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ganze Kunstbcwcgung einer Nation steht im klar vor der Seele. Und
glücklicherweise ist ja auch die Kunll noch kein internationales Geschäst
geworden. Was das eine Volk hervorbringt, bleibt dem anderen ver-
schlossen und manches Eigenthümliche haben sie sich aus ihrer Vorzeit
erhalten. Dass auch die romantischc Schule Frankreichs ihre Grösse hat,
ist nie bestritten worden, Niemand aber in England hat bisher aus sie
den kritisch-hislorischen Blick gelenkt und uns diese Grösse erklärt. Henley
hat seine Aufgabe tresflich gelöst. Sein Standpunkt ist selbständig, mögen
wir auch hier und da seine Berechtigung bestreiten, es ist der Standpunkt
eines Mannes, der stark genug ist, seine Meinung zu vertreten und
unparteilich genug, um seine besonderen Anslehten aller Beachtung
werth zu machen.
Liverpool. W. M. Conway.
Taihofer's Fechtbuch aus dem Jahre 1467. Herausgegeben von
Gustav Hergrell. 4°. Mit 268 Taseln in Lichtdruck. Prag, J. G. Calve.
P. In den historischen Wissenschasten werden gegenwärtig mit
einer gewissenLeidenschast Quellen herausgegeben und commentirt. Auch
das vorliegende Werk verdankt diesem Bestreben seine Entstehung, doch
unterscheidet es sich insofern vortheilhaft von den meiden anderen
Quellenpublicationen, als es, abgesehen von den Fachleuten, auch bei
einem grösserenLiebhaber-Publicum auflnteressc und Beifall rechnen dars.
Der Originalcodex des Talhoser'schen Fechtbuches befindet sich in
der Bibliothek des Herzogs von Coburg-Gotha. Er enthält auf 135 Per-
gamentblättern, ohne weiteren Text als den erklärender Beischriften,
268 lavirte Federzeichnungen der verschiedensten Arten des Zweikampfes.
— Dieses Werk eines vielerfahrenen Fechtmeisters liegt nun im Licht-
druck vollständig und sehr gut reproducirt vor. Die Beischristen sindausser-
dem noch einmal abgedruckt, mit einer erklärenden Übcrsetzung in das
moderne Deutsch daneben. In der Einleitung des Herausgebers ist die
gesammte europäische Literatur des sechzehnten Jahrhunderts, die sich
aus die Geschichte der Fechtkunst bezieht, berücksichtigt.
Die culturhistorische Bedeutung dieser Publication ist offenbar.
Man erhält ein vollständiges Bild des kunstgerechten Zweikampses, wie
er, in allen nur möglichen Formen, um die Mitte des sünszehnten Jahr-
hunderts geübt wurde. Die angewendeten Waffen sind die mannigfachsten.
Schwert, Dolch, Kolben, Lanze, Armbrust; der spitzige Schild allein,
erscheint in achtzehn verschiedenen Kampfarten. In wie weit dabei
speciell der gerichtliche Zweikampf dargestellt ist — bei einzelnen
Capiteln, wie bei dem Zweikamps zwischen Mann und Frau, steht dies
fest — kann an dieser Stelle nicht untersucht werden, doch würde eine
wissenschastliche Nachforschung hier vielleicht die interessantesten Ergeb-
nisse liesern. Zu betonen ist ferner der künstlerische Werth der Zeich-
nungen. Dieselben scheinen von einem tüchtigen schwäbischen Künstler
herzurühren, der mit anerkennenswerther Sorgfalt die oft complicirten
Stellungen der Kämpfer wiedergegeben hat; nur vereinzelt hat sich die
wirre Bewegung des Kampfes der Zeichenseder mitgetheilt. Eine bedeu-
tende Hilse bot sreilich dem Künstler der Fechtmeister Talhoser, der, wie
er jede einzelne Darstellung angab, so auch, wo er es sür nöthig hielt,
als Modell diente. Dies ergibt sich wenigstens aus der Beischrift seines,
aus dem letzten Blatt befindlichen Bildnisses. Da steht er in ganzer Figur,
die Linke auf das Schwert gestützt und in der Rechten ein Schristband,
auf dem die Worte zu lesen sind: „Das Buch hat angeben Hans Talhofer
und gestanden zu Mallen". Sein Antlitz mit angenehmen, kräftigen Zügen
ist ein vortresslich gezeichnetes Portrait. — Die Ausstattung des Buches
ist gut, der Einband solid.
