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3§5

[No. 260—263]

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weniger als 2,13 Breite gehabt haben, vielleicht aber
noch weit mehr. Das Anathem hatte also kolossale Di-
mensionen, und damit wird es durchaus wahrscheinlich,
dass es kein anderes als die 27 Fuss hohe Zeusslatue
war, die die Eleer nach dem Kriege gegen die Arkader
weihten. Damit stimmt serner der Fundort, der an dem
Wege des Pausanias von dem vorher erwähnten Zeus
der Lakedaimonier (No. 252) nach dem Pelopion lag,
sowie der orthographische und paläographische Charakter
der Inschrift, der auf das vierte Jahrhundert v. Chr. hin-
deutet. In ersterer Hinsicht ist besonders der anlautende
Konsonant von £αλε7οι zu beachten, der in Inschriften
aus dem dritten Jahrhundert, auch wo der Vokal ä
noch beibehalten wird, bereits zu fehlen pssegt (No. 175, 2.
295, 1). Die Beibehaltung auf Münzen und Bronzemarken
weit über die Zeit des Gebrauchs in der lebendigen
Sprache hinaus ist Archaismus, den auch in Inschriften
anzunehmen uns die erhaltenen Denkmäler kein Recht
geben. Paläographiseh spricht ein gewilTer altertümlicher
Charakter der Schristzeichen, namentlich des Ny, für jene

Zeit und die verdickten Enden der Hasten wenigstens
nicht dagegen, da sie im vierten Jahrhundert mehrfach
vorkommen. Als Veranlassung der Dedikation dürsen
wir die Wiedereinsetzung der Eleer in die Prostasie des
olympisehen Heiligtums nach der arkadisch-pisäischen
Olympias 104 und die dadurch hergestellte Versöhnung
mit den Arkadern betrachten. S. Xenophon Hellen. VII,
4, 35: ot δε τα κρατιττα τγ\ ΤΙελοποννησω βουλευομενοι επειταν
το κοινον των Άρκαδων πεμ^αντας ττοζο-βεις ειπείν τοις θη-
βαιοις μη Ίεναι συν οπλοις εις την Άρκαδιαν, ει μη τι καλόϊεν.
και αμα μεν ταΰτα προς τους Θηβαίους gXe«yoi>, αμα δε έλογι-
ζοντο οτι πολειχου ουδέν δεοιντο, του τε yap ιερού του Λιος
ποοεο~ταναι ουδέν προο-δε'ίτΒ'αι ενομιζον, αλλ αποδίδοντες αν
και δικαιότερα και οτιωτερα ποιεΧν, και τω 3"εω οϊεο~&αι μάλλον
αν ούτω γ^αρι^εα&αι. βουλομενων οε ταύτα και των Ηλείων,
εδο^εν αμφοτεροις ειρηνην ποιητατ&αι• και tysvcvTO σπονδαι.
Dieser Friede wurde Ol. 104, 2 (363 ν. Chr.) geschlossen.
Der blosse Genetiv zur Bezeichnung der Dedikation
kommt auch sonst vor (vergj. No. 245).

261. Grosser Basisblock aus gelblichem
Kalkstein, an beiden Seiten und hinten gebrochen,
0,37 hoch, 0,85 breit, 0,68 tief. Auf dem erhaltenen
Teil der Oberssäche befindet sich eine grosse runde
Einlassung von etwa 0,10 Durchmesser, später zur Her-
ausnahme des BleivergulTes erweitert. Auch die Vorder-
fläche des Steins ist zum grössten Teil abgeschlagen. —
Inv. 740. Gesunden 1. Januar 1880 an der Westmauer
der Altis, nahe dem südlichen Eingangsthor derselben.
— Facsimiliert von Purgold.
Ή πολις των [.......Δη Ολυμπιω] | «νε&ηκεν.


Die Schriftzüge weisen auf das vierte oder dritte
Jahrhundert v. Chr. hin.

WEIHGESCHENKE EINZELNER PERSONEN.

262. Kleine Lekythos der gewöhnlichen »korin-
thischen« Art, bis 0,065 Höhe erhalten. Die Weihinschrift
ist in ssuchtigen Zügen, etwa in der Mitte des Gefässes
ringsum laufend eingekratzt, so dass Ansang und Ende,
zuletzt etwas gedrängt, wieder zusammentrefsen. Sie ist
über die Bemalung hinzugesügt, also jünger als das Ge-
fäss. — Inv. 355. Gefunden 27. Februar 1878 bei einem
Aschenaltar am Pelopion. — Nach R. Weil's Abschrift
herausgegeben von A. Kirchhofs, Arch. Zeitung XXXVI
(1878) S. 143 No. 191, Taf. 19, 5 (Roehl, I. G. Α. ρ. 1
No. 1).

Σημωνίδης μ ανϊ&ηκεν.
Nach dem Vokalismus des Namens gehört der De-
dikant dem ionischen Stamme im weitesten Sinne des
Wortes an; doch ist durch das Fehlen des besonderen
Zeichens für das lange e das kleinasiatische Ionien aus-
geschlossen. Entstehung im sechsten Jahrhundert v. Chr.
ist durch den Schriftcharakter geliehen (Kirchhofs).

263. Kleines Fragment einer Bronzetafei,
0,06 hoch und breit. Das Stück bildete die rechte untere
Ecke einer Inschrifttafel und ist hier mit einem Nagel-
Olympia V.

loch durchbohrt; links und oben gebrochen. Die Zeilen
flehen zwischen fein vorgerissenen Linien. — Inv. 625.
Gefunden 28. April 1879 an der Nordseite der Echohalle.
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