Metadaten

Fritzsche, Gabriela; Herz, Fritz; Herz, Fritz [Oth.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die mittelalterlichen Glasmalereien im Regensburger Dom (Band 13,1): Anhänge, Tafeln — Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 1987

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.63202#0046
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
REGESTEN

J8l

im Atelier ... seinerzeit persönlich ausgesprochen wurde, wolle aus dem
heiligenden Plane36 ... entnommen werden.
Schließlich erlaubt sich der Unterfertigte anzufügen, daß er für die techni-
sche Haltbarkeit der von ihm zu liefernden Arbeiten die vollste Garantie
leisten würde, wie sie auch noch nachträglich für die bereits von ihm
fertig restaurierten Fenster wegen der äußerst gewissenhaften Behandlung
im vollsten Maße geboten werden kann ...
Regensburg, LBA 2326/32A, Glasgemälde 1876/1932.
123 München 1900 Juli i
Das Kgl. bayer. Staatsministerium des Innern für Kirchen- und
Schulangelegenheiten fordert die Kgl. Regierung der Oberpfalz
und von Regensburg, Kammer des Innern, auf
... behufs Feststellung und Behebung der an den restaurierten Glasgemäl-
den hervorgetretenen Schäden, für welche die Firma Karl de Bauche
auf zu ko m( m)en haben wird, das Geeignete zu verfügen ...
Regensburg, LBA 2326/32A, Glasgemälde 1876/1932 (Ab-
schrift).
124 München 1900 Aug. 4
Generalkonservator Dr. H. Graf bestimmt in einem Schreiben
an das Kgl. Landbauamt Regensburg
...als Termin zur kommissionellen Besichtigung der restaurirten Glasge-
mälde Donnerstag den 9. August Nachmittags 3 Uhr ...
Regensburg, LBA 2326/32A, Glasgemälde 1876/1932.
125 Regensburg 1900 Aug. 28
Unter der Überschrift »Von unserem Dom« schreibt der »Re-
gensburger Anzeiger«:
Nach den Berichten der öffentlichen Blätter hat sich unlängst im Auf-
trage der königlichen Staatsregierung eine Kommission aus München in
unserem Dome eingefunden, um die restaurirten Chorfenster einer einge-
henden Besichtigung zu unterziehen und über die Fortsetzung der Restau-
rierung noch anderer Glasgemälde Bericht ju erstatten. So erfreulich
diese Thatsache für die vielen Dombesucher, von hier und aus der Fremde,
und alle Kunstfreunde ist, so drängt sich doch allgemein die Frage auf,
ob und wann vor Allem die auch mit freiem Auge wahrnehmbaren De-
fekte der erst im vergangenen fahre restaurirten südöstlichen Chorfenster
beseitigt resp. ausgebessert werden sollen. Es liegt im Interesse dieser
kostbaren Glasgemälde selbst, hierüber Aufklärung zur Beruhigung der
Gemüther aller Kunstkenner und aller Jener zu erhalten, welche den
großen Schatz dieser ehrwürdigen Glasgemälde zu würdigen verstehen.
München, KM Archiv (Reg. II), Domkirche Regensburg V.
126 Regensburg 1900 Sept. 4
In bezug auf die von der Firma de Bouche restaurierten Chorfen-
ster teilt Friedrich Niedermayer der Kgl. Regierung der Ober-
pfalz und von Regensburg, Kammer des Innern, mit:
Nachdem Herr de Bouche verantwortlich ist für die gesamte Arbeit,
ist es gleichgiltig, ob die Firma Schneider mit Schuld ist an den zu
Tage getretenen Defekten, es genügt, daß Herr de Bouche sich verbindlich
macht, die Schäden auf seine Kosten zu beseitigen.
Es dürfte doch festzuhalten sein, daß nunmehr die Schäden, welche jetzt
erkenntlich sind, behoben werden; für den Fall, daß weitere Schäden
eintreten sollten, wäre die Kaution noch ein weiteres Jahr zurückzubehal-
ten. Die weitere Forderung, daß kein in der Malerei beschädigtes altes
Stück auf kaltem Wege ergänzt werden soll, sondern jedes solche Stück

