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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0093

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Cis — 80 — Cza

CISMAR. Schlesw.Holst. Kr. Oldenburg. Inv. I.
Ehem. Benedikt. Klst.K. Das Käst. 1238—44. Nicht mehr vor-
handen. Einige Säulenbasen mit steilem att. Profil und ein als
Taufstein benutztes Kapitell" mit starren Knospen (gotländischer
Kalkstein) werden dem Kreuzgang zugeschrieben und passen zu
obiger Bauzeit. — Die K. kaum vor 1300, Backstein. Ein einziges,
stark in die Länge gezogenes Seh. mit 6/s Schluß; es folgen von O
nach W ein rck., ein quadr. und 4 wieder rck. J. (die letzteren als
Amtshaus verbaut). Die Fenster haben die im Backstein übliche
3teilige Form; die Zwickel über den Teilungsbögen als geschlossene
Mauer, der Umfassungsbogen als Doppelwulst profiliert. Die grup-
pierten Dienste des Chors haben als Kämpfer eine breite Kehle
mit aufgelegten Weinranken aus Stuck. Der für die Geschichte
der Backsteinarchitektur anscheinend wichtige Bau verdient ein-
gehendere Untersuchung. — Altar A. 14. Jh., entwicklungsgeschicht-
lich höchst merkwürdig (vgl. u. a. Doberan). Auf der in Ziegeln
gemauerten Mensa ein Aufbau, der, obschon aus Holz, sich streng
an die dem Steinmetz geläufigen Architekturformen hält. Tiefer
Schrein, durch Zwischenwände, die in der Art reicher Maßwerk-
fenster durchbrochen sind, in 5 Nischen geteilt; diese durch ein
nach hinten abfallendes Pultdach und an der Front durch elegante
Wimperge abgeschlossen. Vom Dach steigen 3 turmartige Statuen-
tabernakel auf. Die Nischen waren durch Zwischenbretter in 2 Ge-
schosse geteilt, in ihnen standen voraussetzlich Reliquienbüsten.
An der Hinterwand und der Unterfläche der Verdachung Reliefs
(vielleicht später). Letztere setzen sich auf den Flügeln fort, deren
Spitzgiebelabschlüsse sich der Einteilung des Schreins anpassen.
Von den Flügelaußenbildern schwache Spuren unter braunem An-
strich; sie waren golden auf blauem Grund, Falten und Schatten
schwarz gestrichelt, Fleischteile in Naturfarbe. — Reste schönen
Gestühls A. 17. Jh. — Grabstein 1401 Ritter mit Frau in
flachem Relief.

CZARNIKAU. Posen Kr. Czarnikau. Inv.
Pfarr-K. Spgot. Ziegelbau gew. 1586, lsch. mit Sterngwb.; im
17. und 18. Jh. erneuert und ausgestattet. — Grabmäler der Fa-
milie Czarnkowski, großes Wandgrab in Italien. Auffassung, Messing-
platte 1602 von Valentin Kunink aus Posen (Inschr.).

CZARN0WANZ. Schles. Kr. Oppeln. Inv. IV.
Pfarr-K. 1654 als Nonnenstifts-K-, daher die Empore.
Wallfahrts-K. S.Anna. 1684. Schrotholzbau, mit n und s Kapellen-
ausbauten von niederen offenen Hallen umzogen (Abb. Burgemeister).

CZARN0W0. WPreußen Kr. Thorn. Inv. VI.
Dorf-K. Anlage» wie in Chelmonie, nur fehlt die Sakristei; Aus-
führung einfacher.
 
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