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Dehio, Georg
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler (Band 5): Nordwestdeutschland — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.11108#0532

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Wür

— 519 -

Xan

WÜRSELEN. Kr. Aachen.
Pfarr-K. 1725. Ziemlich ansehnlicher 3 sch. Bar. Bau.

WUST. Pr. Sachsen Kr. Jerichow II.
Dorf-K. Sprom. Ziegelbau von gleicher Anlage und Durchbildung
wie in Redekin, gew. zwischen 1191—1206. WTurm bar. voll.;
Kanzelaltar, Schiffdecke, Emporen und Gestühl hergestellt unter
Hans v. Katte f 1684; bei Aufstellung seines Grabsteins 1716 der
Altaraufbau als Priestersitz verwendet. — Grabmäler der Familie
v. Katte.

X

XANTEN. Rheinpr. Kr. Moers.
Ehem. Stifts K. S. Victor. Frühe Gründung (nach der Legende
durch die hl. Helena). Von dem letzten (nach herkömmlicher An-
nahme fünften) rom. Bau die bestehende WFassade, voll. 1213.
Neubau beg. am Chor 1263. Er wurde um die vorläufig noch
geschonte rom. Apsis herumgeführt. Abbruch derselben 1284.
1311 waren der Hauptchor und die beiden nächsten Joche des
Lhs. vollendet; bis 1359 der äußere s Nebenchor und die an-
stoßenden Teile der Sschiffe; Vollendung des ganzen OTeils 1437.
Erst 1483 Abbruch des rom. Lhs. Abschluß 1530. Einzelne Zier-
teile bis 1550. Durchgreifend rest. 1857—68. — Material: auch au
den jüngeren Teilen hat der in der Niederung allgemein übliche
Backstein den aus dem Oberlande kommenden gewachsenen Stein,
Tuff und Trachyt, nicht verdrängen können; sie müssen für vor-
nehmer gegolten haben. — Der Xantener Dom ist der größte kirch-
liche Bau des Niederrheins n von Köln. Maße: Lhs. im Lichten
38 m br., 41 m 1., ganze L. mit Turmhalle und Chor 78 m.

I. Der rom. WBau. 2türmige Anlage, in der Gliederung der
Wände nahe verwandt Andernach, Proportionen durch Verengung
des Mittelstücks nicht günstig verändert, Maßstab größer. Die
3 oberen Geschosse aus etwas jüngerer Zeit, das letzte von ihnen
schon frgot. Im Mittelstück alt, nur das 6fach abgetreppte, sonst
schlichte, im Bogenfeld von Kleeblaltöffnung durchbrochene Portal.
Darüber sehr großes Fenster A. 16. Jh. Im Innern sind Turm-
hallen und Mittelbau zu einem einheitlichen, durch 2 Geschosse
durchgeführten Raum, der an die WOuerschiffe der Kölner Kirchen
erinnert, zusammengefaßt.

II. Der got. Bau. Der Ghor ist nach dem bekannten staffei-
förmigen Schema von S. Yved de Braisne, das schon vorher in der
Liebfrauen-K. in Trier benutzt worden war (später, vereinfacht, in
Kleve und Ahrweiler) in klarer wohlverstandener Planung angelegt.
 
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