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Curtius, Ernst [Editor]
Die Ausgrabungen zu Olympia (Band 1): Übersicht der Arbeiten und Funde vom Winter und Frühjahr 1875-1876 — Berlin, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.763#0011
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Diefe Decke kann bei ftetig fortfehrcitender Arbeit nach
und nach gehoben werden und dann wird zum erften Male ein
liellenifcher Fellort uns fo vor Augen liegen, dafs wir feine
verfchiedenen Anlagen wcnigilens in den Grund ("puren erkennen.

Was den äufseren Hergang der Arbeiten betrifft, fo wurde,
wie bekannt, der mit der K. Gricchifchcn Regierung verein-
barte Vertrag am 25. April 1S74 in Athen unterzeichnet Kr
wurde am 26, Auguft dein Bundesrath vorgelegt und am 5.
Deccmber 1875 vom Dentfcheii Reichstage genehmigt.

Die politifchen VcrhiilinilTu in Griechenland verzögerten

die Ratification bis zum Frllhjahre 1876. Unmittelbar darauf
wurde von Seiten des durch das auswärtige Amt ernannten
Directoriums der Plan der Arbeiten "feftgeftellt und das dic-
fclben leitende Perfonal beftimmt. Die griechifche Regierung
:n Commiffar und in ungetrübtem Einverftändniffe
fchen ihm und unfern Beamten ift die erfte Arbeitsperiode
laufen, über deren Ergebniffe im Folgenden Bericht er-

flal

E. Cur

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II. BERICHT ÜBER DIE AUSGRABUNGEN.

Die Ausgrabungen haben am 4. October 1875 etwa 150
Meter füdlich von der fiidweflliehen Ecke des ZeuStempels
an einer Stelle begonnen, wo die Ebene von Olympia mit einem
Abflurz von etwa 4 Metern zun» Alpheiosbctte abfallt. Von
hier aus wurde ein — zunächft nur vier Meter breiter — Gra-
ben auf die Weftfront des Tempels zugeleitet (der „Weit-
et nfchnitt"), an welcher er im Anfang des December voriiberge-
führt wurde. Am 26. October war ein anderer, dem erften
fad paralleler Einfchnitt' begonnen worden, weicherauf die Oft-
. front des Tempels zugeführt wurde (der „Oftcmfchnitt"), wo
bereits vom 12. October an ein kleinerer Einfchnitt wolerhal-
tenc architcktonifchc Theile des Tempels frei gelegt hatte. In
den beiden erften Tagen des December wurden beide Haupt-
einfehnitte an ihren nördlichen Enden fo verbunden,, dafs der
Verbindungsgraben in einer Entfernung von etwa 30 Metern
der Nordfeite des Tempels parallel lief. Diefem entfprechend
wurde im Februar 1876 ein Graben unterhalb und parallel der

Süd feit« des Tcmj
einfchnitt gezogen.

So war derPlal
fielt zu richten hatti
allen Seiten umgrän

. örtlichen zum weftlicheu Haupt-

f welchen zunächft die Untcrfuclumgen
iie Umgebung des Zeustempels, von
nd zu gleicher Zeit der freie Abduls
des fich etwa fam mein den Waffers gefichert.

Kleinere Taftungen fanden indeffen am Kladcos flatt,
bei einer Futtermauer, welche einft fein linkes Ufer einfafsle.
fowic unterhalb des Krönion. Erfterc gaben — abgefehen
von mannigfachen kleineren Funden in Thon und Broitte
das für künftige Unterfuchungcn wichtige Refill tat, dafs der Lauf
des Fluffes, und damit die Ausdehnung des heiligen Bezirkes

.■ertlichen — Seite in alter Zeit 1

gröfse

Unterhalb des Kronion erfchienen aufser kleineren Gegen-
lländen befonders mehrere Quadern, über welchen dann fpätere
Gräber hell befanden, wie folchc auch am Kladcos über dem
alten Hoden zum Vorfchcin gekommen waren. Eines derfelben
war aus Steinen gefetzt, die Übrigen aus gewölbten Ziegeln;
die Leichname waren beerdigt, und geringe ferrwarze und natur-
rotho Thongefäfse ihnen beigegeben.

Im Januar wurde dann noch von der Nordweftccke des
Grabenvierecks ein Einfclmitt zum Kladcos gezogen (Nordwcfl-
einfehnitt). Der Monat April wurde wesentlich auf die Frei-
legimg des Zeusiempels fei her verwendet.

Der räumlichen Ausdehnung der Grabungen entfprechend
find die Haupterfolge an der Oftfeite des Tempels zu verzeich-
nen, wo einzig der urfprüngliche Einfchnitt nach allen Seiten
hin verbreitert wurde, und wo bereits gegen Ende des Januar
die Stufen der Oftfront erfchienen. Hier erftand nach Entfern-
ung einer bis 5 Meter dicken Sandfclücht allmählich ein ganzes
SyÜi'in fpälerer Bauten, welche wie ein Gewebe die alten Reite
überzogen und älteres brauchbares Material Verfehlungen haben.
So enthalten fie nicht blos Bauftcinc, fondern auch infehrift-
fteinc, archilektonifche Beftandtheile und Statuen.

Abgcfehen von zwei eigenartigen, zum Theil dicken Mauer-
zügen im Weilen und Often diefer Bauten („Wert- und Olt-
Mauer") liehen von denfelben nur die unteren Reihen, gebildet
aus den antiken, häufig auf den Kopf geflellten Steinen. Die-
felben find ohne Bindemittel lofe zu fam mengefugt, die Lücken

: Man

nd flaueren Tliongi'gniltimdeii
 
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