31
holung solcher Ausheilungen ist in den Statuten vorgezeichnet. Die
Gesellschast kann, was die graphische Kunst, was die riesig vorschreiten-
den neuen technischen Reproduclionsmittel leisten, in kurzer Zeit zu all-
gemeiner Anschauung, zu allgemeinem Verstandniss bringen, und es ist
ihr gelungen, die Freunde der graphischen Kunst nicht bloss in allen
Richtungen Europas, sondern auch über Europa hinaus zu rinden und
anzuregen. In dieser Hinsicht hatte die Leitung also keine allzu
schwache Hand.
Der Vcrsasser ,,sucht vergeblich die Werke, die eine Neubelebung
der Stecherei bedeuten Collen". Was meint er damit? Wäre dies nicht
Sache der Künstler, wenn das Bedürfniss der Neubelebung wirklich
besteht? Aus diese Belebung konnte die Gesellschast nur dadurch ein-
wirken, dass sie lieh bemühte, die bedeutendsten Künstler heranzuziehen
und auch junge talentvolle Kräfte zu beschästigen, und das geschah
schon anfangs mit 50.000 si., später mit 100.000 ss. und noch mehr
jahrlich. Eine ganze Reihe von Künstlern hat die Gesellschaft um (ich
geschart, die sie bekannt machte, die sich Namen erwarben; Jeden mit
einem grossen Auftrage zu bedenken, vermochte sie allerdings nicht,
das vermag auch ein ,.bemittelter" Verleger nicht zu leisten, aber es
wird wenige namhafte graphische Künstler der Gegenwart geben, welche
die Gesellschast sür vervielfältigende Kunst ihren Mitgliedern nicht schon
vorgesührt hätte.
Das Meiste ihrer Stichpublicationen soll über die gangbare
Mittelmässigkeit nicht hinaus sein, Vieles bliebe sogar weit darunter. Das
ist ein hartes Urtheil. Aber der Vcrfasser zählt auch den verdorbenen Kupfer-
Itecher Ed uard Mandel zu denjenigen,,.deren Auffassung der Originale,
welche sie vervielfältigen sollen, zumeist nur seicht und armselig bleibt",
wodurch die Übertreibung sich wohl genügend kennzeichnet. Dass die
Gesellschaft immer das Beste angestrebt hat, wird niemand leugnen. Leider
entspricht der Erfolg nicht immer dem Streben, aber kein Vorurteils-
freier wird voraussetzen, dass jedes ihrer Blätter ein Meisterwerk ersten
Ranges sein könne. Und doch hat sie manche aufzuweisen, zum Beispiel
Jacoby's Schule von Athen, die zwar, an Marc Anton anlehnend, auf
die deutsehe Linie verzichtend, nicht zu jener Art des Stiches zählt,
welche der Artikel vor Allem so sehr verurtbeilt; Sonnenleiter's
grössere und kleinere Blätter, von welchen insbesondere Boreas und
Eurithyia den Vergleich weder mit neuen noch mit alten Stichen zu
scheuen hat, und dann die reizenden Bildnisse von Vogel und Eilers
nach van Dijck und Holbein und manches Andere.
Rücksichtlich der Radirung ist der Artikel gnädiger, die Gesell-
schast soll in derselben mehr Gluck haben, aber dem Anonymus wieder-
fährt dabei das Unglück, Professor Raab und dessen Schüler Kraus-
kopf und Halm als Schüler Unger's zu bezeichnen, was sie auch „im
weiteren Sinne", wie sich der Anonymus ausdrückt, nicht sind."
Aus Holland.
Thatigkeit des Kttnßverlags — Preisausschreiben der Ge/eli/chaß „Arti et
Amicitiae" — Der „Nederlandsche Etsclub". — Zücken-Ausftellung im
Rotterdamer , Kunssklub".
