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einen District, den sie von der höheren Ebene und Strafse aus mit Erfolg halten konnten und der bei etwa
gleicher Entfernung von Plataiai, Theben und Tanagra keiner dieser Gemeinden politisch fest angegliedert
war. Ein günstiger Zeitpunkt, um zur Asoposlinie hin wieder festen Fufs zu fassen, bot sich dem attischen
Staat namentlich nach dem sogen. Frieden des Antalkidas (387), als die Thebaner gezwungen wurden, von
ihrer böotischen Hegemonie zurückzutreten. Dieser, natürlich nicht unangefochtene*), Besitz mochte alsdann
durch Philipp von Makedonien nach der Schlacht von Chaironeia im Zusammenhange mit seinen anderen
Maafsregeln gegen die Thebaner, zu denen auch die Herstellung der Autonomie von Plataiai und die Wieder-
auslieferung der Oropia an die Athener gehörten, neu befestigt worden sein.
So steht Drymos der eleusinischen Inschrift zufolge (s. o. S. 32) im Jahre 329/8 unter athenischer
Hoheit. Am Ende des nächsten Jahrhunderts begegnen wir in der neu errichteten Phyle Ptolemais einem
Demos Hyporeia. Ohne Zweifel bildet derselbe mit Oinoe, Melainai, Eunostidai und vielleicht noch anderen
Gemeinden eine örtlich zusammenhängende Gruppe. Da überdies mit vrnoqsia (y»)) mehr als einmal (z. B.
Herod. IX, 25; Strabon 409) speziell das Land am nordöstlichen Kithaironabhange bezeichnet wird, wird man
den gleichlautenden Demos an keiner anderen Stelle zu suchen haben, sondern etwa eine nachträgliche Ein-
gemeindung des Drymos und seiner Umgebung unter jenem Namen voraussetzen dürfen.
Andrerseits wies Eunostidai in die Richtung von Tanagra (s. oben S. 30), während Komen dieser
Stadt (etwa ausgenommen Side s. oben S. 28) auf dem rechten Asoposufer nicht bekannt sind; ich glaube
daher, dass die äufsere Linie der attischen Festlandsgrenze dem mittleren und unteren Lauf dieses Flusses
weit näher gerückt ist, als bisher angenommen wurde**).
*) So sagt Demosthenes in der Zeit des Phokerkrieges (19, 326): ntgl Jqv/tov xa! i?:r »för flaväxro) xo'?az /«*' önXwv
iiiQ/ofitö-a. Erneute Ansprüche Thebens auf Panakton müssen eben durch die athenische Occupation hervorgerufen worden sein.
**) Weniger scharf zu nehmen ist vielleicht Strabon's Angabe über Phyle (p. 404 S/ioqo; tJJ Taväyqp); im anderen
Falle müfste das Gebiet von Phyle über Mazareika (oben S. 30) hinausgerückt und Eunostidai weiter westlich angesetzt werden.
Karten von Attika. IX. Heft.
einen District, den sie von der höheren Ebene und Strafse aus mit Erfolg halten konnten und der bei etwa
gleicher Entfernung von Plataiai, Theben und Tanagra keiner dieser Gemeinden politisch fest angegliedert
war. Ein günstiger Zeitpunkt, um zur Asoposlinie hin wieder festen Fufs zu fassen, bot sich dem attischen
Staat namentlich nach dem sogen. Frieden des Antalkidas (387), als die Thebaner gezwungen wurden, von
ihrer böotischen Hegemonie zurückzutreten. Dieser, natürlich nicht unangefochtene*), Besitz mochte alsdann
durch Philipp von Makedonien nach der Schlacht von Chaironeia im Zusammenhange mit seinen anderen
Maafsregeln gegen die Thebaner, zu denen auch die Herstellung der Autonomie von Plataiai und die Wieder-
auslieferung der Oropia an die Athener gehörten, neu befestigt worden sein.
So steht Drymos der eleusinischen Inschrift zufolge (s. o. S. 32) im Jahre 329/8 unter athenischer
Hoheit. Am Ende des nächsten Jahrhunderts begegnen wir in der neu errichteten Phyle Ptolemais einem
Demos Hyporeia. Ohne Zweifel bildet derselbe mit Oinoe, Melainai, Eunostidai und vielleicht noch anderen
Gemeinden eine örtlich zusammenhängende Gruppe. Da überdies mit vrnoqsia (y»)) mehr als einmal (z. B.
Herod. IX, 25; Strabon 409) speziell das Land am nordöstlichen Kithaironabhange bezeichnet wird, wird man
den gleichlautenden Demos an keiner anderen Stelle zu suchen haben, sondern etwa eine nachträgliche Ein-
gemeindung des Drymos und seiner Umgebung unter jenem Namen voraussetzen dürfen.
Andrerseits wies Eunostidai in die Richtung von Tanagra (s. oben S. 30), während Komen dieser
Stadt (etwa ausgenommen Side s. oben S. 28) auf dem rechten Asoposufer nicht bekannt sind; ich glaube
daher, dass die äufsere Linie der attischen Festlandsgrenze dem mittleren und unteren Lauf dieses Flusses
weit näher gerückt ist, als bisher angenommen wurde**).
*) So sagt Demosthenes in der Zeit des Phokerkrieges (19, 326): ntgl Jqv/tov xa! i?:r »för flaväxro) xo'?az /«*' önXwv
iiiQ/ofitö-a. Erneute Ansprüche Thebens auf Panakton müssen eben durch die athenische Occupation hervorgerufen worden sein.
**) Weniger scharf zu nehmen ist vielleicht Strabon's Angabe über Phyle (p. 404 S/ioqo; tJJ Taväyqp); im anderen
Falle müfste das Gebiet von Phyle über Mazareika (oben S. 30) hinausgerückt und Eunostidai weiter westlich angesetzt werden.
Karten von Attika. IX. Heft.