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Compte rendu de la Commission Impériale Archéologique: pour l'année ..: Pour l'année 1881 — 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.13587#0184
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gea liât, lenkt, indem sie sich seitwarts tiacli Triptolemos liin bewegt, das Gespaim
und liâlt zu diesem Zweck eine Peitsclie. An ihrer rechten Seite stelit der mit
einer Chlamys bekleidete jugendliche Triptolemos nnd war offënbar eben im Be-
griff, mit déni leider abgesplitterten recliten Arm die Fruchtkorner uber die Erde
auszustreuen. In der gesenkten Linken scheint er nacli der Gewohnheit der spii-
teren Triptolemos-Darstellungen1 ein Gewandstiick in der Form eines Sacks zu hal-
ten, in welchem er einen Vorratli der auszustreuenden Getreide-Korner mit sich
genommen hat.

Bekanntlich hat die Sage von der Liebe zwischen Perseus und Àndromeda und
von der dem schonen Mâdchen in Folge hiervon durch den Héros geleisteteu so
wichtigen Hiilfe die alte Kunst schon von frilher Zeit an zu verschiedenen, mehr
oder weniger ansprechenden Compositionen begeistert2. Eine der schonsten dersel-
ben. welche wir um die Zeit des Beginns der christlichen Zeitrechnung besonders
l)eliebt finden,' ohne dass wir die Zeit ihrer Erfindung oder den Erfinder selbst
niiher bezeichnen kônnten, wurde der Wissenschaft zuerst um die Mitte des vorigen
Jalirhunderts bekannt und lâsst uns die beiden Liebenden traulich neben einander
auf einem Felsblock sitzend sehen, wahrend Perseus das furchtbare Medusenhaupt.
mit dessen Hiilfe ihm eben die gluekliche Befreiung der geliebten Jungfrau gelun-
gen ist, ihr dadurch in unschadlicher Weise sichtbar zu machen sucht, dass er es
mit der einen Hand îiber die Kôpfe Beider hoch empor hâlt und es sich in einem
zu ihren Fussen befmdlichen Gewâsser abspiegeln lâsst.

Zuerst wurde im Jahre 1758 von Ficoroni3 ein Sard mit einer solchen Dar-
stellung in einer freilich sehr ungenauen Abbildung und ohne ailes VerstiindiE-
der von ihm auf Hippomenes und Atalante bezogenen Composition bekannt |j2
macht. Darauf, am 20 Juni 1760, wurde in Pompeji das erste Wandgemalde ( .|-
selben Art entdeckt, jedoch selbst bei seiner Veroffentlichung noch gar nicht \|~
standen, so dass wohl auch seine Abbildung in ihren Einzelheiten nicht genau

î Compte-rendu de la coram. arch. pour l'anu. 2 Preller: Griech. Myth. Th. II. p. 69 A'e-
1859. p. 97. 3 Gemmae litteratae P. II. Tab. 8, 5.

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