Unter den Kunstverlegern der Niederlande steht die Firma Frans
Bufsa en Zonen in Amsterdam obenan. Im verflossenen Jahr gab sie
solgende Kunstblätter heraus:
Vier Schwarzkunstblätter nach J. Israels von H. Sluyter,
eine Radirung P. J. Arendzen's nach Rembrandt's Porträt der
Elisabeth Jacobs Bas,
eine Radirung nach H. W. Mesdag's Scheveninger Strandbild von
C. L. van Kesteren,
zwanzig Radirungen von Carl L. Dake nach Gemälden im
Amsterdamer Riiks Museum zu Dr. Schaepman's Werk „Onze Nationale
Kunst",
zehn Radirungen von E. Stark (Rumbles in Holland), endlich
zwölf Radirungen desselben Künstlers unter dem Titel „Dutch
Sceneries".
. Von dielen verschiedenartigen Verösfentlichungen lind P. J.
Arendzen's Blätter die gerchätztesten. Gegenwärtig wird von derselben
Verlagsanstalt die Herausgabe einer grossen Radirung Carl L. Dake's,
nach van Dijk's Bildnislen von Wilhelm II. und Henriette Stuart im
Rijksmuseum vorbereitet. P. J. Arendzen arbeitet an zwei Radirungen
nach den Bildnissen des Bürgermeisters Jan Six und seiner Mutter Anna
Wymer von Rembrandt in der berühmten Sammlung Six zu Amsterdam.
Die Gesellschaft „Arti et Amicitiae" hat nach ihrer Gewohnheit
die niederlandischen Kupferstecher und Radirer zu einer Concurrenz um
ein Prämienblatt der Vereeniging tot Bevorde ring van Beeidende
Kunst en aufgefordert. Das Kunstblatt kann in einem originalen Werk
oder in einer Nachbildung nach einem niederlandischen Meister bestehen.
Der Preis beträgt fl. 1200 und eine Prämie von fl. 200.
Als ein Zeichen der grosseren Aufmerksamkeit, welche mehr und
mehr den Hervorbringungen der Ätz- und Gravirkunst entgegengebracht
wird, muss betrachtet werden, die Stiftung des „Nederlandsche Et s-
club", im Haag, der im vorigen Jahre seine erste jährliche Ausstellung
veranstaltete. Dieser Club zählt 11 Mitglieder, und hatte 18 Künstler zur
Ausstellung aufgefordert, deren Kreide- und Kohlzeichnungen eine
angenehme Abwechslung boten. Diese Ausstellung hatte viel Erfolg und
übte den heilsamen Einfluss, dass die in Holland in allen grosseren
Städten bestehenden Kunstvereine bei ihren Ausheilungen jetzt Werke
graphischer Kunst zuzulassen begonnen haben. So sahen wir im Haag, in
Rotterdam und anderwärts mehrere Beispiele. Wir erwähnen ein paar
Blatter von Fräulein Van Houten, einer Nichte des Malers Mesdag,
Radirungen nach Stillleben und Blumen, ausgezeichnet durch wirkungs-
volle Tönung und Beleuchtung. Im Haag sahen wir ein Blatt A.L. Kosters
nach dem anmuthigen Bilde Begeijns „de steengroeve" im Haager
Museum; leider hat der Künstler die Wirkung der Radirung durch zu
detaillirte Behandlung der Steinklopfer in etwas geschädigt. Ph. Zilcken
war ebenfalls auf der Ausstellung vertreten mit seinen Beiträgen zu dem
„Memorial Catalogue of the French and Dutch Loan collection at the
Edinburgh International Exhibition 1886". Auch die eine Radirung
B. J. Blommers' nach seinem eigenen Gemälde in diesem Gedächtnis-
band war zur Schau gestellt. Vor einigen Jahren schon hat Blommers
einige Radirungen veröfsentlicht: drei Landschaften und ein Interieur mit
Figuren, Werke, die nicht ohne Verdienst waren. Übrigens haben mehrere
unserer Maler in srüheren Jahren die Radirnadel nicht ungeschickt
geführt. So gab Jan Vrolyk von 1870 bis 1880 dreizehn Radirungen,
Landschaften mit Thieren, besonders Kühen, heraus und noch früher,
1855, Charles Rochus sen. eine Anzahl von 6 Radirungen, ebenfalls
Landschaften mit Figuren darstellend. Auch heute beschäftigen lieh viele
Maler mit der Radirung, aber sie haben im allgemeinen nur wenig Gutes
zu Wege gebracht.
