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Gottes nach Indien, als weil die Alten an dem Kamel eine besonders leidenschaftliche Brunsl zu
bemerken glaubten welche sie veranlasste, selbst die weiblichen Thiere dieser Art zu castriren '2.
Daher mag es kommen, dass wir auch Psyché, das weibliche Gegenbild des Eros, auf einem
Kamel reiten sehen3.
Schwankender spreche sich die sich auf die vorausgeschickten Bemerkungen stiitzende Ver-
mutbung in Betreff des zweilen Vasengemaldes aus, welches der kaiserlichen Sammlung in Wien
angehôrt*. Vor einem Tempelgebà'ude sieht man da eine jugendliche, anscheinend weibliche Ge-
stalt sitzen, welche mit langen orientaliscben Gewà'ndern, einem Helm und einem Scepter ausge-
stattet ist. Neben ihr steht eine zweite weibliche Gestalt, welche ganz ahnliche Gewander tràgt
und einen Sonnenschirm oder ein à'hnliches Gerà'th hait, allein nicht mit einem Helm, sondern
mit einem anderen, weiblichen Kopfputz versehen ist. Ausserhalb des Tempels ist dièse Gruppe
von sechs Jiinglingen und einem bà'rtigen Mann umgeben, welche sà'mmtlich orientalisches Costiim
tragen. Zwei der ersteren tanzen das cxlau^a, wà'hrend ein dritter die Doppelfloten blâst, und
dazu gesellt sich in Uebereinslimmung mit dem Cfaarakter dièses Tanzes ein Eros. Erinnert man
sich des oben5 iiber den Cultus der Gygaeiscben Alhena Bemerkten, so kann man vermulhen,
dass es sich hier um ein Fest dieser Gô'ttin handelt und dass sie selbst in der vor dem Tempe]
sitzenden und mil einem Helm ausgeriisteten Frau zu erkennen sein mb'ge. Die neben ihr ste-
hende Frau konnte man dann fur eine Priesterin halten.
man da Nichts von Hbrnern zu sehen vermb'ge (Bull,
deir Inst. arch. 1858. p. 173.), so wird eine solche
Méthode gewiss keine Billigung finden konnen.
1 Aristoph.: Vesp. 1034.
©mvy]v 8' El^SV X01?^?7'? o'Xs^pOV te-
xojcutaç,
tp6))tT]ç S' oo-jj.Y]v, Aapiaç oçyeiç diz'kÛTOvç, kqq-
>ctov §è Jta[rï]Xou.
Dazu bemerkt. der Scholiast: ^epjj.oTCpwjcTOÇ yàç rt
y.à\t.y\\oç xal "kâyvoç.
2 Arist.: Hist. anim. IX, 37, 5. IxTen-vovrat
Se xal al xâ[j.Yj).o'. al ^Xecai, orav siç TCoXsfJL'ov .
jfp^a^at aùxarç (3oÛXmvt<x',, ïva \xr\ èv/yaozçl Xâ-
(3o<ri. Aelian: De nat. anim. IV, So. xcd di ys
appevîç xal tcoXs[j.mcoi, £XT£u.voi»o-w aù-rcùç cl
BâxTp'.ot, ty]v u'pptv y,al to ajeoXaaraivetv àcpat-
poùvxEç, tt]v 8à £>mjj.7]v aùxoîç cpuXâvrovTEç. xaov-
rai Se al ÎSTrjXeia'. ~à ÈçccT-TOVTa èç oîcrrpov [xeot,
aùiàç. Plin.: Hist. nat. VIII, 68. «Caslrandi genus
uetiam feminas quae bello praeparentur inveiitmn
«eut; forliores ita puni coitit negato».
3 Bouillon: Mus. des ant. To. III. Basrél. Pl.
14. Chirac: Musée de sculpt. PI. 181. N° «73.
4 Mon. pubbl. d'ail' Inst. arch. To. IV. Tav. 43.
Saeken: Die Samml. des k. k. Miinz- und Antiken-
Câb. p. 1 (> 3. N° 69.
s Siehë oben p. 32.
