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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 10.1986

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Lindner, Bernd: Zur Rezeption angewandter Kunst in Ausstellungen und in der bebauten Umwelt
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https://doi.org/10.11588/diglit.31834#0120
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-118-

BERND LINDNER

Zur Rezeption angewandter Kunst in Ausstellungen und in der
bebauten Umwelt

Die Erforschung der Rezeption bildender und angewandter Kunst
mit soziologischen Mitteln erfolgte in der DDR in den zurück-
liegenden Jahrzehnten eher sporadisch denn kontinuierlich.

Ersten verdienstvollen Ansätzen - Besucherbefragungen anläßlich
der 1. Allgemeinen Kunstausstellung 1946 und anderen Ausstel-
lungen dieser ersten Jahre - folgte leider in den nachfolgenden
Jahrzehnten keine systematische Weiterarbeit auf diesem For-
schungsgebiet. Erst mit den beständig steigenden Zuschauerzahlen
in den Kunstausstellungen unseres Landes seit dem Anfang der
siebziger Jahre wurde die kunstsoziologische Forschung auch wie-
der auf diesem Gebiet aktiver.

Diese kurze Replik auf die Entwicklungsgeschichte der Kunstsozio-
logie /1/ am Beginn meiner Ausführungen soll auf zwei Sachver-
halte aufmerksam machen:

Erstens verweist si,e auf die - im Vergleich mit den anderen
Künsten - relativ schmale Datenbasis für Aussagen iiber die Re-
zeption bildender und angewandter Kunst in unserem Land.

Zweitens macht sie deutlich, daß es sich hierbei um Forschungs-
ergebnisse handelt, die nahezu ausschließlich unter Ausstel-
lungsbedingungen ermittelt wurden.

Hinzu kommt, daß bei all diesen Untersuchungen eindeutig die
Rezeption von Werken der Malerei, der Grafik und der Plastik
im Mittelpunkt des Interesses stand. Dies resultiert jedoch
nicht allein aus der Tatsache, daß die angewandten Bereiche
(mit gewisser Ausnahme des Kunsthandwerkes) erst vergleichs-
weise spät den Eingang in die Museen und Galerien unseres Lan-
des fanden /2/. Schwierigkeiten bereitet der kunstsoziologischen
Forschung vor allem die Tatsache, daß Exponate der industriel-
len Formgestaltung (sowie anderer angewandter Bereiche), wenn
 
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