durch (ein) neues eingebranntes zu ersetzen ist, dürfte zu weitgehend
sein.
Die Aufstellung neuer Bedingungen bei Ausführung weiterer Arbeiten
auf Grund der gemachten Erfahrungen ist selbstverständlich. Hiebei
wird insbesondere in Frage kommen, wie weit man bei Beseitigung der
in der Zeichnung beschädigten alten Malereien gehen muß und ob sämtliche
farbig durchscheinenden Glas(theile) zu beseitigen sind ...
München, KM Archiv (Reg. II), Domkirche Regensburg V (Ab-
schrift).
127 Regensburg 1900 Nov. 20
Die Regierung der Oberpfalz und von Regensburg, Kammer
des Innern, berichtet dem Kgl. Staatsministerium des Innern
für Kirchen- und Schulangelegenheiten über die am 9. August
im Regensburger Dom stattgefundene Begutachtung der restau-
rierten Chorfenster.
Im Sinne des im ... Schreiben des K. Generalkonservatoriums (s. Reg.
Nr. 124) gestellten Antrages wurde ... durch den K. Konservator Dr.
Hager, den Kom(m)erzienrat De Bouche, unserem Kreisbaureferenten
und dem Vorstände des K. Eandbauamtes nach vor ausgegangener, einge-
henden Besprechung der Angelegenheit, an welcher auch mehrere Mitglie-
der des Domkapitels teilgenommen hatten, eine genaue Besichtigung der
Glasgemälde vorgenommen ... Dabei gab Herr De Bouche Aufschlüsse
über die Ursachen der constatierten Mängel... (wir haben) noch hinzu-
Zufügen, daß an einer mit der Hand erreichbaren Stelle Herr de Bouche
in Gegenwart der Commission durch seinen miterschienenen Glasmaler,
anstatt der nur lose haftenden, bei bloßer Berührung abfallenden Tönung,
schwärzliche Farbe auf tragen ließ mit der Versicherung, dieselbe werde
nun haltbar sein; was sich bis heute denn auch als zutreffend erwiesen
hat . ..
Obwohl nun auf die ausdrückliche Versicherung des Herrn de Bouche
hin, daß die Erscheinung weiterer Defekte in nächster Zeit ausgeschlossen
sei, die Kommissionsmitglieder sich für die sofortige Ausbesserung der
Defekte erklärten, beabsichtigen wir dennoch ... aus dem Grunde, weil
einzelne Abtönungen, wie die vorerwähnte, thatsächlich so leicht auf getra-
gen sind, daß dieselben bei bloßer Berührung mit dem Finger abfallen
— die kostenlose Ausbesserung dieser und der bis dahin sich vielleicht
doch noch ergebenden, weiteren Mängel erst im Frühjahr 1901 zur Aus-
führung bringen zu lassen. Es scheint uns diese Verschiebung unbedenk-
lich, da Herr de Bouche sich mündlich und schriftlich zur Behebung
der sämtlichen Defekte auf seine Kosten bereit erklärt hat und überdies
durch die von ihm hinterlegte Kaution von 1800 M auch vertragsmäßig
dazu gebunden ist ...
Schließlich gestatten wir uns ... zu unterbreiten, daß wir ... dem abspre-
chenden Urteile des bischöflichen Domcapitels über die de Bouche’sehe
Restaurierung nicht zuzustimmen vermögen.
Wir sind vielmehr der Ansicht, daß die nachmals hervorgetretenen Män-
gel dieses Restaurationswerkes nicht einer oberflächlichen, sondern nur
einer, bei dem hohen Kunstwerke der Glasgemälde wohl angebrachten,
allzu vorsichtigen Behandlung zuzus°hreiben sind und halten die Wieder-
herstellung der Domfenster durch die Firma de Bouche der Hauptsache
nach für wohlgelungen. Denn es haben die drei restaurierten Fenster,
wie dies der Vergleich mit den noch nicht restaurierten Fenstern des
36 Im Landbauamt Regensburg befindet sich nach Auskunft von Herrn
Dipl. Ing. Wiendl kein Plan, der in den vorliegenden Zusammenhang
passen würde.
 
Annotationen