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Gast, Uwe; Rauch, Ivo
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Oppenheim, Rhein- und Südhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,1: Berlin: Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.52850#0139

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i38

EHEMALS ERSHEIM • PFARR- UND FRIEDHOFSKIRCHE

und 1816); Kat. Darmstadt 1923, S. 11 (wie Back 1913); Oidtmann 1929, S. 379 (beiläufige Erwähnung der Scheibe
mit dem Hl. Georg und der Muttergottes, »die man einer oberrheinischen Werkstätte zuschreiben möchte«); Rudolf
Perard, Alte Glasmalerei im Hessischen Landesmuseum, in: Heimat im Bild. Beilage zum Gießener Anzeiger 1933,
Nr. 27, S. io$f. (erwähnt die Scheibe mit dem Hl. Georg und der Muttergottes: Entwurf von Hans Baldung Grien, Da-
tierung 151S); Diehl 1935,8. 848 (wieWiEGAND 1913); AK Darmstadt 1935,8. 29E, Nr. 145-150 (erste, annähernd voll-
ständige Zusammenstellung des Darmstädter Konvoluts; Identifizierung der Stifter mit Georg von Hirschhorn und
Amalia Fuchs von Bimbach; Zuschreibung an Hans Baldung Grien, Datierung »um 1520«; Herkunft aus Hirschhorn
oder Ersheim); Merten 1935, S. 33 (spricht sich für eine Herkunft aus Hirschhorn aus); Fischer H937, S. 148E (weist
im Zusammenhang mit den nach München abgewanderten Scheiben auf den Bestand in Darmstadt hin); AK München
1947, S. 6 und S. 25, Nr. 162-167 (Zuschreibung an die Werkstatt des Hans Baldung Grien mit Datierung »um 1517«;
Herkunft aus Ersheim und Erwähnung dreier weiterer Scheiben des Bestandes in München); Einsingbach 1969,
I, S. 242, 246, 256 (Glasmalereien 1816 entfernt und nach Darmstadt geschickt, 1833 z.T. zurückgegeben; Zuschrei-
bung an Hans Baldung Grien; vermutet, dass die Wappenscheibe Venningen/Bock von Gerstheim in der ehemaligen
Karmeliter-Klosterkirche in Hirschhorn aus Ersheim stammt und datiert »um 1517«); Beeh-Lustenberger 1967,
Abb. 181-184, bzw. 1973, S. 214-219, Nr. 273-282 und Taf. 18 (grundlegende Bearbeitung der in Darmstadt erhaltenen
Stücke: Diskussion der Herkunft, der Rekonstruktion und der Zuschreibung an eine Werkstatt unter oberrheinischem
Einfluss); Becksmann 1979, S. LIXf. (steht einer Zuschreibung an Hans Baldung Grien bzw. die Werkstatt Hans’
von Ropstein skeptisch gegenüber und spricht sich stattdessen für deren Entstehung in der Konberger-Werkstatt in
Heidelberg aus); Alfred Röder, Von Ersheim zu Hirschhorn. Der Weg der Doppelsiedlung durch die Geschichte,
Hirschhorn 1984, S. 13 (Verlust von Glasmalereien 1816); Becksmann 1986, S. LVIII, 332 (folgt Becksmann 1979;
verbindet die Anbetung der Könige in der Stadtkirche in Wimpfen a. B. mit den Ersheimer Scheiben, schreibt diese
aber einer anderen in Heidelberg ansässigen Werkstatt zu); Michel Herold, Les vitraux de Saint-Nicolas-de-Port
(Corpus Vitrearum France VIII/i), Paris 1993, S. 63 (zieht die weibliche Stifterfigur in Darmstadt zum Vergleich mit
der Darstellung der Marguerite de Neufchätel in Saint-Nicolas-de-Port heran; erwägt eine Zuschreibung der Scheiben
an Hans Gitschmann [von Ropstein]); Scholz, Bergstraße, 1994, S. XV und S. 76-78, Nr. 107^ (bespricht Inschriften
und Inschriftenfragmente in Darmstadt und Hirschhorn; folgt in der kunstgeschichtlichen Beurteilung des Konvoluts
Beeh-Lustenberger und Becksmann); Hess 1999, S. 77, Nr. 3 (erkennt in einer Scheibe im Schloss zu Büdingen das
Fragment einer Stifterscheibe aus Ersheim); Spiegelberg 2006, S. i8f. (Erwähnung qualitätvoller Glasfenster von
Hans Konberger, Heidelberg, die 1790 und 1816 herausgenommen worden seien; Aufzählung der heutigen Standorte);
Dehio Hessen, II, 2008, S. 446, 448 (folgt Spiegelberg 2006); s. auch Bibliografie S. 155 und S. 156.
Zur Frage des ursprünglichen Standorts: Obwohl lediglich bekannt ist, dass in den Jahren 1789/90 und 1816
Scheiben aus Ersheim entfernt worden sind (s. Reg. Nr. 19)1 2 3 4 5, ferner, dass im Jahr 1807 Scheiben aus Hirschhorn und
Ersheim nach Darmstadt gelangt sind (s. Reg. Nr. 26), während unbekannt ist, um was für Scheiben es sich dabei
jeweils gehandelt hat, kommt für die hier zu besprechende Gruppe von Glasmalereien dennoch allein der Chor der
Ersheimer Kirche als ursprünglicher Standort in Frage. Die Fragmente von Wappen und Inschriften in Darmstadt und
Hirschhorn lassen auf eine umfangreiche Fensterstiftung schließen, an der die Brüder Georg, Philipp II. und Engel-

