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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0344

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PARCHIM. Mecklenbg.Schw. Inv. IV.
S. Georgen-K. Überrest der ersten, kleineren K. aus 13. Jh. im
Turmbau. Nach Brand 1289 der jetzige schwere Hallenbau, 4 J.
Kreuzgwb. auf 8eck. Pfl. A. 15. Jh. nach märkischen Mustern der
3seitige Chor mit Umgang. Der in das Lhs. einspringende T. war
vor Brand 1612 bedeutend höher. — Die innere Ausstattung hat
durch Rest. 1844 schwer gelitten. Hochaltar 1421 beim Maler
Henning Leptzow in Wismar bestellt (Kontrakt erhalten); sehr
verstümmelt; Flügel fehlen, Mittelnische ausgeleert. Kanzel0 1580,
eine der bedeutendsten ihrer Art, wohl Lübecker Arbeit (Tönnies
Eversi), Predigtstuhl von klarer Tektonik, in den Füllungen Reliefs,
prachtvoller kronenartiger Schalldeckel; die schwache Seite die
statuarische Freiplastik. Ratsgestühl0 1608, vergrößert 1623,
ebenfalls von hoher Qualität. Steinernes Taufbecken um 1620,
die zugehörige sehr bmkw. Messingschüssel0 älter. Sitzender
Schmerzensmann0 spgot., nicht bedeutend. Von den ehemals
zahlreichen Epitaphen nur 2 aus A. 18. Jh. erhalten, Silbergerät
aus 17. Jh.

S. Marien-K.° Got. Umbau einer sprom. Anlage. Lhs. Rck. von
15:26 m, Hllk. mit quadr. Msch.Jochen und sehr schmalen Ssch.
Pfl. kreuzf. mit '/<■ kr. Vorlagen, Kapt. zerstört, erhalten nur an
den Wandpfl. neben dem Choreingang, in einer denen des Ratze-
burger Doms ähnlichen Form. Am platt schließenden Chor gehört
der Rundbg.Fries der älteren Bauzeit, das 5teilige Fenster und der
reich dekorierte Giebel dem A. 15. Jh., derselben Zeit der Anbau
der NSeite; strengere, anscheinend ältere Formen hat der mit
2 Giebeln und Satteldach geschlossene W-T. — Der doppel-
flügelige Altar0 E. 15. Jh., einer der besseren, die Schnitzbilder
durch Erhaltung ausgezeichnet, die Gemälde stark rest. Ehernes
Taufbecken0, getragen von 4 jungen Männern mit Kapuzen
und Schnabelschuhen, am Zuber ziemlich dürftige Reliefs; bez.
1365. Kanzel0 1601, der zu S. Georgen im Aufbau verwandt,
doch ohne ihren reichen Reliefschmuck. Aus gleicher Zeit die
die ganze Breite der K. einnehmende, überaus reich und ge-
diegen durchgeführte Orgelempore; jünger, kaum vor c. 1670,
der Prospekt. Kupfervergoldetes Vortragekreuz0, romanisierend
frgot.

PARCHWITZ. Schles. Kr. Liegnitz. Inv. III.
Stadt-K. E. 15 Jh., danach mehrfach umgebaut. — Gräbst, und
Epit. der Familie v. Zedlitz 1527—1597.

Schloß. Einst zu den bedeutendsten Renss. Schlössern Schlesiens
gehörend, jetzt herabgekommen; 2 reiche Portale3; im Hof Lauf-
gang auf Kragsteinen.
 
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