Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour l'année 1881 — 1883

DOI Heft:
Supplément
DOI Artikel:
Stephani, Ludolf: Erklärung einiger Kunstwerke der kaiserlichen Ermitage
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13587#0163
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
131

Zeit; ja sogar seine Verhâltnisse sind augenscheinlich etwas zu klein fur die der
Statue.

Auf moderner Restauration beruht vor Allem der linke Unterarm vom Ellen-
bogen an und der ganze rechte Arm nebst den von beiden Hânden gehaltenen
Fackeln. Doch kann die Haltung des linken Arms von der, welche ihm der Restau-
rator gegeben hat, nicht wesentlich verscliieden gewesen sein, da wenigstens das
gewiss ist, dass dieser nirgends die Seite der Frauen-Gestalt beruhrt hat. Die Re-
stauration des rechten Arms hingegen entfernt sich aller Walirscheinlichkeit nach
wesentlich von dem, was ursprûnglicli vorhanden war. Denn schwerlich war dieser
Arm hoher gehalten, als der linke. Vielmelir lâsst der Umstand, dass die Gestalt
auf dem rechten Fusse steht und in Folge davon die rechte Schulter tiefer liegt,
als die linke, vermuthen, dass auch der rechte Arm tiefer, als der linke, gehalten,
vielleicht sogar ganz gesenkt war, wenngleich so viel gewiss ist, dass auch dieser
Arm die Seite der G estait nirgends berûhrte.

Uebrigens aber beruhen nur einzelne kleine Theile der besonders frei stehenden
Gewand-Falten auf moderner Restauration und eben so der iiussere Rand der Basis,
in welche der antike Theil derselben eingesetzt ist; vielleicht auch der vorderste
Theil des linken Fusses, der auf jeden Fall angesetzt ist.

Die hôchste Bewunderung wird durch die Modellirung des ganzen Korpers.
namentlich durch die ruhig feste und einfach natûrliche Haltung desselben, von
welchem Standpunkt aus und welchen Theil desselben man auch nàher in das Auge
fassen mag, so wie durch die eben so grossartige Auffassung als prâcise Durchbil-
dung aller einzelnen Gewand-Falten erweckt. Ganz besonders wirkt das frische Leben,
welches sich in der Behandlung der Rûcken-Parthieen ausspricht, in wahrhaft be-
zaubernder Weise auf den Beschauer. Nur wâhrend des vierten Jahrhunderts v. Chr.
war die alte Kunst im Stande, so idéale, einfach-scharfe und doch zugleich weiche
Formen zu schaffen.

Die Statue' fïihrt uns eine ruhig auf dem rechten Bein stehende Frauen-Ge-

i Ihre Hohe betràgt mit der Basis und dem Mètres), ohne den letzteren 2 Arschin (1,42
fremden Kopf 2 Arschin 5y8 Verschok (1,65 Mètres).
 
Annotationen