SAMMELSCHEIBEN MERZWEILER/ GEIGES
6l I
SAMMELSCHEIBEN GEIGES Nr. 235-296
Fig- 795-797> Abb. 406-413
Aus dem Nachlaß Geiges kamen 1938 insgesamt 61 Sammelscheiben in den Besitz des Augustinermuseums. Hiervon
sind 47 in Bleirahmen gefaßt und weisen einheitliche Maße (H. 41 cm, B. 31 cm) auf. Offenkundig dienten sie Geiges und
seinerWerkstatt wie die ähnlich proportionierten Sammelscheiben Merzweilers als Studienmaterial. Eine kleinere, in Holz-
rahmen gefaßte Gruppe von 14 Sammelscheiben weist unterschiedliche Maße auf, dürfte aber zu dem gleichen Zweck
aufbewahrt worden sein. In der Regel enthalten die Tafeln keine Scherben oder Fragmente aus der Verglasung des Frei-
burger Münsters, da diese im Besitz der Münsterfabrik verblieben und bereits 1930 dem Augustinermuseum als Leih-
gaben überlassen worden waren - mit einer Ausnahme: Die aus der Figur des Hl. Wilhelm in Chor N III, 5c ausgeschie-
denen Bruchstücke seines Kopfes - eine Arbeit des Hans von Ropstein (s. S. 432) - hat Geiges mit dem wegen Sprungbleien
ausgeschiedenen Kopf des Hl. Ambrosius aus den 1521 von Valentin Busch ausgeführten oberen Teilen des großen Süd-
querhausfensters im Metzer Dom verbunden (Fig. 796), wohl weil beide Restaurierungen gleichzeitig erfolgt sind. Aus
den unteren, 1527 datierten Teilen dieses Fensters stammt das beeindruckende Fragment einer Meerjungfrau (Fig. 797).
Von 1907-1910 hatte Geiges das 1504 datierte und signierte Nordquerhausfenster, ein Alterswerk des Theobald von Lix-
heim, restauriert und Fragmente hiervon (Abb. 409) in seine Sammlung aufgenommen. In insgesamt 27 Geiges’schen
Sammelscheiben hat Michel Herold originale Fragmente
aus der Verglasung des Metzer Domes identifiziert18. Dar-
über hinaus konnten bisher nur einige Ornamentfragmente
der um 1340/50 entstandenen Lanhausverglasung der Lieb-
frauenkirche in Oberwesel (Abb. 401) zugewiesen wer-
den19. Noch immer ungeklärt ist, woher jenes Fragment
eines Schergen (Fig. 795) stammt, das so entschieden die
Handschrift des Walburger Meisters zeigt20. Ein gründliche
Untersuchung dieses umfangreichen Fragmentbestandes,
die nur im Kontext der von Geiges durchgeführten Restau-
rierungen, d. h. im Rahmen der Bearbeitung der jeweiligen
Farbverglasungen sinnvoll erscheint, dürfte noch manche
interessanten Aufschlüsse bringen21. Im Rahmen dieses
Bandes ist diese Arbeit nicht zu leisten.
18 Michel Herold, in: Les vitraux de Lorraine et d’Alsace (Corpus Vi-
trearum France Recensement V), Paris 1994, S. 97L (baie 15,16), 103.
19 Daniel Parello, in: Die Liebfrauenkirche in Oberwesel (Denkmal-
pflege in Rheinland-Pfalz, Forschungsberichte 6), Worms 2002, S. 143-
U7-
20 Rüdiger Becksmann, Zum Werk des Walburger Meisters von 1461, in:
Beiträge zur Kunst des Mittelalters, FS für Hans Wentzel zum 60. Ge-
burtstag, Berlin 1975, S. 17-27, hier S. 24.
21 Für die bereits 1891 von Geiges restaurierte Chorverglasung der Pfarr-
und Wallfahrtskirche in Tiefenbronn, deren ausgeschiedene Fragmente
in das Mainfränkische Museum in Würzburg gelangt sind, ist diese Arbeit
bereits im ersten Teilband (Becksmann 1979, S. 243) geleistet worden.
Fig. 795. Fragment eines Schergen ungeklärter Herkunft aus einer
Geiges’schen Sammelscheibe im Augustinermuseum (K 38/64).
Straßburg, um 1470 (Walburger Meister?).
UNISEUM
WAPPENFRAGMENTE AUS DER UNIVERSITÄTSKAPELLE DES MÜNSTERS Nr. 1,2 Abb. 3iof.
Die beiden 1874 aus der Universitätskapelle ausgeschiedenen habsburgischen Wappen wurden bereits im Kontext der
Fensterstiftung der Universität an ihrem ursprünglichen Standort im Münster katalogisiert (s. S. 514).
