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https://doi.org/10.11588/diglit.61595#0007
Hoffarts laſter. 3
er / miſswachs des Weins nu zum dritten mal / geſehwinder
Chewrungen / vnd der Blutregen / dauon ich ſelbſt bletter vnd
ſteine damit betroffen / geſehen habe / vnnd dergleichen ge-
ſchweigga. „
So iſt allhie in der Vorſtadt der Berber genandt / dis
miſsgewechſe an einem geme inen Kraute / das zur Speiſe ge-
braucht / vnd Bera oder Beiſskohl genennet wird / in einem
Kolgarten gefunden. Vnd weil es wunderbarlich anzuſehaw-
en / alſo fort vnd zu zeitlich / denn es ſonder zweiffel noch viel
groͤſſer / breiter vnd lenger wuͤrde gewachſen ſein / abgeſchnit-
ten / vnd wie vielen andern / alſo auch Mir zugebracht / wie es
denn bey mir / wiewol es eingetrocknet / noch vorhanden. Das
hat eine form oder geſtalt eines Ermels / welchen das Frawen
oder Jungffer volck / an den Jacken / oder Leibſtuͤcken zu tra-
gen / oder ſonſten vber zu ziehen pfleget / an ſich gehabt / vnd iſt
der Grundt wie ein gruͤner glentzender ſeiden Atlas geweſen /
Auff welchem koͤrnlein als Perlen / oder als Edel ſteinlein
hauffenweiſe / vnd in ſolcher ordnung / oder reigen geſtanden /
wie noch zu ſehen /als wenn ſie von eim Perlenſticker mit vleis
alſo angereiget vnd auffgeſticket geweſen weren⸗ ö
BFBorne an iſt es Dreyfechtig geſpalten oder eingeſchnit-
ten / do jmmer ein Reige der ſchnitte tieffer gegangen / als dic
ander / zu ſehen geweſen / vnd hat voller Knoͤpfflein vnd Zoͤpff-
lein gehangen / als jtzo an den ausgefeſeten Klunckern / die nicht
mehr einfech tig / Sondern duppelt / ja trippelt vmb die Helſe /
gleich wie den rauchen Tauben die federn vmb die fuͤſſe / flad-
dern / dauon in dieſer jegend bey Stendal ein Kalb am halſe
vnd beyden foͤrdern fuͤſſen ein ſolch abſchewlich Muſter hat
zeigen muͤſſen.
Dieſelben zoͤpfflein / faͤſolein / vnd knor fflein ſind ſo
weich geweſen / als wenn ſie von loſtlicher ſubtiler Seiden ge-
—
er / miſswachs des Weins nu zum dritten mal / geſehwinder
Chewrungen / vnd der Blutregen / dauon ich ſelbſt bletter vnd
ſteine damit betroffen / geſehen habe / vnnd dergleichen ge-
ſchweigga. „
So iſt allhie in der Vorſtadt der Berber genandt / dis
miſsgewechſe an einem geme inen Kraute / das zur Speiſe ge-
braucht / vnd Bera oder Beiſskohl genennet wird / in einem
Kolgarten gefunden. Vnd weil es wunderbarlich anzuſehaw-
en / alſo fort vnd zu zeitlich / denn es ſonder zweiffel noch viel
groͤſſer / breiter vnd lenger wuͤrde gewachſen ſein / abgeſchnit-
ten / vnd wie vielen andern / alſo auch Mir zugebracht / wie es
denn bey mir / wiewol es eingetrocknet / noch vorhanden. Das
hat eine form oder geſtalt eines Ermels / welchen das Frawen
oder Jungffer volck / an den Jacken / oder Leibſtuͤcken zu tra-
gen / oder ſonſten vber zu ziehen pfleget / an ſich gehabt / vnd iſt
der Grundt wie ein gruͤner glentzender ſeiden Atlas geweſen /
Auff welchem koͤrnlein als Perlen / oder als Edel ſteinlein
hauffenweiſe / vnd in ſolcher ordnung / oder reigen geſtanden /
wie noch zu ſehen /als wenn ſie von eim Perlenſticker mit vleis
alſo angereiget vnd auffgeſticket geweſen weren⸗ ö
BFBorne an iſt es Dreyfechtig geſpalten oder eingeſchnit-
ten / do jmmer ein Reige der ſchnitte tieffer gegangen / als dic
ander / zu ſehen geweſen / vnd hat voller Knoͤpfflein vnd Zoͤpff-
lein gehangen / als jtzo an den ausgefeſeten Klunckern / die nicht
mehr einfech tig / Sondern duppelt / ja trippelt vmb die Helſe /
gleich wie den rauchen Tauben die federn vmb die fuͤſſe / flad-
dern / dauon in dieſer jegend bey Stendal ein Kalb am halſe
vnd beyden foͤrdern fuͤſſen ein ſolch abſchewlich Muſter hat
zeigen muͤſſen.
Dieſelben zoͤpfflein / faͤſolein / vnd knor fflein ſind ſo
weich geweſen / als wenn ſie von loſtlicher ſubtiler Seiden ge-
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