Gottes nach Indien, als weil die Alten an dem Kamel eine besonders leidenschaftliche Brunsl zu
bemerken glaubten welche sie veranlasste, selbst die weiblichen Thiere dieser Art zu castriren '2.
Daher mag es kommen, dass wir auch Psyché, das weibliche Gegenbild des Eros, auf einem
Kamel reiten sehen3.
Schwankender spreche sich die sich auf die vorausgeschickten Bemerkungen stiitzende Ver-
mutbung in Betreff des zweilen Vasengemaldes aus, welches der kaiserlichen Sammlung in Wien
angehôrt*. Vor einem Tempelgebà'ude sieht man da eine jugendliche, anscheinend weibliche Ge-
stalt sitzen, welche mit langen orientaliscben Gewà'ndern, einem Helm und einem Scepter ausge-
stattet ist. Neben ihr steht eine zweite weibliche Gestalt, welche ganz ahnliche Gewander tràgt
und einen Sonnenschirm oder ein à'hnliches Gerà'th hait, allein nicht mit einem Helm, sondern
mit einem anderen, weiblichen Kopfputz versehen ist. Ausserhalb des Tempels ist dièse Gruppe
von sechs Jiinglingen und einem bà'rtigen Mann umgeben, welche sà'mmtlich orientalisches Costiim
tragen. Zwei der ersteren tanzen das cxlau^a, wà'hrend ein dritter die Doppelfloten blâst, und
dazu gesellt sich in Uebereinslimmung mit dem Cfaarakter dièses Tanzes ein Eros. Erinnert man
sich des oben5 iiber den Cultus der Gygaeiscben Alhena Bemerkten, so kann man vermulhen,
dass es sich hier um ein Fest dieser Gô'ttin handelt und dass sie selbst in der vor dem Tempe]
sitzenden und mil einem Helm ausgeriisteten Frau zu erkennen sein mb'ge. Die neben ihr ste-
hende Frau konnte man dann fur eine Priesterin halten.
man da Nichts von Hbrnern zu sehen vermb'ge (Bull,
deir Inst. arch. 1858. p. 173.), so wird eine solche
Méthode gewiss keine Billigung finden konnen.
1 Aristoph.: Vesp. 1034.
©mvy]v 8' El^SV X01?^?7'? o'Xs^pOV te-
xojcutaç,
tp6))tT]ç S' oo-jj.Y]v, Aapiaç oçyeiç diz'kÛTOvç, kqq-
>ctov §è Jta[rï]Xou.
Dazu bemerkt. der Scholiast: ^epjj.oTCpwjcTOÇ yàç rt
y.à\t.y\\oç xal "kâyvoç.
2 Arist.: Hist. anim. IX, 37, 5. IxTen-vovrat
Se xal al xâ[j.Yj).o'. al ^Xecai, orav siç TCoXsfJL'ov .
jfp^a^at aùxarç (3oÛXmvt<x',, ïva \xr\ èv/yaozçl Xâ-
(3o<ri. Aelian: De nat. anim. IV, So. xcd di ys
appevîç xal tcoXs[j.mcoi, £XT£u.voi»o-w aù-rcùç cl
BâxTp'.ot, ty]v u'pptv y,al to ajeoXaaraivetv àcpat-
poùvxEç, tt]v 8à £>mjj.7]v aùxoîç cpuXâvrovTEç. xaov-
rai Se al ÎSTrjXeia'. ~à ÈçccT-TOVTa èç oîcrrpov [xeot,
aùiàç. Plin.: Hist. nat. VIII, 68. «Caslrandi genus
uetiam feminas quae bello praeparentur inveiitmn
«eut; forliores ita puni coitit negato».
3 Bouillon: Mus. des ant. To. III. Basrél. Pl.
14. Chirac: Musée de sculpt. PI. 181. N° «73.
4 Mon. pubbl. d'ail' Inst. arch. To. IV. Tav. 43.
Saeken: Die Samml. des k. k. Miinz- und Antiken-
Câb. p. 1 (> 3. N° 69.
s Siehë oben p. 32.