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SAMMELSCHEIBEN GEIGES Nr. 235-296
Fig- 795-797> Abb. 406-413
Aus dem Nachlaß Geiges kamen 1938 insgesamt 61 Sammelscheiben in den Besitz des Augustinermuseums. Hiervon
sind 47 in Bleirahmen gefaßt und weisen einheitliche Maße (H. 41 cm, B. 31 cm) auf. Offenkundig dienten sie Geiges und
seinerWerkstatt wie die ähnlich proportionierten Sammelscheiben Merzweilers als Studienmaterial. Eine kleinere, in Holz-
rahmen gefaßte Gruppe von 14 Sammelscheiben weist unterschiedliche Maße auf, dürfte aber zu dem gleichen Zweck
aufbewahrt worden sein. In der Regel enthalten die Tafeln keine Scherben oder Fragmente aus der Verglasung des Frei-
burger Münsters, da diese im Besitz der Münsterfabrik verblieben und bereits 1930 dem Augustinermuseum als Leih-
gaben überlassen worden waren - mit einer Ausnahme: Die aus der Figur des Hl. Wilhelm in Chor N III, 5c ausgeschie-
denen Bruchstücke seines Kopfes - eine Arbeit des Hans von Ropstein (s. S. 432) - hat Geiges mit dem wegen Sprungbleien
ausgeschiedenen Kopf des Hl. Ambrosius aus den 1521 von Valentin Busch ausgeführten oberen Teilen des großen Süd-
querhausfensters im Metzer Dom verbunden (Fig. 796), wohl weil beide Restaurierungen gleichzeitig erfolgt sind. Aus
den unteren, 1527 datierten Teilen dieses Fensters stammt das beeindruckende Fragment einer Meerjungfrau (Fig. 797).
Von 1907-1910 hatte Geiges das 1504 datierte und signierte Nordquerhausfenster, ein Alterswerk des Theobald von Lix-
heim, restauriert und Fragmente hiervon (Abb. 409) in seine Sammlung aufgenommen. In insgesamt 27 Geiges’schen
Sammelscheiben hat Michel Herold originale Fragmente
aus der Verglasung des Metzer Domes identifiziert18. Dar-
über hinaus konnten bisher nur einige Ornamentfragmente
der um 1340/50 entstandenen Lanhausverglasung der Lieb-
frauenkirche in Oberwesel (Abb. 401) zugewiesen wer-
den19. Noch immer ungeklärt ist, woher jenes Fragment
eines Schergen (Fig. 795) stammt, das so entschieden die
Handschrift des Walburger Meisters zeigt20. Ein gründliche
Untersuchung dieses umfangreichen Fragmentbestandes,
die nur im Kontext der von Geiges durchgeführten Restau-
rierungen, d. h. im Rahmen der Bearbeitung der jeweiligen
Farbverglasungen sinnvoll erscheint, dürfte noch manche
interessanten Aufschlüsse bringen21. Im Rahmen dieses
Bandes ist diese Arbeit nicht zu leisten.
18 Michel Herold, in: Les vitraux de Lorraine et d’Alsace (Corpus Vi-
trearum France Recensement V), Paris 1994, S. 97L (baie 15,16), 103.
19 Daniel Parello, in: Die Liebfrauenkirche in Oberwesel (Denkmal-
pflege in Rheinland-Pfalz, Forschungsberichte 6), Worms 2002, S. 143-
U7-
20 Rüdiger Becksmann, Zum Werk des Walburger Meisters von 1461, in:
Beiträge zur Kunst des Mittelalters, FS für Hans Wentzel zum 60. Ge-
burtstag, Berlin 1975, S. 17-27, hier S. 24.
21 Für die bereits 1891 von Geiges restaurierte Chorverglasung der Pfarr-
und Wallfahrtskirche in Tiefenbronn, deren ausgeschiedene Fragmente
in das Mainfränkische Museum in Würzburg gelangt sind, ist diese Arbeit
bereits im ersten Teilband (Becksmann 1979, S. 243) geleistet worden.
Fig. 795. Fragment eines Schergen ungeklärter Herkunft aus einer
Geiges’schen Sammelscheibe im Augustinermuseum (K 38/64).
Straßburg, um 1470 (Walburger Meister?).
UNISEUM
WAPPENFRAGMENTE AUS DER UNIVERSITÄTSKAPELLE DES MÜNSTERS Nr. 1,2 Abb. 3iof.
Die beiden 1874 aus der Universitätskapelle ausgeschiedenen habsburgischen Wappen wurden bereits im Kontext der
Fensterstiftung der Universität an ihrem ursprünglichen Standort im Münster katalogisiert (s. S. 514).