1 Die Veräußerung von Scheiben um 1789/90 ist allein in der Literatur
überliefert, zuerst in: Führer Hirschhorn 1907 (s. Bibi.), S. 40!.
2 Andere Versuche einer Lokalisierung des Konvoluts - so dessen
vermutete Herkunft aus der Pfarrkirche in Babenhausen oder aus der
ehemaligen Karmeliter-Klosterkirche in Hirschhorn (s. Bibliografie) -
sind nicht nur aus historischen oder baugeschichtlichen Gründen hin-
fällig, sondern nicht zuletzt auch aufgrund der eindeutig zu klärenden
Standortfrage.
3 Einsingbach 1969,1, S. 242.
4 Das Nazarius-Patrozinium in Ersheim ist erstmals um die Mitte des
14. Jh. nachgewiesen; s. hierzu Meyer 1931, S. 61. Demandt 1966,
S. 66, nimmt an, dass die Kirche von Lorsch aus gegründet wurde.
5 Meinrad Schaab, Die Ministerialität der Kirchen, des Pfalzgrafen,
des Reichesund des Adels amunteren Neckar und im Kraichgau, in: Mi-
nisterialität im Pfälzer Raum. Referate und Aussprachen der Arbeits-

tagung vom 12. bis 14. Oktober 1972 in Kaiserslautern, hrsg. von
Friedrich L. Wagner (Veröffentlichung der Pfälzischen Gesell-
schaft zur Förderung der Wissenschaften in Speyer 64), Speyer 1975,
S. 95-121, hier S. 97; Lohmann 1986, S. 23.
6 Einsingbach 1969, I, S. 269E (frühes 13. Jh.); s. dagegen Ulrich
Spiegelberg, Das Schloss Hirschhorn am Neckar. Von der Ritterburg
des 13. Jahrhunderts zum Renaissanceschloss (Schnell, Kunstführer
2659), Regensburg 2008, S. 4 (um 1250/60).
7 Zitiert nach Eckhardt 1976, S. 70.
8 Zur testamentarischen Verfügung Engelhards I. s. Lohmann
1986, S. 88. - Zu Geschichte, Baugeschichte und Nutzung der Kirche:
Wiegand 1913, S. iof.; Diehl 1935, S. 848L; Einsingbach 1969, I,
S. 242 (mit verschiedenen Irrtümern); Scholz, Bergstraße, 1994, bes.
S. XVf.; zuletzt Spiegelberg 2006, S. 10, 12, und Dehio Hessen, II,
2008, S. 446.
 
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