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Dalberg, Johann Friedrich Hugo von
Blicke eines Tonkünstlers in die Musik der Geister — Mannheim, 1787

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https://doi.org/10.11588/diglit.3642#0003
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.JÜ

Et qui plurimum valuerant in Phüosophia sicnt
Plato, saplentem dicunt esse musico similem,
ut qui habeat animam ad harmoniam bene
concinnatam ac compositam.
Sext. Emp. aUv. Math, Cap. 22.
i-Mie empfand ich den Zauber der Mufik
mehr, als am gestrigen Abend 5 Krankheit
und finstere Melancholie hatten sich meiner
bemeistert; ich versuchte alles, üe zu ver-
scheuchen , vergebens, — sie kam in tau-
send Gestalten wieder vor; ich gieng an das
Clavier , und preludirte wilde 'rauervolle
Töne. — Da lag auf einmal, wie von einem
Engel gesandt, Pergolesis Salve Regina vor
mir ; ich sang es , und das hiinmlische o
Dulcis opia erfüllte meine Seele mit einem
so hohen Gefühl von Andacht, und sanfter
Wehmuth, dass ich in Thrä'nen zerschmolz;
es ward mir leichter, die gespannten Fiebern
liessen nach, ich sank in eine erquickende
Ruhe, nicht heiter, aber-wohl ward mir's.
Ich verliess'das Clavier, legte mich auf mein
Ruhebett, und dachte den mannigfachen,
»3
 
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