H. de Geymüller, Les Du Cerceau, leur vie et leur oeuvre
d'apres de nouvelles recherches. Ouvrage aecompagne de 137 gravures
dans le texte et de 4 planches hors texten majeure partie inedites. Paris,
Librairie de l'Art, 1887. 4".
Die grossen Meister des Architektur- und Ornamentstiches werden
bisher von der Forschung so seiten berücksichtigt, dass wir, auch ver-
ipätet, an dieser Stelle von einem Werke Rechenschast geben müssen,
welches einen der reichsten Erfinder nach Ursprung und Art grundlegend
behandelt. VH. v. Geymüller, der erste Kenner der italienischen Archi-
tektur, hat seine umsassende Ersahrung benutzt, um vor allem die Anfänge
und Quellen des Jacques-Androuet Du Cerceau nachzuweisen, dessen
Publicationen mehr als alle anderen die italienische Art in Frankreich
heimisch gemacht haben. Durch einen glücklichen Fund hat er in einem
Zeichnungsbande der Münchener Bibliothek eine Reihe von Studien des
Meisters entdeckt, welche in Italien selbst anfangs der Dreissiger-Jahre
entstanden sein müssen. Die Formenwelt Bramante's ist sür Du Cerceau's
architektonische Ausfassung massgebend geblieben, es sind „pensees
francaises, exprimees en dialefle milanais". Hin und wieder lässt sich
für einzelne Motive die Quelle, etwa eine Originalstudie oder ein Kupfer-
stich nachweisen; der Meister hat oft denselben Baugedanken in Stich
oder Zeichnung wiederholt verarbeitet.
Zum ersten Male sind überhaupt die verschiedenen Folgen von
Handzeichnungen herangezogen worden, welche zumeist, in Pariser
Privatsammlungen befindlich, nur dem weltgewandten Forscher zugäng-
lich waren; die Bibliothek des Kunstgewerbemuseums zu Berlin bewahrt
davon einen lehrreichen Band mit Gesässentwürfen. Auch unter Du
Cerceau's gestochenem Werk werden hier zuerst mehrere Abschnitte,
drei verschiedene Manieren, unterschieden; fast unbekannt zumal war
bislang die älteste Gruppe, nur in Umrissen gestochen, einzelne Blätter
schon von 1534 datirt. Ein weiteres Capitel untersucht die eigene Bau-
thätigkeit des Meisters; ausser den Arbeiten in Montargis, an denen sich
nach den Zeugnissen nicht zweifeln liess, macht der Verfasser es wahr-
scheinlich, dass von ihm selbst auch die reichen Entwürfe für Charleval
und Verneuil slammen, welche unter den Ausnahmen in Du Cerceau's
„bätiments de France" so ausfällig hervorstechen.
Den mannigfachen architektonischen und ornamentalen Publi-
cationen des Meisters wird der Biograph durch Erörterungen und eine
eingehende Bibliographie gerecht. Er sagt nicht zuviel, wenn er diese
Thätigkeit als ausserordentlich, ja unübertroffen seiert; der Geist dieses
ersten Erfinders der sranzösischen Renaissance hat auf die nationale Auf-
fassung weit über seine Zeit hinaus gewirkt. Das architektonische und
stecherische Verdienst seiner Nachkommen und späteren Familienmit-
glieder sällt daneben nicht schwer ins Gewicht.
Der unternehmende Verleger hat dafür gesorgt, dass die vielseiti-
gen Schöpsungen des Meisters auch den Fernerstehenden augensehein-
lich werden; von Einzelblättern und aus den Folgen der Stiche und
Zeichnungen ist eine überraschende Fülle von Beispielen in den bellen
Methoden reproducirt. Kurzum ein Werk, das durch Inhalt und Form
den in Paris zusammenwirkenden Krästen alle Ehre macht.
