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Die nördliche Ebene λόιι Orchomenos.
tendem Gefälle hineinstürzt, dass es als Mühlbach benntzt
wird. Die Schlnclit sclbst, die man Charadra nannte, macht,
Avie die Incisa im Arnothale, den Eindrnck eines Dnrcli-
stiches; docli ist nicht zn bestimmen, wie weit dies Wasser-
thor ein Werk der Natnr oder der Menschenhand ist.
Nach einem Wege von wenig Minuten öffnet sich die
von hohen Felswänden eingeschlossene Engschlucht und man
tritt aus derselben in die „andere Ebene der Orchomenier“,
wie sie Pausanias nennt. Sie ist breiter und gerämniger,
aber wegen der tieferen Lage und der hier bis zum Ueber-
maasse gehäuften Wasserschätze Ueberschwemmungen in
hohem Grade ausgesetzt. Denn vom nördlichen und östlichen
Tlialrande entsprudeln zahlreiche Quellen, welche an der
Nordseite des orchomenischen Berges einen Siunpfsee bilden,
zu dessen Ableitung eine einzelne Katabothra sich ungenü-
gend erweist 6.
Am Ausgange der die beiden Ebenen vereinigenden
Schlucht — drei Stadien von Orcliomenos — tlieilen sich
die Wege. Der eine geht links an der Nordseite der or-
chomenischen Burg nach Kaphyai, der andere, mit den noch
jetzt erkennbaren Ueberresten vom Grabhügel des Aristo-
krates, liält sicli rechts am felsigen Fusse des Trachy, aus
dem nach Westen strömend melirere starke Quellen ent-
springen; die Strasse war liier ein breiter Steindamm, von
dem die grossen Werkstücke jetzt vom Wasser losgerissen
umherliegen. Die Quellen sind die Teneiai, die erste der-
selben eine halbe Aleile von Kalpaki entfernt. Umveit der
zweiten grösseren Quelle erkennt man hellenische Euinen,
welclie der alten orchomenischen Ortschaft Amilos — sieben
Stadien von den teneischen Quellen — angehören. Bei
Amilos, das einst eine Stadt gewesen zu sein sich rülnnte,
theilen sicli wieder die Wege wic in alten Zeiten, und cliese
von Natur vorgezeichnete und deshalb durch alle Jahrhun-
derte gleieli gebliebene Bichtung der Wrkehrsstrassen ist es
namentlich in Arkadien, aaus allein die ITerstellung der alten
Topograplne möglich macht. Die Strasse nach Pheneos gelit
Die nördliche Ebene λόιι Orchomenos.
tendem Gefälle hineinstürzt, dass es als Mühlbach benntzt
wird. Die Schlnclit sclbst, die man Charadra nannte, macht,
Avie die Incisa im Arnothale, den Eindrnck eines Dnrcli-
stiches; docli ist nicht zn bestimmen, wie weit dies Wasser-
thor ein Werk der Natnr oder der Menschenhand ist.
Nach einem Wege von wenig Minuten öffnet sich die
von hohen Felswänden eingeschlossene Engschlucht und man
tritt aus derselben in die „andere Ebene der Orchomenier“,
wie sie Pausanias nennt. Sie ist breiter und gerämniger,
aber wegen der tieferen Lage und der hier bis zum Ueber-
maasse gehäuften Wasserschätze Ueberschwemmungen in
hohem Grade ausgesetzt. Denn vom nördlichen und östlichen
Tlialrande entsprudeln zahlreiche Quellen, welche an der
Nordseite des orchomenischen Berges einen Siunpfsee bilden,
zu dessen Ableitung eine einzelne Katabothra sich ungenü-
gend erweist 6.
Am Ausgange der die beiden Ebenen vereinigenden
Schlucht — drei Stadien von Orcliomenos — tlieilen sich
die Wege. Der eine geht links an der Nordseite der or-
chomenischen Burg nach Kaphyai, der andere, mit den noch
jetzt erkennbaren Ueberresten vom Grabhügel des Aristo-
krates, liält sicli rechts am felsigen Fusse des Trachy, aus
dem nach Westen strömend melirere starke Quellen ent-
springen; die Strasse war liier ein breiter Steindamm, von
dem die grossen Werkstücke jetzt vom Wasser losgerissen
umherliegen. Die Quellen sind die Teneiai, die erste der-
selben eine halbe Aleile von Kalpaki entfernt. Umveit der
zweiten grösseren Quelle erkennt man hellenische Euinen,
welclie der alten orchomenischen Ortschaft Amilos — sieben
Stadien von den teneischen Quellen — angehören. Bei
Amilos, das einst eine Stadt gewesen zu sein sich rülnnte,
theilen sicli wieder die Wege wic in alten Zeiten, und cliese
von Natur vorgezeichnete und deshalb durch alle Jahrhun-
derte gleieli gebliebene Bichtung der Wrkehrsstrassen ist es
namentlich in Arkadien, aaus allein die ITerstellung der alten
Topograplne möglich macht. Die Strasse nach Pheneos gelit