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Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour l'Année 1868 — 1869

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Stephani, Ludolf: Erklärung einiger im Jahre 1867 im südlichen russland gefundenen Gegenstände
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https://doi.org/10.11588/diglit.13584#0128
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renden Gefà'sses1 ; tler Priester eines Yasengemàldes, welches sich in der kon. Sammlung in
Kopenhagen bofindet2; der Flôtenblà'ser und der Kampfrichter eines Leydener Vasengemaldes3
und der bewafïhete Jiingling eines in Sicilien gefundenen Vasenfragments4.

So unvollstà'ndig auch dièse Zusamnienstellung nothwendig sein wird, so ist doch so viel
offenbar, dass Vasengemà'lde des in Rede stehenden Stils nur in sehr geringer Zabi auf uns ge-
kommen sind und ausschliesslicli dem vierten Jabrbundert v. Chr. angehôren, wenn sich auch
nicht mehr auf deutlichem Bewusstsein beruhende Reminiscenzen noch in etwas jiingeren Vasen-
gemà'lden von fliiclitigerem und nachlà'ssigerem Stil erkennen lassen.

Zu der Voraussetzung jedocb, dass die Vasen dièses Stils sâ'nimtlich aus einer und derselben
Werkstatt hervorgegangen seien, liegt wenigstens vorlà'ufig um so weniger ein Grund vor, als
Vasen dieser Art eben so am schwarzen Meere als in Italien und Sicilien gefunden sind.

Ob der Umstand, dass wir fast ausschliesslich Dionysos, seinen Freund Hephaestos und
sterbliche Komasten in diesem Stil dargestellt Cnden, keinen andern Grund hat, als den, dass
die Vasennialer, welcbe sich dièses Stils bedienten, eben vorzugsweise Bilder jenes Inhalts zu
verlertigen iiebten, oder ob man dièse Kopfform fur die edleren Theilnehmer des bakchischen
Kreises, natiirlich aber nicht fur die Satyrn, besonders geeignet fand, will ich noch unentschieden
lassen, bis weitere Thalsacben gesammelt sein werden.

Gewiss aber ist es durch bestimmte kiinstlerische Riicksichtcn veranlas«t, dass wir mit jener
Kopfform, so weit sie noch mil Schà'rfe und deutlichem Bewusstsein ausgebildet vorliegt, stets
auch die schtnale, knapp anschliessende Kopfbinde verbunden und immer so gelegt fmden, dass
sie fast genau einen rechien Winkel mit don parallel laufenden Linien des Hinterkopfs und des
Profils bildet. Denn wenngleich es sowohl beim Opfer5 als auch bei den Gelagen6 allgemeine

Wieseler: Denkm. Th. II. N° 401. Panofka: Ei-
gennamen mit xaXcç Taf. 2, 8. Hawkins: Vas.
gr. of the brit. Mus. N° 749. Compte - rendu de la
comm. arch. pour l'ann. 1859. p. 67.

1 Ann. dell' Inst. arch. To. II. Tav. d'agg. H.
Elite céramogr. To. II. Pl. 57.

2 Ussing: Graeske Vaser Taf. 2. Arch. Zeit.
1867. Taf. 226.

3 Raulez: Choix de peint. Pl. 18.

4 Romano: Antich. ined. Tav. 2.

5 Hermann: Griech. gottesdienstl. Alterth. §24,
7—1 1. 35, 17. 48, 2. Schoene: De person. in
Eur. Bacch. habitu scen. p. 143.

6 Platon: Symp. 212, E. aysw oùv œùrôv
rapœ oyàç rrçv ts aù),y)t^'Sa UTîoXajBcùaav xaî
akhcuç Tivaç twv <x>coXout;g)v y,al £,ra<7ty)uai iizl
xaç ïsûpaç éaTetpavopLs'vov auTÔv j«ttoù ts' tsvj
(TTsepâvç) SocasF xcà lav xai Tatvî'aç s'xovTa èid
ri)ç xsçaXviç tcccvu TtoXXàç x.aï sitcsw. Athen.
XV. cap. 16.
 
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