Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
629

[Νθ. Ö20 — Ü2l]

63Ο

ein rechteckiges Dübelloch (0,11 lang, 0,05 breit) ein-
gearbeitet zur Befestigung der an der Marmorstatue
befindlichen Plinthe. — Gefunden im Fussboden der
byzantinischen Kirche, α Inv. 344. 20. Februar 1878.
b Inv. 350. 27. Februar unter der südlichen Treppe.
c Inv. 351. 9. März unter der nördlichen Treppe, d Inv.
348. 20. Februar 1878. — Nach Abschristen von R. Weil
herausgegeben vonW. Dittenberger, Arch.Zeitung XXXVI
(1878) S.94N0. iso (b). S. 96 No. 154(4 S. 97 N0.157 (β).
158 (d). — Alles zusammen facsimiliert von Purgold.
Μ(«ο«ομ) Απττιον Βραδουαι/, ταμιαν, ντρατνγγον, | [νπατον,
πρετρεντγ,ν και αν~ιττρατγ^ον\ Ι Zrsov Κορκχυου ΐιπατικον Γερ-
μανίας και Βρεταννιας, ποντιφικα, | τοοαλιν Άοριαναλιν, τον
'Ρϊ^ίλλη? 77^]ον μητρός τζα-π-ον τγ^ Ηρω8ον | yvuatxog, -η πο-
>.tc γ \r\ijv R?.!l'j:r.
In der Nomenklatur der Regula, ihres Bruders und
ihrer Kinder kehren neben den väterlichen Namen Appius
Atlttius überall die beiden Atilius Bradna wieder, die auch
sonst oft verbunden austreten (Atilius Braduanus C. I. L.
III, bi83). Die natürlichste Erklärung hiersür wäre die An-
nahme, Regilla's Mutter sei die Tochter eines Atilius
Bradua gewesen, und man könnte dies mit unserem Text
durch Annahme eines leicht erklärlichen Fehlers beim Ein-
hauen (ATTTTION sür ΑΤΙΛΙΟΝ) zu vereinigen suchen.
Doch halte ich dies nicht für zuläslig. Denn wenn wir
annehmen, dass Regilla's Vater vielmehr mit vollem Na-
men M. Appius Atilius Bradua geheissen habe, so ist
einerseits die Auslassung eines von beiden Gentilnamen
in unlerer Inschrist durch die zweifellose Analogie von

No. 623 geschützt; andererseits ilt Appius hier Gentilname,
nicht, wie bei den Vorfahren Regilla's von väterlicher
Seite, Vorname. Und wenn nun auch der Name Appia
bei Regula selblf und ihrer Tochter Elpinike (No. 624)
schon um seiner Stellung willen ganz sicher auf das in
der Familie der Annii Galli übliche Pränomen zu deuten
ilt, so darf aus demselben Grunde in der vollständigen
Nomenklatur des bekannten einzig überlebenden Sohnes
des Herodes und der Regula (s. zu N0.623) derselbe Name
mit Sicherheit als nomen gentile gefasst und demnach auf
die mütterlichen Vorsahren der Regula zurückgesührt
werden. Woher die Verbindung beider Gentilnamen
Appius Atilius, bekanntlich eine damals nichts weniger
als seltene Erscheinung, gekommen ist, lässt sich nicht
bestimmt ausmachen. Doch liegt eine Vermutung nahe:
Personen, die den Gentilnamen Appius sühren, kom-
men schon einige Generationen vor der Zeit der Regula
in hohen senatorischen Ämtern vor; so Sextus Appius
Severus, Quüstor des Kaisers Titus, Schwiegervater des
L.CeioniusCommodus Cos.78 n. Chr. (Borghesi, Oeuvres
III p. 10.V p. 53. 200). Wenn nun eine Tochter aus diesem
Gesehlecht einen M. Atilius Bradua heiratete, so konnte
der Sohn dieser Ehe M. Appius Atilius Bradua heissen.
Dann ist der mütterliche Grossvater der Regula von
M. Atilius Metilius Bradua Cos. 108 n. Chr., mit dem man
ihn, wenn der Gentilname Appius nicht wäre, sehr wohl
identifizieren könnte, allerdings zu unterscheiden. Auch
ein leiblicher Bruder kann er wegen des gleichen Vor-
namens nicht gewesen sein, wohl aber ein Vetter (frater
patruelis).

