Schutzvorrichtungen für'den Versati: der Mctopen und gegen
eine Beschädigung derselben wahrend des Tcmpelbaucs
dienten. Auf diese Weise würde sich am besten erklären,
warum jene Löcher immer an den gefährdclston Stellen an-
gebracht sind und warum sie senkrecht von oben eingebohrt
wurden; waren sie auf diese Weise doch auch nach Vollen-
dung des Baues und der Entfernung jener Vorrichtungen den
Blicken der unten stehenden Beschauer entzogen.*)
Gehört also das Bohrloch in der Schläfe des Amazonen-
kopfes, wie es den Ansehein hat. zu der angeführten Gattung
von I.Öchem, so kann über die Lage desselben kein Zweifel
sein. Daneben kommt aber auch eine andere Art von Bohr-
löchern vor, welche in der Thal zur Befestigung irgend
welcher, besonders gearbeiteter Tlieile dienten, wie ?.. B. zur
Anfügung der Backcnklappcn am Helme der stehenden
Athena 11 i6, a. Derartige Bohrlöcher haben natürlich, je
nach ihrem Zwecke, verschiedene Richtung. Dass aber das
Bohrloch in der Schläfe der Amazone dieser letzteren Gat-
tung angehöre, ist wenig wahrscheinlich, auch abgesehen
davon, dass sich an jener Stelle sonst keinerlei Zürich Hing
für einen Ansatz nachweisen lässt. Und was sollte hier auch
befestigt gewesen sein? Einen Helm kann die Amazone doch
keinenfalls auf ihrem gelösten Haar getragen haben.
Immerhin aber bleibt die Frage nach der Compesition
dieser Mctopc vorläufig besser in der Schwebe, und um so
mehr als sich auch dem Herakles einige Bruchstücke zwar
vermutungsweise zuweisen, aber doch nicht sicher ein-
ordnen lassen.
Erhalten ist nichts Sicheres. Darf man sich die Com-
Position dieser Mctopc nach Analogie der bekannten Gruppe
denken, in der Herakles sein Knie auf den Rücken der
Hindin setzt — sie kehrt auch am Theseion wieder —. so
dürfte ein im Knie stark gebogenes rechtes Bein dieser Mc-
topc angehören. lis ist dieses um so wahrscheinlicher, als
dasselbe im Westen aufgefunden wurde und am Schenkel
denselben Chitonrand zeigt, der bei Herakles mehrfach Z.B.
i der Kerberos- und DiotncdesmeUipe vorhanden ist. Auch
t CS um seiner starken Beugung und seiner Richtung nach
links willen nicht recht in einer anderen Melope unter-
zubringen.
•) Als u
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; VcIlL-ilung il
IMitl.vli.-r
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Ist die Gruppe aber nach links gerichtet gewesen, so
könnte dem Herakles sehr wol auch der in der ExpeU I 76,
3, und bei Müller-Wieseler I 30, 131a abgebildete nieder-
blickende Kopf augehören. Freilich ist bei diesem der Ge-
danke an die Löweninetorie ebenfalls nicht ausgeschlossen.
Der
'. Stik
Zu der i
Müller-Wiesel.
e befindlichen Plane (Expdd. 1 76, 1;
30; Ovcrbeck Plastik 1* S. 367) haben
wir bis zum Ende des vierten Ausgr&bungsjahrcs nur ein
winziges Stückchen, den Huf des linken Ilinterfusses vom
Stier hinzugefunden.*)
Die
; Vö,.]-:i
Herakles steht, dem rechten Mctopcnrandc zunächst,
ruhig da und scheint der'Athena' mit der Rechten einen der
erlegten Vögel hingehalten zu haben; vielleicht hielt auch
seine Linke einen solchen. Die sitzende Gestall der Göttin,
welche auf die ausgestreckte Hand niederblickt, füllte die
ganze linke Hälfte des Reliefs.
Es ist das die einzige der Westmetopcn, die bisher
durch unsere Ausgrabungen wesentlich gewonnen hat. Es
kann nämlich kaum mehr bezweifelt werden, dass ausser der
im Louvre befindlichen sitzenden Göttin (Exped. 1 77, 1;
Müller-Wicselcr I 30, izo; Ovcrbeck Plastik fV 36S) auch
der in unserem Ausgrab im gs werke 11 ^T-b. abgebildete Torso
sich ursprünglich in dieser Mctopc befand.
Beide Gestalten gehören nach ihrem Fundorte, vor dem
Opisthodom resp, auf den Weststufen des Zeustempels, un-
zweifelhaft zu den Westmetopcn. Keine von ihnen lässt sich
in einer anderen als der mit den stymphalisehen Vögeln
unterbringen, wie dieses für die sitzende Athena auch ziem-
lich allgemein angenommen worden ist. Es ist in der Thal
unmöglich, in den engen Kaum neben der sitzenden Göttin
mehr als eine Gestalt hinein zu coinponiren. In allen übrigen
Weslmelopen aber steht dem Herakles ein Gegner gegen-
über; und selbst der erlegte Löwe beansprucht mehr Platz
als hier vorhanden ist. Die Metopc mit den stymphalischcn
Vögeln war daher die einzige, an die hier gedacht werden
konnte. Denn dass der Künstler dieselben in der Luft um-
herfliegend und den Heros nach ihnen schiessend gebildet
haben sollte, war durch die strengeren Gewohnheiten, denen
seine Zeit in Be/ug auf Kaumverthctlung in architektonischen
Reliefs huldigle, von vorn herein ausgeschlossen. Man konnte
also nur, nach der Analogie der Löwenmelope, an einen
Moment nach der Erlegung der Stymphalidcn denken. Und
dies hat bereits der Ergänzet im französischen Expeditions-
werke 1 7S, 1, mit richtigem Takte gethan.
