1 Als Beispiele können dienen die Vasen bei
Caylus: Ree. d'ant. To. IV. PI. 38. Coll. di lutte le
ant. che si cons. nel Museo Nani N° 330. Dubois:
Cal. Panckoucke N° 225. 226. 227. 228. Froh-
nen Die griech. Vasen in Karlsruhe N° 153. 155.
und die unedirten Vasen der kais. Ermitage N° 1205.
1255. 1302. 1430. 1434. 1441. 1652.1655. Auf
zwei andere Vasen der kaiserl. Ermitage N° 1551.
1585., von denen eine auf Taf. 11. IN0 36. abgebildet
ist und wo ich eher eine Gans, als einen Schwan an-
nehmen mochte, komme ich weiter unten zurück.

2 Mon. pubbl. dall' Inst. arch. To. IV. Tav. 15.
Was für ein Gedanke zu Grunde liegt, wenn auf
einer der spätesten Vasen der kaiserl. Ermitage, die
nur durch eine ganz ungenaue Abbildung MUlin's:
Peint, de vas. To. 1. PI. 58. 59. (wiederholt Gal.
myth. PI. 170. N° 615. Inghirami: Call. Ob». To.
III. Tav. 8. Guigniaut: Heiig. de l'ant. PI. 243.
N° 828. Archaeol. Zeit. 1854. Taf. 66, 3.) bekannt
ist, zwei Schweine, zwei Gänse oder Enten, ein Del-
phin, ein Hund und zwei Weintrauben zusammenge-
stellt sind, ist mir noch nicht ganz deutlich.

a Hübner: Die antiken Bilw. in Madrid p. 260.
N° 628.

4 Dubois: Catal. Panckoucke N° 375.

s Bull. Italiano To. 1. Tav. 1, 2. üeber den Ac-
cusativ, in welchem hier sowohl dem Hahn, als auch
der Gaus der Name beigeschrieben ist, kann man
ausser den von mir zu Köhler's Gesamm. Sehr.
 
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