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AUGUSTINERMUSEUM



Fig. 796. Meerjungfrau mit Glocke aus dem Südquerhausfenster des Met-
zer Domes. Augustinermuseum (K 38/63). Metz, 1527 (Valentin Busch).

Fig. 795. Kopffragmente aus dem Metzer Dom bzw. Freiburger Münster.
Augustinermuseum (K 38/71). Straßburg, 1504 (Theobald von Lixheim)
bzw. Freiburg i. Br., 1512 (Hans von Ropstein)

SAMMELSCHEIBEN MERZWEILER Nr. 221-234 Fig. 794, Abb. 402-405,428
Im Nachlaß des Freiburger Glasmalers Albert Merzweiler befanden sich 16 holzgerahmte Tafeln mit Glasmalereifrag-
menten vornehmlich aus der Pfarrkirche in Oberehnheim, aber auch aus der Liebfrauenkirche in Gernsbach. Sie waren
bei Restaurierungen in den Jahren 1895-1898 bzw. 1894 von Merzweiler ausgeschieden, aufbewahrt und spätestens 1904,
als dieser elf große Scheibenfragmente, in ebensolche Holzrahmen gefaßt, der Stadt Oberehnheim übergab, als Lehr-
und Anschauungsmaterial für die Werkstatt zusammengestellt worden16. Für Verwirrung sorgten zwei in dieser Samm-
lung befindliche Wappenfragmente mit einer das Jahr 1494 nennenden Datierungsinschrift (Fig. 473E), die von Frangoise
Gatouillat in Unkenntnis ihrer Zugehörigkeit zu den von Heimle veruntreuten Resten der Fensterstiftung Stein-
meyer für den Hochchor des Münsters (s. S. 397-404) auf die Oberehnheimer Farbverglasung bezogen worden war.
1958 hatte der Sohn Merzweilers die 16 Tafeln Elfriede Schulze-Battmann zu Studienzwecken überlassen, mit der
Vorgabe, sie danach der Stadt Oberehnheim zu übergeben17. Die Erkenntnis, daß die mit Rahmen meist 44 x 34 cm mes-
senden Sammelscheiben nicht nur Oberehnheimer Fragmente enthalten, hat schließlich dazu geführt, daß sie in Freiburg
verblieben. 1975 gelangten zwölf Tafeln (Inv. Nr. K 75717a—1) ins Augustinermuseum; von den vier im Landesdenkmal-
amt verwahrten Tafeln kamen 1996 zwei weitere ins Augustinermuseum (Inv. Nr. K 1996/155!.) und eine in die Schau-
sammlung des Forschungszentrums (s. S. 614); dort befinden sich derzeit dank Leihgaben des Museums vier dieser
Tafeln (Fig. 473f., Abb. 405, 428). Ihre Katalogisierung soll zusammen mit den Sammelscheiben Geiges an anderer Stelle
erfolgen.

16 Zu dem heute in Oberehnheim deponierten Scheibenbestand s. Paul
Frankl, Der Glasmaler Theobald von Lixheim, in: ZfKw n, 1957, S. 65-
77, und Gatouillat 1994, S. 183!., zu Gernsbach Becksmann 1979,
S. 44.
17 Vgl. Elfriede Schulze-Battmann, Ein wiedergefundenes Fragment

zu einem Glasgemälde in Oberehnheim, in: Studien zur Kunst des Ober-
rheins, FS für Werner Noack, Konstanz/Freiburg i. Br. 1959, S. 101-112,
bes. S. 107. - Die Gesichtsscherbe der Hl. Barbara befindet sich heute im
Badischen Landesmuseum in Karlsruhe; s. Becksmann, in: Kat. Ausst.
Karlsruhe 2001 (II), S. 145.
 
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