Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour les années 1870 et 1871 — 1874

DOI issue:
Supplément
DOI article:
Stephani, Ludolf: Erklärung einiger im südlichen Russland gefundener Kunstwerke
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.11858#0263
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
215

• Dass auch der Ring N° 23 aus derselben Zeit stammt, ergiebt sich, abgesehen
von seiner eigenen Beschaffenheit, daraus, dass er mit anderen Werken jener Blu-
thezeit der alten Kunst1 zusammen gefunden ist. Der Stein desselben ist bis auf
einen ganz kleinen Rest, der jedoch noch immer erkennen lasst, dass er dieselbe
Form hatte, wie die unter N° 16. 17. 22. abgebildeten, vollstândig zerfressen. Die
mit zarten Email -Verzierungen reich versehene goldene Einfassung desselben ist
wohl erhalten und dasselbe gilt von dem beweglichen goldenen Biigel und dem da-
mit zusammenhângenden goldenen Stift, welcher sich in dem Bohrloch des Steins
befindet.

Endlich knûpfe ich hieran die Mittlieilung eines auf Tafel VI N° 24 abgebil-
deten und ganz aus Carneol bestehenden Rings, welcher sich schon seit einer lan-
gen Reihe von Jahren in der kais. Ermitage befindet, ohne dass die Kataloge eine
Nachricht tiber die Herkunft enthalten2. Doch kann es nicht wohl einem Zweifel
unterliegen, dass er aus den Grabern des sûdlichen Russlands stammt. Der erste
Blick auf das im edelsten Stil des vierten Jahrhunderts v. Ohr. geschnittene Bild
belehrt jeden in diesen Dingen einigermaassen Erfahrenen mit vollkommener Sicher-
heit iiber die Zeit der Verfertigung dièses bis jetzt in seiner Art einzigen Kunst-

ist zwar ira Feuer gewesen, so dass die Steinart
nicht mehr bestimmt werden kann, aber vortreff-
lich erhalten und von ungewOhnlicher Grosse.
Er ist im Jahre 1838 gefunden und hat ailes
Wesentliche mit dem eben beschriebenen gemein,
abgesehen davon, dass man nicht erkennen kann.
ob der Stein durchbohrt und mit einer Achse
versehen ist. Die Einfassung ist reich mit blauem
Email verziert. An dem zweiten (N° 282). der
im Jahre 1840 gefunden ist. hat das Feuer den
Stein zmn Theil zerstort. Wàhrend man auch
hier nicht entscheiden kann, ob der Stein durch-
bohrt und mit einer Achse versehen ist, erkennt
man doch, dass die flache Seite desselben. nach
innen gewendet ist. Der dritte Ring (N° 279a).

welcher im Jahre 1807 gefunden ist, hat statt
des Steins eine sehr wohlerhaltene, ganz durch-
sichtige und ebenfalls jeder Darstellung entbeh-
rende Glaspaste von derselben Form, welche den
Steinen der eben beschriebenen Ringe gegeben
ist. Da sie jedoch vollkommen durchsichtig ist,
so kann man sehr wohl erkennen, dass sie nicht
durchbohrt und ohne Stift ist. Ihre flache Seite
ist ebenfalls nach innen gewendet.

î Sie sind von mir im Compte-rendu de la
comm. arch. pour l'ann. 1868. p. 5 — 51 be-
sprochen.

2 Einen Abdruck bietet Cades: Grosse Ab-
druek-Samml. VII, 22.
 
Annotationen