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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 2): Nordostdeutschland — Berlin, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11053#0371

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— 358 —

Qua

doch eine verwickelte Entstehungsgeschichte. Der 3j. in 6/io ge-
schlossene Chor war ursp. lsch. Im 15. Jh. als 3sch. Halle er-
weitert mit konzentr. Umgang. Das Lhs. ist eine unechte Hllk.
insofern das Msch. die Ssch. bedeutend übersteigt, bis zur Schräge
des gemeinschaftlichen Dachs. Daß ursp. eine Basl. beabsichtigt
war, ist möglich, doch nicht notwendig; für die erstere Annahme
könnte u. a. auch die Form der 8eck., mit umlaufendem Kämpfer-
gesims versehenen Pfl. geltend gemacht werden. Ferner wurden
im 15. Jh. die Ssch. nach W verlängert, so daß der ursp. vor-
tretende T. seitdem unorganisch von der Masse des Dachs um-
schlossen wird. Die Rest, von 1850 hat vieles verändert oder ver-
wischt. Die wenigen Überbleibsel der alten Ausstattung in der
Sakristei.

Von den 5 kleineren Kirchen, die Pyritz bei Merian (17. Jh.) weiter-
hin aufweist, steht nur noch die

H.Geist-K., ein schlichter lsch. Granit- und Ziegelbau. Guter
geschnitzter Altar von 1719.

Wehrbauten. Pyritz hat vor allen übrigen pommerschen Städten
den unschätzbaren Vorzug, seine Stadtmauer in fast unangetasteter
Vollständigkeit zu besitzen. Auch die Weichhäuser (auf der Strecke
vom Stettiner bis zum Wall-Tor ihrer 9) verhältnismäßig gut er-
halten. Dann mehrere große Rundtürme mit Zinnen und (nur
teilweise erhaltenen) Kegeldächern. Endlich besitzt Pyritz zwei be-
sonders schöne Exemplare der in Mittelpommern und dem an-
grenzenden Teile der Neumark (Pasewalk, Gartz, Stargard, Königs-
berg, Neubrandenburg) künstlerisch hochentwickelten Gattung der
Torburgen: das Bahner und das Stettiner Tor. (Die zum letz-
teren gehörende Außenbefestigung 1854 abgebrochen.)
Das Rathaus, einst das größte und schönste in Mittelpommern,
ist durch den Ausbau 1851 völlig entwertet.
Kirche der Altstadt Pyritz (zum ehem. Augustiner-Nonnen-Klst.),
lsch. Backsteinbau 2. H. 13. Jh.; bmkw. die in aller Schlichtheit
vorzügliche Blendengliederung der o Giebelwand0; das im ge-
mauerten Stabwerk 2 geschossig geteilte große Mittelfenster ragt
mit der oberen Hälfte in den Dachraum; also entweder auf offenes
Sparrenwerk oder hölzernes Tonnengwb. angelegt. — Stattliche
Mobilien E. 17. Jh.

Q

QUARTSCHEN. Brandenburg Kr.Königsberg. — Adler. — [K.]
Guts-K. der Tempelherren, dann der Johanniter-Komturei, Ziegel-
bau vom A. 14. Jh., in den unteren Teilen Granitquader; 3j. Sch.
 
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