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741

[No. 811 — 812]

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XI. GRABINSCHRIFTEN.

811. Fragment einer pentelischen Marmor-
platte von 0,025 Dicke, 0,085 hoch und 0,26 breit
erhalten, rechts und unten gebrochen. — Inv. 954.
Gesunden Oktober 1880 am Eingang der byzantinischen
Kirche. — Facsimiliert von Purgold.

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Weder in der Wortfasiung deutet irgend etwas auf
christliche Religion, noch in den Schriftformen etwas
auf eigentlich byzantinische Zeit. Dennoch könnte die
Inschrift, falls der Fundort zugleich der ursprüngliche
Ausstellungsort wäre, nur aus christlicher Zeit sein, da
die Bestattung eines Verssorbenen innerhalb des heiligen
Raumes erst nach dem gänzlichen Aufhören des helle-
nischen Kultus denkbar wäre. Indessen ist das Fragment
vielleicht erst bei der Ausschmückung der byzantinischen
Kirche aus der Umgegend nach Olympia verschleppt
worden.

812. Christliches Grab aus Ziegelplatten,
innen roh mit Kalk verputzt, auf welchem die um-
laufende Inschrist in rotbrauner Farbe aufgemalt war.
— Inv. 878. Gesunden 27. April 1880, dreissig Schritt
nordöstlich der byzantinischen Kirche, dicht an der Strasse.
Das Grab ist von Osten nach Weilen orientiert und zeigt
an der weltlichen Schmalseite das hier abgebildete Kreuz
(α), auf der Nordseite war, gegen die Mitte hin beginnend,
der Teil b der Inschrift erhalten, während c die Südseite
einnahm; hier sind für die Reproduktion die letzten 3Buch-
staben beträchtlich vorgerückt worden, die Lücke vor

i

denselben ist in Wirklichkeit mehr als doppelt so breit. Der
zum Teil schon abgebröckelte Kalkbewurf hatte die Schrist
nur recht mangelhaft erhalten. Beim völligen Ausräumen
fand (Ich in 0,65 Tiefe ein Ziegelboden und auf dem-
selben in der Südostecke eine Thonkanne; später wurde
das Grab wieder zugefüllt, da es durch den Regen wei-
terer Zerstörung ausgesetzt war. — Die Inschrift ist her-
ausgegeben von H. Holtzinger, Kunsthistorische Studien
(Tübingen 1886) S. 72, wo auch das an der östlichen
Schmalseite in den Kalkbewurf eingekratzte Kreuz ab-
gebildet ist.

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Der Ergänzungsverluch von Holtzinger trisst schwer-
lich das Richtige, vielmehr scheint ein Bibelspruch vor-
zuliegen, den es uns nicht gelungen ist nachzuweisen.
Mit einiger Sicherheit ist nur auf der Seite c [.... IJar/i»,
avB-pumog ίκ ξγτίτ[αι\ zu erkennen. Sehr ähnlich erscheinen

die 1800 in einer Katakombe des mont Mithridate zu
Kertsch gefundenen und von J. Kulakowsky, Materiaux
pour servir ä l'archeologie de la Russie, publies par la
Commission Imperiale archeologique 1891, publizierten
Inschriften, die aus dem Jahr 491 n. Chr. datieren sollen.

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