Berlin. Paul Jessen.
R. G. Ad. Braun & Co. in Dornach i. Els. haben die XL Lieferung
der Londoner National-Galerie in Photographien (unveränder-
liches Kohleversahren) herausgegeben und damit dieses bedeutende Werk,
das im Ganzen 349 Blatt zählt, zum Abschluss gebracht. Die vorliegende
Lieferung enthält 16 Ausnahmen in grossem Format (40X30 Cm. zu
Mk. 10. — ) und 15 Ausnahmen Mittel-Format (24x30 Cm. zu M. 5. — ).
Mehr als zwanzig dieser Nachbildungen beziehen sich auf Werke
italienischer Malerei. Raffaels Namen ist darunter. Aber die
Madonna dei Candelabri (1170) gehört zu den zweiselhaften Ma-
donnen. Bekanntlich gibt es zwei Exemplare dieser reizenden Madonna,
die so lieblich das Auge senkt und aus Jesus, der ihre Brust sucht, nieder-
blickt und hinter deren Schultern zwei Candelaber brennen, welche
von zwei Engeln getragen werden. Die -vorliegende Reproduktion ist
nach dem „echteren" Exemplare im Besitze J. C. Robinsons in London;
das andere Rundbild gehört den Erben Munros ebendaselbst und ist
durch Levy's Stich allgemeiner bekannt geworden. Die Composition
ist auf beiden ein und dieselbe, aber so lange uns keine gleichvorzügliche
Photographie des „minder echten" vorliegt, müssen wir die Stilkritik bei
Seite lassen. Ausfällig ist die Symmetrie in der Composition, auffällig, dai's
keine äusseren Beglaubigungen und Skizzen des Werkes vorhanden sind,
kurz es weicht so sehr von allen anderen ähnlichen Werken Rafsael's ab,
ganze Kunstbcwcgung einer Nation steht im klar vor der Seele. Und
glücklicherweise ist ja auch die Kunll noch kein internationales Geschäst
geworden. Was das eine Volk hervorbringt, bleibt dem anderen ver-
schlossen und manches Eigenthümliche haben sie sich aus ihrer Vorzeit
erhalten. Dass auch die romantischc Schule Frankreichs ihre Grösse hat,
ist nie bestritten worden, Niemand aber in England hat bisher aus sie
den kritisch-hislorischen Blick gelenkt und uns diese Grösse erklärt. Henley
hat seine Aufgabe tresflich gelöst. Sein Standpunkt ist selbständig, mögen
wir auch hier und da seine Berechtigung bestreiten, es ist der Standpunkt
eines Mannes, der stark genug ist, seine Meinung zu vertreten und
unparteilich genug, um seine besonderen Anslehten aller Beachtung
werth zu machen.
Liverpool. W. M. Conway.
Taihofer's Fechtbuch aus dem Jahre 1467. Herausgegeben von
Gustav Hergrell. 4°. Mit 268 Taseln in Lichtdruck. Prag, J. G. Calve.
P. In den historischen Wissenschasten werden gegenwärtig mit
einer gewissenLeidenschast Quellen herausgegeben und commentirt. Auch
das vorliegende Werk verdankt diesem Bestreben seine Entstehung, doch
unterscheidet es sich insofern vortheilhaft von den meiden anderen
Quellenpublicationen, als es, abgesehen von den Fachleuten, auch bei
einem grösserenLiebhaber-Publicum auflnteressc und Beifall rechnen dars.
Der Originalcodex des Talhoser'schen Fechtbuches befindet sich in
der Bibliothek des Herzogs von Coburg-Gotha. Er enthält auf 135 Per-
gamentblättern, ohne weiteren Text als den erklärender Beischriften,
268 lavirte Federzeichnungen der verschiedensten Arten des Zweikampfes.
