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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 8.1984

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Oehlke, Horst: Selbstverständnis und gesellschaftlicher Auftrag des Designers
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https://doi.org/10.11588/diglit.31831#0145
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Horst Oehlke

Selbstverständnis und gesellschaftlicher Auftrag des
Oesigners__

Zum Problem

Konzeptionsbildung und Handlungsbewußtsein im Design hängen
ab vom Rollenverständnis und von der Funktion, die das in-
dustrielle Design in der Gesellschaft besitzt,
Konzeptionsbildung enthält stets subjektive Kcmponenten.
Denn maßgebend für die Bildung von Handlungszielen und
-maßstäben sind nicht allein die objektiven Erfordernisse,
Bedingungen und Gesetzmäßigkeiten der gesellschaftlichen
wie der disziplinären Entwicklung, sondern vor allem wie
diese sich im Bewußtsein von Gestaltern und ihren Koopera-
tionspartnern widerspiegeln.

Das schiießt die Feststellung ein, daß die jeweiligen
handelnden Personen und Interessengruppen aufgrund ihrer
sozialen und beruflichen Stellung, ihres persönlichen und
beruflichen Entwicklungsganges, ihrer Interessen und Ein-
sicht in die Entwickiungszusammenhänge durchaus unter-
schiedliche und oft divergente Auffassungen hinsichtiich
der gegebenen objektiven Sachlage eines Tätigkeitsbereiches
wie dem der industriellen Formgestaltung besitzen.

Seit der Herausbildung des industrielien Designs als ge-
selischaftliches Tätigkeitsfeld und als professioneller Be-
reich stellen die kollektiven und individuellen Ansprüche
und die gesellschaftlichen Anforderungen das Selbstverständ
nis und das Verstäiidnis der Gesellschaft vom industrieilen
Design immer wieder in Frage, wird das Design immer wieder
zur Bestimmung seiner Positionen und Ziele gezwungen,

Das Niveau der sozialökonomischen, sozialen und kulturellen
Entwicklung unserer Gesellschaft, der wissenschaftlich-
technische Fortschritt, sowie die wirtschaftlichen und poii
tischen Bedingungen, unter denen im letzteri Drittel unseres

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