Einige jüngere Maler sind Mitarbeiter von „De Distel", die seit
drei Jahren jährlich 12, allerdings nicht immer gute Radirungen in
geschmackvoller Ausstattung bringt. (Verlag von Tj. van Holkema).
Was Zilcken anlangt, so kommt diesem Künstler die wachiende
Theilnahme des Publicums an graphischer Kunst zugute. Seit einigen
Jahren besteht in Rotterdam ein „Kunstclub", der sich vorgesetzt hat, die
Kenntnis moderner Kunstwerke und ihren Verkauf durch permanente
Austeilungen zu vermitteln. Am 15. Februar wurde hier eine Aushei-
lung von Werken Philipp Zilcken's eröfsnet; sie begreift 44 Gemälde und
61 Radirungen. Wenn uns an dieser Stelle auch kein Urtheil über
seine malerische Tüchtigkeit zusteht, so können wir doch die Bemerkung
nicht unterdrücken, dass er als Radirer höher steht denn als Maler.
Es üben daher seine Radirungen die weit grössere Anziehungskraft aus;
sie allein erklären den Erfolg des Unternehmens. Und das gerade spricht
für die Zukunft der Radirkunst; denn vor wenigen Jahren noch wäre ein
allein mit ihren Waffen erfolgter Sieg undenkbar gewesen.
Unter Zilcken's Werken begegnen wir manchen alten Bekannten.
So Rembrandt's „Offizier" im Haager Museum (herausgegeben von
F.Keppel&Co.inNew-York),Rembrandts,,alteFrau"imBrüsseler Museum,
dann zwei Stadtansichten nach J. Maris (verlegt von E. J. van Wisselingk,
s' Gravenhage). Zu diesen Hauptwerken haben sich in letzter Zeit noch
zwei tüchtige Arbeiten zugesellt: „Eine Taufe in Freiburg" nach einer
Zeichnung von M. Maris in London, deren gedämpfte Beleuchtung sehr
gut wiedergegeben ist, und die Radirung nach A. Stevens Bild im
Bnisseler Museum, „la bete ä bon Dieu" (liehe Chronik Nr. I, Seite 10),
holung solcher Ausheilungen ist in den Statuten vorgezeichnet. Die
Gesellschast kann, was die graphische Kunst, was die riesig vorschreiten-
den neuen technischen Reproduclionsmittel leisten, in kurzer Zeit zu all-
gemeiner Anschauung, zu allgemeinem Verstandniss bringen, und es ist
ihr gelungen, die Freunde der graphischen Kunst nicht bloss in allen
Richtungen Europas, sondern auch über Europa hinaus zu rinden und
anzuregen. In dieser Hinsicht hatte die Leitung also keine allzu
schwache Hand.
Der Vcrsasser ,,sucht vergeblich die Werke, die eine Neubelebung
der Stecherei bedeuten Collen". Was meint er damit? Wäre dies nicht
Sache der Künstler, wenn das Bedürfniss der Neubelebung wirklich
besteht? Aus diese Belebung konnte die Gesellschast nur dadurch ein-
wirken, dass sie lieh bemühte, die bedeutendsten Künstler heranzuziehen
und auch junge talentvolle Kräfte zu beschästigen, und das geschah
schon anfangs mit 50.000 si., später mit 100.000 ss. und noch mehr
jahrlich. Eine ganze Reihe von Künstlern hat die Gesellschaft um (ich
geschart, die sie bekannt machte, die sich Namen erwarben; Jeden mit
einem grossen Auftrage zu bedenken, vermochte sie allerdings nicht,
das vermag auch ein ,.bemittelter" Verleger nicht zu leisten, aber es
wird wenige namhafte graphische Künstler der Gegenwart geben, welche
die Gesellschast sür vervielfältigende Kunst ihren Mitgliedern nicht schon
vorgesührt hätte.