— Dieses Werk eines vielerfahrenen Fechtmeisters liegt nun im Licht-
druck vollständig und sehr gut reproducirt vor. Die Beischristen sindausser-
dem noch einmal abgedruckt, mit einer erklärenden Übcrsetzung in das
moderne Deutsch daneben. In der Einleitung des Herausgebers ist die
gesammte europäische Literatur des sechzehnten Jahrhunderts, die sich
aus die Geschichte der Fechtkunst bezieht, berücksichtigt.
Die culturhistorische Bedeutung dieser Publication ist offenbar.
Man erhält ein vollständiges Bild des kunstgerechten Zweikampses, wie
er, in allen nur möglichen Formen, um die Mitte des sünszehnten Jahr-
hunderts geübt wurde. Die angewendeten Waffen sind die mannigfachsten.
Schwert, Dolch, Kolben, Lanze, Armbrust; der spitzige Schild allein,
erscheint in achtzehn verschiedenen Kampfarten. In wie weit dabei
speciell der gerichtliche Zweikampf dargestellt ist — bei einzelnen
Capiteln, wie bei dem Zweikamps zwischen Mann und Frau, steht dies
fest — kann an dieser Stelle nicht untersucht werden, doch würde eine
wissenschastliche Nachforschung hier vielleicht die interessantesten Ergeb-
nisse liesern. Zu betonen ist ferner der künstlerische Werth der Zeich-
nungen. Dieselben scheinen von einem tüchtigen schwäbischen Künstler
herzurühren, der mit anerkennenswerther Sorgfalt die oft complicirten
Stellungen der Kämpfer wiedergegeben hat; nur vereinzelt hat sich die
wirre Bewegung des Kampfes der Zeichenseder mitgetheilt. Eine bedeu-
tende Hilse bot sreilich dem Künstler der Fechtmeister Talhoser, der, wie
er jede einzelne Darstellung angab, so auch, wo er es sür nöthig hielt,
als Modell diente. Dies ergibt sich wenigstens aus der Beischrift seines,
aus dem letzten Blatt befindlichen Bildnisses. Da steht er in ganzer Figur,
die Linke auf das Schwert gestützt und in der Rechten ein Schristband,
auf dem die Worte zu lesen sind: „Das Buch hat angeben Hans Talhofer
und gestanden zu Mallen". Sein Antlitz mit angenehmen, kräftigen Zügen
ist ein vortresslich gezeichnetes Portrait. — Die Ausstattung des Buches
ist gut, der Einband solid.
H. de Geymüller, Les Du Cerceau, leur vie et leur oeuvre
d'apres de nouvelles recherches. Ouvrage aecompagne de 137 gravures
dans le texte et de 4 planches hors texten majeure partie inedites. Paris,
Librairie de l'Art, 1887. 4".
Die grossen Meister des Architektur- und Ornamentstiches werden
bisher von der Forschung so seiten berücksichtigt, dass wir, auch ver-
ipätet, an dieser Stelle von einem Werke Rechenschast geben müssen,
welches einen der reichsten Erfinder nach Ursprung und Art grundlegend
behandelt. VH. v. Geymüller, der erste Kenner der italienischen Archi-
tektur, hat seine umsassende Ersahrung benutzt, um vor allem die Anfänge
und Quellen des Jacques-Androuet Du Cerceau nachzuweisen, dessen
Publicationen mehr als alle anderen die italienische Art in Frankreich
heimisch gemacht haben. Durch einen glücklichen Fund hat er in einem
Zeichnungsbande der Münchener Bibliothek eine Reihe von Studien des
Meisters entdeckt, welche in Italien selbst anfangs der Dreissiger-Jahre
entstanden sein müssen. Die Formenwelt Bramante's ist sür Du Cerceau's
architektonische Ausfassung massgebend geblieben, es sind „pensees
francaises, exprimees en dialefle milanais". Hin und wieder lässt sich
für einzelne Motive die Quelle, etwa eine Originalstudie oder ein Kupfer-
stich nachweisen; der Meister hat oft denselben Baugedanken in Stich
oder Zeichnung wiederholt verarbeitet.