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eine Beschädigung derselben wahrend des Tcmpelbaucs
dienten. Auf diese Weise würde sich am besten erklären,
warum jene Löcher immer an den gefährdclston Stellen an-
gebracht sind und warum sie senkrecht von oben eingebohrt
wurden; waren sie auf diese Weise doch auch nach Vollen-
dung des Baues und der Entfernung jener Vorrichtungen den
Blicken der unten stehenden Beschauer entzogen.*)
Gehört also das Bohrloch in der Schläfe des Amazonen-
kopfes, wie es den Ansehein hat. zu der angeführten Gattung
von I.Öchem, so kann über die Lage desselben kein Zweifel
sein. Daneben kommt aber auch eine andere Art von Bohr-
löchern vor, welche in der Thal zur Befestigung irgend
welcher, besonders gearbeiteter Tlieile dienten, wie ?.. B. zur
Anfügung der Backcnklappcn am Helme der stehenden
Athena 11 i6, a. Derartige Bohrlöcher haben natürlich, je
nach ihrem Zwecke, verschiedene Richtung. Dass aber das
Bohrloch in der Schläfe der Amazone dieser letzteren Gat-
tung angehöre, ist wenig wahrscheinlich, auch abgesehen
davon, dass sich an jener Stelle sonst keinerlei Zürich Hing
für einen Ansatz nachweisen lässt. Und was sollte hier auch
befestigt gewesen sein? Einen Helm kann die Amazone doch
keinenfalls auf ihrem gelösten Haar getragen haben.
Immerhin aber bleibt die Frage nach der Compesition
dieser Mctopc vorläufig besser in der Schwebe, und um so
mehr als sich auch dem Herakles einige Bruchstücke zwar
vermutungsweise zuweisen, aber doch nicht sicher ein-
ordnen lassen.
Erhalten ist nichts Sicheres. Darf man sich die Com-
Position dieser Mctopc nach Analogie der bekannten Gruppe
denken, in der Herakles sein Knie auf den Rücken der
Hindin setzt — sie kehrt auch am Theseion wieder —. so
dürfte ein im Knie stark gebogenes rechtes Bein dieser Mc-
topc angehören. lis ist dieses um so wahrscheinlicher, als
dasselbe im Westen aufgefunden wurde und am Schenkel
denselben Chitonrand zeigt, der bei Herakles mehrfach Z.B.
i der Kerberos- und DiotncdesmeUipe vorhanden ist. Auch
t CS um seiner starken Beugung und seiner Richtung nach
links willen nicht recht in einer anderen Melope unter-
zubringen.
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könnte dem Herakles sehr wol auch der in der ExpeU I 76,
3, und bei Müller-Wieseler I 30, 131a abgebildete nieder-
blickende Kopf augehören. Freilich ist bei diesem der Ge-
danke an die Löweninetorie ebenfalls nicht ausgeschlossen.
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e befindlichen Plane (Expdd. 1 76, 1;
30; Ovcrbeck Plastik 1* S. 367) haben
wir bis zum Ende des vierten Ausgr&bungsjahrcs nur ein
winziges Stückchen, den Huf des linken Ilinterfusses vom
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Herakles steht, dem rechten Mctopcnrandc zunächst,
ruhig da und scheint der'Athena' mit der Rechten einen der
erlegten Vögel hingehalten zu haben; vielleicht hielt auch
seine Linke einen solchen. Die sitzende Gestall der Göttin,
welche auf die ausgestreckte Hand niederblickt, füllte die
ganze linke Hälfte des Reliefs.
Es ist das die einzige der Westmetopcn, die bisher
durch unsere Ausgrabungen wesentlich gewonnen hat. Es
kann nämlich kaum mehr bezweifelt werden, dass ausser der
im Louvre befindlichen sitzenden Göttin (Exped. 1 77, 1;
Müller-Wicselcr I 30, izo; Ovcrbeck Plastik fV 36S) auch
der in unserem Ausgrab im gs werke 11 ^T-b. abgebildete Torso
sich ursprünglich in dieser Mctopc befand.
Beide Gestalten gehören nach ihrem Fundorte, vor dem
Opisthodom resp, auf den Weststufen des Zeustempels, un-
zweifelhaft zu den Westmetopcn. Keine von ihnen lässt sich
in einer anderen als der mit den stymphalisehen Vögeln
unterbringen, wie dieses für die sitzende Athena auch ziem-
lich allgemein angenommen worden ist. Es ist in der Thal
unmöglich, in den engen Kaum neben der sitzenden Göttin
mehr als eine Gestalt hinein zu coinponiren. In allen übrigen
Weslmelopen aber steht dem Herakles ein Gegner gegen-
über; und selbst der erlegte Löwe beansprucht mehr Platz
als hier vorhanden ist. Die Metopc mit den stymphalischcn
Vögeln war daher die einzige, an die hier gedacht werden
konnte. Denn dass der Künstler dieselben in der Luft um-
herfliegend und den Heros nach ihnen schiessend gebildet
haben sollte, war durch die strengeren Gewohnheiten, denen
seine Zeit in Be/ug auf Kaumverthctlung in architektonischen
Reliefs huldigle, von vorn herein ausgeschlossen. Man konnte
also nur, nach der Analogie der Löwenmelope, an einen
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dies hat bereits der Ergänzet im französischen Expeditions-
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