Das Meiste ihrer Stichpublicationen soll über die gangbare
Mittelmässigkeit nicht hinaus sein, Vieles bliebe sogar weit darunter. Das
ist ein hartes Urtheil. Aber der Vcrfasser zählt auch den verdorbenen Kupfer-
Itecher Ed uard Mandel zu denjenigen,,.deren Auffassung der Originale,
welche sie vervielfältigen sollen, zumeist nur seicht und armselig bleibt",
wodurch die Übertreibung sich wohl genügend kennzeichnet. Dass die
Gesellschaft immer das Beste angestrebt hat, wird niemand leugnen. Leider
entspricht der Erfolg nicht immer dem Streben, aber kein Vorurteils-
freier wird voraussetzen, dass jedes ihrer Blätter ein Meisterwerk ersten
Ranges sein könne. Und doch hat sie manche aufzuweisen, zum Beispiel
Jacoby's Schule von Athen, die zwar, an Marc Anton anlehnend, auf
die deutsehe Linie verzichtend, nicht zu jener Art des Stiches zählt,
welche der Artikel vor Allem so sehr verurtbeilt; Sonnenleiter's
grössere und kleinere Blätter, von welchen insbesondere Boreas und
Eurithyia den Vergleich weder mit neuen noch mit alten Stichen zu
scheuen hat, und dann die reizenden Bildnisse von Vogel und Eilers
nach van Dijck und Holbein und manches Andere.
Rücksichtlich der Radirung ist der Artikel gnädiger, die Gesell-
schast soll in derselben mehr Gluck haben, aber dem Anonymus wieder-
fährt dabei das Unglück, Professor Raab und dessen Schüler Kraus-
kopf und Halm als Schüler Unger's zu bezeichnen, was sie auch „im
weiteren Sinne", wie sich der Anonymus ausdrückt, nicht sind."
Aus Holland.
Thatigkeit des Kttnßverlags — Preisausschreiben der Ge/eli/chaß „Arti et
Amicitiae" — Der „Nederlandsche Etsclub". — Zücken-Ausftellung im
Rotterdamer , Kunssklub".
Unter den Kunstverlegern der Niederlande steht die Firma Frans
Bufsa en Zonen in Amsterdam obenan. Im verflossenen Jahr gab sie
solgende Kunstblätter heraus:
Vier Schwarzkunstblätter nach J. Israels von H. Sluyter,
eine Radirung P. J. Arendzen's nach Rembrandt's Porträt der
Elisabeth Jacobs Bas,
eine Radirung nach H. W. Mesdag's Scheveninger Strandbild von
C. L. van Kesteren,
zwanzig Radirungen von Carl L. Dake nach Gemälden im
Amsterdamer Riiks Museum zu Dr. Schaepman's Werk „Onze Nationale
Kunst",
zehn Radirungen von E. Stark (Rumbles in Holland), endlich
zwölf Radirungen desselben Künstlers unter dem Titel „Dutch
Sceneries".
. Von dielen verschiedenartigen Verösfentlichungen lind P. J.
Arendzen's Blätter die gerchätztesten. Gegenwärtig wird von derselben
Verlagsanstalt die Herausgabe einer grossen Radirung Carl L. Dake's,
nach van Dijk's Bildnislen von Wilhelm II. und Henriette Stuart im
Rijksmuseum vorbereitet. P. J. Arendzen arbeitet an zwei Radirungen
nach den Bildnissen des Bürgermeisters Jan Six und seiner Mutter Anna
Wymer von Rembrandt in der berühmten Sammlung Six zu Amsterdam.
Die Gesellschaft „Arti et Amicitiae" hat nach ihrer Gewohnheit
die niederlandischen Kupferstecher und Radirer zu einer Concurrenz um
ein Prämienblatt der Vereeniging tot Bevorde ring van Beeidende
Kunst en aufgefordert. Das Kunstblatt kann in einem originalen Werk
oder in einer Nachbildung nach einem niederlandischen Meister bestehen.
Der Preis beträgt fl. 1200 und eine Prämie von fl. 200.