Zum ersten Male sind überhaupt die verschiedenen Folgen von
Handzeichnungen herangezogen worden, welche zumeist, in Pariser
Privatsammlungen befindlich, nur dem weltgewandten Forscher zugäng-
lich waren; die Bibliothek des Kunstgewerbemuseums zu Berlin bewahrt
davon einen lehrreichen Band mit Gesässentwürfen. Auch unter Du
Cerceau's gestochenem Werk werden hier zuerst mehrere Abschnitte,
drei verschiedene Manieren, unterschieden; fast unbekannt zumal war
bislang die älteste Gruppe, nur in Umrissen gestochen, einzelne Blätter
schon von 1534 datirt. Ein weiteres Capitel untersucht die eigene Bau-
thätigkeit des Meisters; ausser den Arbeiten in Montargis, an denen sich
nach den Zeugnissen nicht zweifeln liess, macht der Verfasser es wahr-
scheinlich, dass von ihm selbst auch die reichen Entwürfe für Charleval
und Verneuil slammen, welche unter den Ausnahmen in Du Cerceau's
„bätiments de France" so ausfällig hervorstechen.
Den mannigfachen architektonischen und ornamentalen Publi-
cationen des Meisters wird der Biograph durch Erörterungen und eine
eingehende Bibliographie gerecht. Er sagt nicht zuviel, wenn er diese
Thätigkeit als ausserordentlich, ja unübertroffen seiert; der Geist dieses
ersten Erfinders der sranzösischen Renaissance hat auf die nationale Auf-
fassung weit über seine Zeit hinaus gewirkt. Das architektonische und
stecherische Verdienst seiner Nachkommen und späteren Familienmit-
glieder sällt daneben nicht schwer ins Gewicht.
Der unternehmende Verleger hat dafür gesorgt, dass die vielseiti-
gen Schöpsungen des Meisters auch den Fernerstehenden augensehein-
lich werden; von Einzelblättern und aus den Folgen der Stiche und
Zeichnungen ist eine überraschende Fülle von Beispielen in den bellen
Methoden reproducirt. Kurzum ein Werk, das durch Inhalt und Form
den in Paris zusammenwirkenden Krästen alle Ehre macht.
Berlin. Paul Jessen.
R. G. Ad. Braun & Co. in Dornach i. Els. haben die XL Lieferung
der Londoner National-Galerie in Photographien (unveränder-
liches Kohleversahren) herausgegeben und damit dieses bedeutende Werk,
das im Ganzen 349 Blatt zählt, zum Abschluss gebracht. Die vorliegende
Lieferung enthält 16 Ausnahmen in grossem Format (40X30 Cm. zu
Mk. 10. — ) und 15 Ausnahmen Mittel-Format (24x30 Cm. zu M. 5. — ).
Mehr als zwanzig dieser Nachbildungen beziehen sich auf Werke
italienischer Malerei. Raffaels Namen ist darunter. Aber die
Madonna dei Candelabri (1170) gehört zu den zweiselhaften Ma-
donnen. Bekanntlich gibt es zwei Exemplare dieser reizenden Madonna,
die so lieblich das Auge senkt und aus Jesus, der ihre Brust sucht, nieder-
blickt und hinter deren Schultern zwei Candelaber brennen, welche
von zwei Engeln getragen werden. Die -vorliegende Reproduktion ist
nach dem „echteren" Exemplare im Besitze J. C. Robinsons in London;
das andere Rundbild gehört den Erben Munros ebendaselbst und ist
durch Levy's Stich allgemeiner bekannt geworden. Die Composition
ist auf beiden ein und dieselbe, aber so lange uns keine gleichvorzügliche
Photographie des „minder echten" vorliegt, müssen wir die Stilkritik bei
Seite lassen. Ausfällig ist die Symmetrie in der Composition, auffällig, dai's
keine äusseren Beglaubigungen und Skizzen des Werkes vorhanden sind,
kurz es weicht so sehr von allen anderen ähnlichen Werken Rafsael's ab,