Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour l'Année 1864 — 1865

DOI Heft:
Supplement
DOI Artikel:
Stephani, Ludolf: Erklärung einiger im Jahre 1863 im südlichen Russland gefundenen Gegenstände
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12433#0224
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1%

Lukian kannte das Gemälde nur durch eine Copie, welche in Athen zurückgeblieben war.
als Sulla das Original, das auf dein Wege nach Rom im Meere unterging, den Mnenern ent-
führte. So wusste er, dass Zeuxis eine Kentaurin dargestellt hatte, welche zwei Junge säugte,
das eine an dem Euter des thicrischen Theils ihres Körpers, das andere an der menschlichen
Brust. In diesem süssen Geschäfte suchte der alte Kentaur die beiden Jungen zu stören, indem
er ihnen scherzend einen jungen Löwen zeigte, den er in der einen Hand empor hielt. Diese
bestimmten Motive also wollte Lukian in jenen einleitenden Worten als eigene, neue Erfindung
des Zeuxis bezeichnen, nicht aber wollte er, wie Brunn1 behauptet, diesen Künstler als den-
jenigen hinstellen, welcher überhaupt zuerst die menschliche Seile der Kentauren vor der thieri-
schen betont^iiabe. Selbst der flüchtigste Blick auf die uns erhaltenen Kunstwerke. namentlich
auf jene Vasengemälde mit schwarzen Figuren, welche darstellen, wie Chiron bei dein Liebes-
kampf oder bei der Hochzeit des Peleus und der Thetis gegenwärtig ist. wie ihm der kleine
Achilleus zur Erziehung überbracht wird u. s. w., lehrt uns, dass die menschliche Seite im
Wesen der Kentauren schon lange Zeit vor Zeuxis von zahlreichen Künstlern vor der thierischen
hervorgehoben worden war.

Ausserdem hat uns Philostratos2 ein rhetorisches Uebungsstück hinterlassen, in welchem
er in bekannter Weise ein angebliches Gemälde beschreibt, das ausser anderen Motiven auch
das Säugen eines kleinen Kentauren durch seine Mutter dargestellt haben soll. Gewiss also halle
auch er Kunstwerke gesehen, in denen dieses Motil vorkam. Zugleich jedoch lehrt uns das
Unbestimmte und Verschwommene seiner Ausdrücke, so wie die überreiche Fülle der von dein
Maler angeblich angewendeten Motive, dass der Rhetor bei seiner Phraseologie keineswegs ein
bestimmtes Kunstwerk im Auge hatte, sondern neben einer allgemeinen Erinnerung an wirklich
Gesehenes seiner Phantasie freien Lauf liess. Dass er,.wie Hr. Welcker mit der gewöhnlichen
Beistimmung Brunn's behauptet, von sieben Kentaurinnen und sieben Jungen spreche, ist durch-

Xoxotov äv xai |svov éTCivoijcaç -sV éxsivo xyjv
flbeptß&iav Tïjç TepTqç éTcsSeuevuto.

1 Jahn's Jahrb. Suppl. Th. IV. p. 266.

2 Imag. II, 3. K&raupot 8k tixutI xà ßptyi)
xà jjt-èv ff7tapY*vot» »TfXstTat, xà 8k x6)v oizaçyo-
vmv UTCexSûêTac, xà 8k xXâeiv boixs, xa 8 vj
7cpâxxet xai eùpooôvroç foû jj.aucù \xs'.8>.ri, xa 8

axaXXet uko inJx |iï)Tpâ<yi, xà 8k TteptßaXXec œù-
xaç OJeXaÇoûaaç, G i: nqv \i.r^é^a X'.'tcv àçtlj-
otv 'jjjp^uv ^Syj, xc (liv xôv vt)TCtöv ei8oç
cù'-rrt) craçèç é(LTCXir]p.pLupo\>VTO{ a'jTCÙ: xoû yttka-
xtoç, xà S' k]^r( 7x.'.px«vx7. êxipaevet tt x-^1. xpa-
X'-ixTjxc;, 'JT^às/e'. 8' a'JxcT; ^aéri] [lAXcucff xa-.
OTiXat aTiaXai sn.
 
Annotationen