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Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour les années 1878 et 1879 — 1881

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Stephani, Ludolf: Erklärung einiger Kunstwerke der kaiserlichen Ermitage und anderen Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.13006#0103
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31

sein kann, sondera offenbar nur an die Wànde von Grabkammern oder die Aussen-
seiten von Sarkophagen gedachi werden kann. so werden vvir gewiss aucli in den
wenigen Fallen, in denen doch eine entfernte Moglichkeit. an einen ganz kleinen
menschlichen Kopf zu denken, vorliegt, nicht anders urtheilen durfen. zumal da eine
solcbe Befkstigung an einen horizontal liegenden menschlichen ICopf ganz iiberflus-
sig gewesen sein wfirde, wahrend dieselbe, wenn es sich um eine senkrechte Flache
handelte, naturlich unumganglich nothwendig war.

Entscheidend aber ist der Umstand, dass an keiner jener schon hinreichend
bekannten Gold-Masken, von denen es wirklieh gewiss ist, dass sie zur Bedeckung
von Gesichtern der Todten gedient haben1, ein aus dem Alterthnm stammendes
Loch von der in Rede stehenden Art zn bemerken ist. Denn wenn sich an der
grossen Gold-Maske der kaiserlichen Ermitage2 gegenwartig an jeder Nebenseite so
wie ûber der Stirn je zvvei kleine Lôcher befinden, durch welche ein donner Aletall-
Draht gezogen werden kann, so ist zu bemerken, dass dièse in ziemlich barbarischer
Weise erst naohtrâglich von Herrn Gille zum Zweck der verschiedenen Aufstellun-
gen, welche er mit der Maske vornahm, hinzugefiigt worden sind, wesshalb sie
auch nicht nur in dem von Piccard mit gewohnter Genauigkeit schon frilher aus-
gefuhrten Kupferstich fehlen, sondern auch von Herrn Gille selbst in seiner Be-
schreibung gar nicht erwahnt werden.

Allerdings haben auch zwei bei Niniveh entdeckte Gold-Masken3 an jeder ihrer
vier Ecken je ein Loch. Allein ob dièse Masken wirklieh zur Bedeckung der Ge-
sichter von Leichnamen bestimmt gewesen sind, bleibt nicht nur ganz ungewiss,

1 Compte-rendu lde a eoinm. arch. pour l'ann.
1877. p. 39 — 42. Zeitungs-Nachrichten zu
Folge sollen neuerdings wiederum einige goldene
Todten-Masken gefunden worden sein. Doch hat
man bisher noch nicht erfahren, weder wo, noch
unter welchen weiteren Umstânden sie gefunden,
noch wie sie beschaffen sind, so dass sie fur jetzt
noch nicht wissenschaftlich verwerthet werden

kônnen und es daher auch ungewiss bleibt, ob
das von mir mit Hûlfe der friiher bekannten gol-
denen Todten-Masken gewonnene Résultat durch
dièse irgendwie modifieirt werden wird.

2 Ant. du Bosph. Cimm. Pl. 1.

3 Benndorf. Gesichtshelme p. 66. Taf. H
1. 2.
 
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