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Pei'iegetisehe Methode. Skylax.

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auszulassen, nichts zu wiederholen und endlich nicht aus
einer Landscliaft in die andere überzugehen, bevor ihre Be-
schreibung vollendet ist. In den wichtigern Landschaften
nimmt er verschiedene Centralpunkte an, von Λνο er die
strahlenförmig aus den verschiedenen Stadtthoren führenden
Heerstrassen verfolgt und von der Gebietsgränze an auf
demselben Wege wieder zurückgeht, wo er das Angemerkte
gleich wieder controlliren konnte. Diese pedantische Art
der Wanderungen hat den Vortheil der Deutlichkeit, weil
die Wege sich nie kreuzen, und der Vollständigkeit, indem
keine wiclitige Strasse und Gegend verabsäumt wird; am
Ende des achten Buches kann Pausanias darum mit Recht
sagen: „Das sind des Peloponneses verschiedene Theile und
in jedem Landestheile die Städte und in jeder Stadt die
ansehnlichsten Denkwürdigkeiten.“

Zu der periegetischen Litteratur im wdftern Sinne ge-
hören auch die Lehrgedichte des Periegeten Dionysios und
des Chiers Skymnos, welche beide ihrer auf übersichtliche
Kürze gerichteten Darstellung wegen nur wenig topogra-
phisclie Einzelheiten mittheilen. Von den Küstenbeschrei-
bungen, welche bei einem so hafenreichen Lande, wie dem
Peloponnese, besondere Wichtigkeit erlangen, ist es Skylax,
welcher für die Topographie der Halbmsel am meisten Aus-
beute gewährt. Seine Andeutungen über die Territorialver-
hältnisse in Elis und Messenien sind zuerst von Niebuhr
benutzt worden, um die Abfassung der Schrift in die Zeit
um 01. 107 zu setzen u. In diese Reilie gehören endlich
auch die in den Werken des Pomponius Mela, Plinius und
Solinus enthaltenen Nachrichten.

Von den Itinerarien kommt die Peutingersche Tafel auch
für die von den wichtigern Verkehrstrassen des römischen
Reiches entlegene Halbinsel in Betracht. Wir finden auf
ihr acht Ilaujfiorte verzeichnet, Corintlio, Argos, Epitauro,
Lacedämone, Boas, Methone, Olympia, Patras und zwischen
ihnen und den kleinern Ortschaften zwölf Heerstrassen. Aus
der byzantinischen Litteratur sind es die Commentare des
 
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