Als ein Zeichen der grosseren Aufmerksamkeit, welche mehr und
mehr den Hervorbringungen der Ätz- und Gravirkunst entgegengebracht
wird, muss betrachtet werden, die Stiftung des „Nederlandsche Et s-
club", im Haag, der im vorigen Jahre seine erste jährliche Ausstellung
veranstaltete. Dieser Club zählt 11 Mitglieder, und hatte 18 Künstler zur
Ausstellung aufgefordert, deren Kreide- und Kohlzeichnungen eine
angenehme Abwechslung boten. Diese Ausstellung hatte viel Erfolg und
übte den heilsamen Einfluss, dass die in Holland in allen grosseren
Städten bestehenden Kunstvereine bei ihren Ausheilungen jetzt Werke
graphischer Kunst zuzulassen begonnen haben. So sahen wir im Haag, in
Rotterdam und anderwärts mehrere Beispiele. Wir erwähnen ein paar
Blatter von Fräulein Van Houten, einer Nichte des Malers Mesdag,
Radirungen nach Stillleben und Blumen, ausgezeichnet durch wirkungs-
volle Tönung und Beleuchtung. Im Haag sahen wir ein Blatt A.L. Kosters
nach dem anmuthigen Bilde Begeijns „de steengroeve" im Haager
Museum; leider hat der Künstler die Wirkung der Radirung durch zu
detaillirte Behandlung der Steinklopfer in etwas geschädigt. Ph. Zilcken
war ebenfalls auf der Ausstellung vertreten mit seinen Beiträgen zu dem
„Memorial Catalogue of the French and Dutch Loan collection at the
Edinburgh International Exhibition 1886". Auch die eine Radirung
B. J. Blommers' nach seinem eigenen Gemälde in diesem Gedächtnis-
band war zur Schau gestellt. Vor einigen Jahren schon hat Blommers
einige Radirungen veröfsentlicht: drei Landschaften und ein Interieur mit
Figuren, Werke, die nicht ohne Verdienst waren. Übrigens haben mehrere
unserer Maler in srüheren Jahren die Radirnadel nicht ungeschickt
geführt. So gab Jan Vrolyk von 1870 bis 1880 dreizehn Radirungen,
Landschaften mit Thieren, besonders Kühen, heraus und noch früher,
1855, Charles Rochus sen. eine Anzahl von 6 Radirungen, ebenfalls
Landschaften mit Figuren darstellend. Auch heute beschäftigen lieh viele
Maler mit der Radirung, aber sie haben im allgemeinen nur wenig Gutes
zu Wege gebracht.
Einige jüngere Maler sind Mitarbeiter von „De Distel", die seit
drei Jahren jährlich 12, allerdings nicht immer gute Radirungen in
geschmackvoller Ausstattung bringt. (Verlag von Tj. van Holkema).
Was Zilcken anlangt, so kommt diesem Künstler die wachiende
Theilnahme des Publicums an graphischer Kunst zugute. Seit einigen
Jahren besteht in Rotterdam ein „Kunstclub", der sich vorgesetzt hat, die
Kenntnis moderner Kunstwerke und ihren Verkauf durch permanente
Austeilungen zu vermitteln. Am 15. Februar wurde hier eine Aushei-
lung von Werken Philipp Zilcken's eröfsnet; sie begreift 44 Gemälde und
61 Radirungen. Wenn uns an dieser Stelle auch kein Urtheil über
seine malerische Tüchtigkeit zusteht, so können wir doch die Bemerkung
nicht unterdrücken, dass er als Radirer höher steht denn als Maler.
Es üben daher seine Radirungen die weit grössere Anziehungskraft aus;
sie allein erklären den Erfolg des Unternehmens. Und das gerade spricht
für die Zukunft der Radirkunst; denn vor wenigen Jahren noch wäre ein
allein mit ihren Waffen erfolgter Sieg undenkbar gewesen.
Unter Zilcken's Werken begegnen wir manchen alten Bekannten.
So Rembrandt's „Offizier" im Haager Museum (herausgegeben von
F.Keppel&Co.inNew-York),Rembrandts,,alteFrau"imBrüsseler Museum,
dann zwei Stadtansichten nach J. Maris (verlegt von E. J. van Wisselingk,
s' Gravenhage). Zu diesen Hauptwerken haben sich in letzter Zeit noch
zwei tüchtige Arbeiten zugesellt: „Eine Taufe in Freiburg" nach einer
Zeichnung von M. Maris in London, deren gedämpfte Beleuchtung sehr
gut wiedergegeben ist, und die Radirung nach A. Stevens Bild im
Bnisseler Museum, „la bete ä bon Dieu" (liehe Chronik Nr. I, Seite 10),