mehr von ihr weg, als nach ihr hin und aile drei sind noch in vollkommen ruhi-
ger Haltung.
Genau dasselbe gilt von einem schônen Vasengemâlde der kaiserlichen Ermi-
tage1. Ausser zwei Fackellâufern sind da auch zwei andere Jtinglinge in vollkom-
men ruhiger Haltung zugegen, welche der Fackeln noch entbehren. Einer der
letzteren lehnt sich noch gemâchlich auf einen der Fackellâufer, wâhrend der andere
noch die crTXsyyiç in der Hand hâlt. Der Fackellâufer aber, um dessen Haupt
die herbeischwebende Nike eben eine nur mit weisser Farbe dargestellte und daher
sehr verwischte, am Original jedoch noch deutlich zu erkennende Binde win-
den will, wendet sich mit dem Ganzen seines Korpers entschieden von der Gottin
weg, um den Lauf erst zu beginnen, und beide Lâufer haben ihre Fackeln an dem
auf dem Altar2 ohne Zweifel zu eben diesem Zweck brennenden Feuer noch nicht
einmal angezûndet.
Hingegen ertheilt Nike einem Fackellâufer die Siegesbinde eben so unzweideu-
tig in einfach pragmatischem Sinn in einem vierten Vasengemâlde3, in welchem
der Siéger bereits am Ziele angekommen ist und gegen Nike zurtick gewendet ru-
hig steht, wahrend zwei andere noch hastig hinter Nike her auf das Ziel zu eilen.
Aehnlich verhâlt es sich mit einem fûnften Vasengemâlde4, in welchem ausser
funf Jûnglingen eine ungefliigelte Frauengestalt auftritt, die trotzdem nach der
Analogie der eben besprochenen Bilder um so gewisser fur Nike zu halten ist6,
als JVIâdchen der Wirklichkeit Nichts beim Fackellauf zu thun hatten. Die Gottin
hat da dem Fackellâufer, welcher den Sieg errungen hat, die Binde bereits ùber-
geben und dieser hâlt sie triumphirend empor. Doch scheint sie demselben von
.einem zweiten Fackellâufer streitig gemacht zu werden und dieser muss daher von
Nike in dem dargestellten Moment zurûckgewiesen werden.
1 Stephani: Ant. du Bosphore Cimm. Pl.
63, 5. Vasens. der kais. Ermitage W 2010.
2 Vergleiche Pau s. ï, 30, 2. èv ÂxaSïip'a
Si èaTt llpofjiyjôécoi; ^cofi-èç xaî Sbioumv àu' aÙTou
rcpoç tt]v tcôXiv. ïyovtzç |xatop.évaç Xap.uà§aç.
Weitere Nachweisungen siehe bei Hermann:
Griech. gottesd. Alterth. § 30, 31. 32.
3 Tischbein: Engray. To. III. Pl. 48. Pa-
nofka: Bilder ant. Lebens Taf. 2, 8.
4 Hancarville: Ant. Etr. To. II. Pl. 130.
5 Siehe oben p. 159.
ger Haltung.
Genau dasselbe gilt von einem schônen Vasengemâlde der kaiserlichen Ermi-
tage1. Ausser zwei Fackellâufern sind da auch zwei andere Jtinglinge in vollkom-
men ruhiger Haltung zugegen, welche der Fackeln noch entbehren. Einer der
letzteren lehnt sich noch gemâchlich auf einen der Fackellâufer, wâhrend der andere
noch die crTXsyyiç in der Hand hâlt. Der Fackellâufer aber, um dessen Haupt
die herbeischwebende Nike eben eine nur mit weisser Farbe dargestellte und daher
sehr verwischte, am Original jedoch noch deutlich zu erkennende Binde win-
den will, wendet sich mit dem Ganzen seines Korpers entschieden von der Gottin
weg, um den Lauf erst zu beginnen, und beide Lâufer haben ihre Fackeln an dem
auf dem Altar2 ohne Zweifel zu eben diesem Zweck brennenden Feuer noch nicht
einmal angezûndet.
Hingegen ertheilt Nike einem Fackellâufer die Siegesbinde eben so unzweideu-
tig in einfach pragmatischem Sinn in einem vierten Vasengemâlde3, in welchem
der Siéger bereits am Ziele angekommen ist und gegen Nike zurtick gewendet ru-
hig steht, wahrend zwei andere noch hastig hinter Nike her auf das Ziel zu eilen.
Aehnlich verhâlt es sich mit einem fûnften Vasengemâlde4, in welchem ausser
funf Jûnglingen eine ungefliigelte Frauengestalt auftritt, die trotzdem nach der
Analogie der eben besprochenen Bilder um so gewisser fur Nike zu halten ist6,
als JVIâdchen der Wirklichkeit Nichts beim Fackellauf zu thun hatten. Die Gottin
hat da dem Fackellâufer, welcher den Sieg errungen hat, die Binde bereits ùber-
geben und dieser hâlt sie triumphirend empor. Doch scheint sie demselben von
.einem zweiten Fackellâufer streitig gemacht zu werden und dieser muss daher von
Nike in dem dargestellten Moment zurûckgewiesen werden.
1 Stephani: Ant. du Bosphore Cimm. Pl.
63, 5. Vasens. der kais. Ermitage W 2010.
2 Vergleiche Pau s. ï, 30, 2. èv ÂxaSïip'a
Si èaTt llpofjiyjôécoi; ^cofi-èç xaî Sbioumv àu' aÙTou
rcpoç tt]v tcôXiv. ïyovtzç |xatop.évaç Xap.uà§aç.
Weitere Nachweisungen siehe bei Hermann:
Griech. gottesd. Alterth. § 30, 31. 32.
3 Tischbein: Engray. To. III. Pl. 48. Pa-
nofka: Bilder ant. Lebens Taf. 2, 8.
4 Hancarville: Ant. Etr. To. II. Pl. 130.
5 Siehe oben p. 159.