110
in einem zweiten Vasengemâlde aus ungefâhr derselben Zeit1. Er soheint nicht
vcrgoldet gewesen zu sein, da er eine gelbliche Untermalung zeigt. Hingegen war
das Armband und die Perlenschnur am Hais sicher vergoldet. Die ganze Gestalt
ist, wie die des Poséidon, in hohern Relief ausgefuhrt und der Kopf hatte aus dem-
selben Grande, wie der dièses Gottes, vollstândige Eundung, ist aber eben desshalb
abgebrochen und verloren gegangen.
In eiliger Hast naht sich ihr als Gehûlfe bei dem Wettstreit der nur mit
rother Farbe dargestellte jugendliche Dionysos, dessen langes, mit goldenen Blâttern
geschmïicktes Haar durch das hastige Vorschreiten heftig bewegt wird. Er trâgt
hohe Stiefeln, einen kurzen, mit langen Aermeln und reichen Verzierungen ver-
sehenen Chiton und hat dartiber ein Eehfell geworfen, welches auf der linken
Schulter zusammen gekniipft und ûber den Htiften von einem Gurtel fest gehalten
ist. Mit beiclen Handen hat er einen Thyrsos erfasst, dessen Stiel vergoldet war
und dessen Spitze in hohem Eelief ausgefiihrt ist. Offenbar will er dièse Spitze des
Thyrsos eben so gegen den Erdboden stossen, wie Athena die ihrer Lanze. Er
wird von einem weissen und mit dunklen Flecken versehenen Panther begleitet.
In der Hohe hinter Dionysos sitzt nach der Linken des Beschauers gewendet
eine nur mit rother Farbe dargestellte Frauen-G estait, welche nach der Mitte des
Bildes zurûck blickt. Sie ist nur mit einem Obergewand bekleidet, das sie auf den
Schoos hat herabfallen lassen und mit der rechten Hand eben tiber die Schulter
zieht. Ihre Brust ist mit Kreuzbandern geschmiickt2. Ihre Ohrgehânge, die Arm-
bânder und die Perlenschnuren am Hais und in den Haaren waren vergoldet.
Eine zweite ebenfalls nicht in Eelief, wenn auch mit bunten Farben darge-
stellte Frauen-Gestalt sieht man, in heftiger Bewegung sich nach der Eechten des
Beschauers wendend, jedoch nach der Mitte des Bildes zurûck blickend, unmittel-
bar hinter dem Pferd des Poséidon. Sie trâgt ein grtines Himation und einen roth-
lichen Chiton und zieht das erstere mit der rechten Hand iiber die Schulter, wah-
rend sie durch die erhobene linke Hand das Erstaunen und vielleicht auch den
Schrecken zu erkennen giebt, womit sie das, was vor ihren Augen geschieht, erfullt.
i Compte-rendu de la comm. arch. pour l'ann. 2 Siehe Compte-rendu de la comm. arch. pour
1861. Pl. 3. l'ann. 1870. p. 53. 112. 165. 202. 216.
in einem zweiten Vasengemâlde aus ungefâhr derselben Zeit1. Er soheint nicht
vcrgoldet gewesen zu sein, da er eine gelbliche Untermalung zeigt. Hingegen war
das Armband und die Perlenschnur am Hais sicher vergoldet. Die ganze Gestalt
ist, wie die des Poséidon, in hohern Relief ausgefuhrt und der Kopf hatte aus dem-
selben Grande, wie der dièses Gottes, vollstândige Eundung, ist aber eben desshalb
abgebrochen und verloren gegangen.
In eiliger Hast naht sich ihr als Gehûlfe bei dem Wettstreit der nur mit
rother Farbe dargestellte jugendliche Dionysos, dessen langes, mit goldenen Blâttern
geschmïicktes Haar durch das hastige Vorschreiten heftig bewegt wird. Er trâgt
hohe Stiefeln, einen kurzen, mit langen Aermeln und reichen Verzierungen ver-
sehenen Chiton und hat dartiber ein Eehfell geworfen, welches auf der linken
Schulter zusammen gekniipft und ûber den Htiften von einem Gurtel fest gehalten
ist. Mit beiclen Handen hat er einen Thyrsos erfasst, dessen Stiel vergoldet war
und dessen Spitze in hohem Eelief ausgefiihrt ist. Offenbar will er dièse Spitze des
Thyrsos eben so gegen den Erdboden stossen, wie Athena die ihrer Lanze. Er
wird von einem weissen und mit dunklen Flecken versehenen Panther begleitet.
In der Hohe hinter Dionysos sitzt nach der Linken des Beschauers gewendet
eine nur mit rother Farbe dargestellte Frauen-G estait, welche nach der Mitte des
Bildes zurûck blickt. Sie ist nur mit einem Obergewand bekleidet, das sie auf den
Schoos hat herabfallen lassen und mit der rechten Hand eben tiber die Schulter
zieht. Ihre Brust ist mit Kreuzbandern geschmiickt2. Ihre Ohrgehânge, die Arm-
bânder und die Perlenschnuren am Hais und in den Haaren waren vergoldet.
Eine zweite ebenfalls nicht in Eelief, wenn auch mit bunten Farben darge-
stellte Frauen-Gestalt sieht man, in heftiger Bewegung sich nach der Eechten des
Beschauers wendend, jedoch nach der Mitte des Bildes zurûck blickend, unmittel-
bar hinter dem Pferd des Poséidon. Sie trâgt ein grtines Himation und einen roth-
lichen Chiton und zieht das erstere mit der rechten Hand iiber die Schulter, wah-
rend sie durch die erhobene linke Hand das Erstaunen und vielleicht auch den
Schrecken zu erkennen giebt, womit sie das, was vor ihren Augen geschieht, erfullt.
i Compte-rendu de la comm. arch. pour l'ann. 2 Siehe Compte-rendu de la comm. arch. pour
1861. Pl. 3. l'ann. 1870. p. 53. 112. 165. 202. 216.