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Hess, Daniel
Die mittelalterlichen Glasmalereien in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet: Hessen und Rheinhessen — Corpus vitrearum medii aevi - Deutschland, Band 3,2: Berlin: Dt. Verl. für Kunstwiss., 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.52864#0038
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ERHALTENES UND VERLORENES - VERSUCH EINER ABWÄGUNG

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9. Wandgemälde mit Friedrich Barbarossa und Beatrix über kniendem Stifterpaar. Gelnhausen, Marienkirche, Chorsüdwand. Um 1240/50.
10. Hll. Augustinus und Nikolaus mit Stifterpaar. Darmstadt, Hessisches Landesmuseum. Mainz (?), um 1260.

ursel und Oestrich erwähnt seien; nur die letzten drei haben Restbestände ihrer Verglasung bewahrt. Auch Kloster
Eberbach erlitt nochmals schwere Plünderungen, entging durch den wirtschaftlichen Einbruch jedoch dem ehrgeizi-
gen Plan eines Neubaus. Nicht zu unterschätzen sind auch die durch Plünderung und Brandschatzung verursachten
schweren Schäden in Städten wie Friedberg (s. Anhang S. 337) und Gelnhausen; von den Zuständen in Gelnhausen
gibt Grimmelshausen im 19. Kapitel des ersten Buchs seines Simplicissimus einen knappen, aber bestürzenden Bericht.
Für die Beurteilung der kunsthistorischen Zusammenhänge sind schließlich die zahllosen Katastrophen, von denen
die Bischofsstadt Mainz im Laufe der Jahrhunderte heimgesucht wurde, besonders schwerwiegend, da Mainz über
den gesamten Zeitraum hinweg als das überragende mittelrheinische Kunstzentrum gelten muß: Die einst reiche
mittelalterliche Ausstattung der vielen kirchlichen Bauten wurde bis auf wenige Reste zerstört. Nichts macht diese
immensen Verluste deutlicher als die beiden Maßwerkzwickel in der 1466 geweihten Kapelle im Königsteiner Hof, die
in Mainz als einzige Glasmalereien in situ erhalten geblieben sind36.
36 Vgl. Kulturdenkmale in Rheinland-Pfalz 2.2, Stadt Mainz - Altstadt,
Mainz 2i99o, S.146 mit Abb.
 
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