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Wasserleitung. Landstrassen.

Die Fülle an Wasser, welche hier zusammengedrängt
ist, und die Höhe seines Ursprunges brachten den Kaiser
Hadrianus auf den Gedanken, aus der reichen Qnelle am
Nordrande des Seethales, vom Fusse des schneereichen
Hochgebirges Wasser nach Korinth zu leiten. Ein Damm,
welcher das Thal von Nordwest nach Südost durchschnitt,
führte das Wasser auf das jenseitige Ufer; von dort ging
wahrscheinlich ein Kanal durcli das Gebirge hindurch und
jenseits desselben an der östhchen Seite des Längenthales
von Skotini südwärts bis in die Nähe der Inacliosquehen,
von dort aber nordöstlich über die argivischen Berge nach
dem Isthmos zu. Es findet in dieser BAchtung, wie sie von
den römischen Baumeistern ermittelt worden ist, eine so
allmähliche Abstufung des Hochgebirges statt, dass man bei
einer Länge von mehr als zelm Meilen das Wasser am
Boden hin leiten konnte ohne Bogenstellungen imd — mit
einer Ausnahme — ohne Durchstiche 32.

Das Stymphalosthal ist ein wichtiges Glied zwischen
den Gebirgskantonen der nordösthchen Halbinsel, denn es
verbindet die Landschaften Korinth, Sikyon und Phhus
mit dem inneren Arkadien und mit Elis. Die Gränze gegen
Sikyon war auf den waldigen Bergrücken, welche KyUene
nordostwärts nach dem korinthischen Meerbusen vorschiebt.
Der Weg nach Sikyon führt aus Stymphalos nordwärts in
ein abgesondertes Längenthal, in dessen unterem Ende sich
ein See bildet, ein ldeineres Yorspiel des stymphahschen.
Die am Gebirge liegenden Dörfer Klimenti und Kaesari be-
zeugen römische Ansiedelungen in dieser versteckten klei-
nen Ebene 33. Yon Osten her kommt die phliasische Strasse
über das Gebirge herüber; sie berührt den Thalrand in der
Nälie des Dammes, geht am Fusse des Apelauron entlang,
oberhalb der Abzugshöhle und dann das westliche Thalende
hinauf. Hier trennen sich die Wege. Rechts geht es nach
dem Geronteion und der Pheneatis, links nach dem Berg-
joche zwischen dem alten Apelauron imd dem jetzigen Ski-
piesa oder Skipesi. Die waldige Schlucht, welche zwischen
 
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