621. Balis aus pentelischem Marmor, 0,54
hoch, etwa 1,00 breit. Dieselbe ist horizontal auseinander
gesprengt, um die Teile als Fussbodenplatten in der
byzantinischen Kirche zu verwenden, dann aber, ver-
mutlich weil sie der Schichtung des Marmors folgend
schräg nach hinten brach, unbenutzt an Ort und Stelle
geblieben. Zwei kleine Fragmente [cd), die dabei ab-
gesprungen waren, liessen sich wieder ansügen. Das
eine derselben, c (Inv. 441, 30. Oktober 1878 nahe dem
Stadioneingang verbaut gesunden), in seiner ganzen ur-
sprünglichen Frische, mit roter Farbe in den Buch-
staben erhalten, zeigt im Vergleich mit der stark mit-
genommenen Oberfläche der beiden grossen Stücke deut-
lich, wie die Erhaltung der Denkmäler Olympias haupt-
sächlich von ihrem Schicksal nach der antiken Zeit
abhing, an deren Schluss sie noch meist in unberührtem
Zustand erhalten waren. — ab Inv. 168 und 169. Ge-
funden 27. März 1877 am örtlichen Ende des Halbrundes
der Exedra. d Inv. 397 c. Gesunden den 18. April 1878
Exedra. — Herausgegeben α b nach R. Weil's Abschrift
von W. Dittenberger, Arch. Zeitung XXXV (1877) S. 102
No. 73. c nach Furtwängler's Abschrist ebend. XXXVII
(1879) S. 62 N0.253.— Alles zusammen facsimiliert von
Purgold.
Βί/3συλ/.ί«ΐ' Αλκιαν Α^ριππεΊ\\*αν ,\ \&vyUTs[p]cc [ Ρ]ο[υ]ψο[υ],
Α[ττ]ί[*]ο}ΰ *yuy]a7«[ce,] | Ηρίοοου μητέρα, η πογ,ις rt των | Ηλείων.

Die Mutter des Herodes Attieus war zwar längst
bekannt aus der Inschrist C. I. A. III, Ö74: Οίιβουλλίαν
Ά}.κιαν, Ύι(βεριου) Κλ(αυδίθυ) Αττικού Ήρωδου Μαραθωνίου
yvvcusccc, r, Tlsir'OiiCi'is" φυλν ανί&γκεν αρετής ένεκεν και τγ,ς
προ< TY.r πατρίδα εννοίας, aber man sall in ihr, da es keine
Überlieserung dasür gab, dass auch der Vater des Red-
ners den Namen Herodes gesührt hat, die erste Frau
des letzteren. Nachdem durch unlere olympische In-
schrift dieser Irrtum berichtigt war, ergab sich, dass
Vater und Sohn völlig gleichnamig waren; nur war bei
ersterem Attieus der Hauptname, bei diesem Herodes,
weshalb er sich auf altattische Weise 'Hpiu&js 'Αττικοί Mapa-
S-im/ios nennt (vergl. Hermes XIII S. 69). Von jener ge-
nauen Übereinstimmung der vollständigen Nomenklatur
bei beiden ist es eine weitere Folge, dass der Sohn
als Eponymarchon bei des Vaters Lebzeiten Ύιβεαιος
Κλαύδιο? 'Αττικοί Ιίρωόγ,ς Μαραθώνιος ν ε ωτ ε ρος heisst
(C.I. Α. III, ι ρ. 483 Νο. 69α).
Der mütterliche Grossvater des Herodes, (Vibullius)
Rusus, ist uns zwar selbst nur aus unserer Inschrift be-
kannt, von der Familie aber, der er angehört und die
unverkennbar in Athen im zweiten Jahrhundert n. Chr.
ein bedeutendes Ansehen genoss, finden sich mehr-
fache Spuren in den attischen Inschristen; es scheint,
dass die Nachrichten sich auf vier Generationen so ver-
teilen:
40*




•sig




 
Annotationen