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Dehio, Georg <Prof. Dr.>
Was wird aus dem Heidelberger Schloß werden? — Straßburg, 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.29583#0006
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volle Schuldigkeit gethan, als es sich an die Banver-
ständigen mit der Frage wendete: „Was hat zu ge-
schehen, um das Heidelberger Schloß vor weiterem Verfall
zu schützen und vornehmlich seine künftlerisch ivertvollen
Teile möglichst lange zu erhalten?"

Das erste war, im Jahr 1883, die Einsetznng
eines Baubnreaus zur technischen Untersnchung des
thatsüchlichen Bestandes. Auf Grund der hieraus ge-
wonnenen Einsicht haben zwei große Commissionen,
die eine im Jahre 1891, die andere im Jahre 1901,
auf die obige Frage Antwort gegeben. Die erste —
in ihr waren außer den dem Lande Baden angehören-
den Sachverständigen wie Durm, Lübke u. s. w. die
urteilsfähigsten Männer Deutschlands vertreten: Essen-
wein ans Nürnberg, Egle aus Stuttgart, Thiersch aus
München, Wagner aus Darmstadt, Raschdorss aus
Berlin — stellte einstimmig einen in sieben Sätzen
gegliederten Beschlnß auf, dessen Qnintessenz war:
Abweisung jeden Gedankens an Wieder-
herstellung heute nicht mehr vorhandener
Teile, allein Erhaltung des Bestehenden.
Dieses Votnm wurde allgemein beifällig anfgenommen,
ebenso in dem großen Kreise der Gebildeten, wie in
dem engeren der Fachleute. So z. B. verwies auf der
Versammlnng der deutschen Architekten- nnd Jngenieur-
vereine des Jahres 1896 Steinbrecht, der hochgeschätzte
Restaurator der Marienbnrg, anf das Heidelberger
Schloß als ans ein typisches Beispiel für jene Fülle,
in denen eine über die Erhaltnngsarbeiten hinans-
 
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