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Debler, Werner [Hrsg.]; Aderbauer, Herbert [Bearb.]
300 Jahre Dreifaltigkeitskapelle in Schwäbisch Gmünd: 1693 - 1993; Geschichte und Geschichten — Schwäbisch Gmünd, 1993

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https://doi.org/10.11588/diglit.42984#0022
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Zur Geschichte der Dreifaltigkeitskapelle vor 1866
Dr. Klaus Graf

ie älteste bekannte Nachricht über die Stiftung der Dreifal-
tigkeitskapelle in einer schriftlichen Quelle enthält die in
den Jahren nach 1800 entstandene Chronik des Dominikus
Debler1:
„A(nn)o 1693 hat Abraham Franz und seine liebe Hauß-
frau Ursula zu Ehren der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit die
Kapell bei der Pfeilhalden am Waldstätter Bach wegen ei-
ner wunderlichen Begebenheit hieher bauen laßen.
Diese Schrift stehet auf dem Altar Blatt.
Die Begebenheit, wie die Altar Schrifft auch anzeiget, ge-
melter Herr Franz hat auf die Lindt, so genahe an der Kapell stehet, nach einem Rappen
geschoßen, mit dem Schuß ist der Rappe und ein Rosencranz aber herunter gefallen. “



Notiz in Band V der Chronik des Dominikus Debler (1756-1836) über die Stiftung der Dreifaltig-
keitskapelle

Die im ersten Satz dieser Notiz wiedergegebene Inschrift findet sich auf dem von W.
Debler um 1700 datierten Tafelbild im Altaraufsatz der Dreifaltigkeitskapelle2:
„Anno 1693 hat Abraham Franz und seine liebe Hausfrau Ursula zu Ehren der Allerhei-
ligsten Dreyfaltigkeit dieße Kapelle wegen einer wunderbaren Begebeneheit anhero ma-
chen lassen.“
Da das Bild 1869 von Pfarrer J. Debler „restauriert“, also überarbeitet wurde, kann der
Wortlaut der Inschrift nicht als voll authentisch gelten. Dominikus Deblers Version, in der
die Ortsangabe „bei der Pfeilhalden am Waldstätter Bach“ ersichtlich interpoliert ist,
stimmt jedoch inhaltlich bis auf unbedeutende Differenzen überein3. Damit ist die Inschrift
des Bildes für die Zeit um 1800 gesichert. Daß sie tatsächlich aus der Zeit um 1700
stammt, läßt sich nicht beweisen, könnte sie doch bei der durch die Jahreszahl 1759 über
der Eingangstür bezeugten Renovierung in diesem Jahr nachträglich angebracht worden
sein.
A. Winz nennt im Katholischen Sonntagsblatt 1877 als Inschrift der Predella des Altars:
„Jesus und Maria, Joachim und Anna 1759“4. Wenn 1759 Änderungen am Altar vorge-

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