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Deutsche Chronik — 4.1777 [VD18 9029176X]

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Zweytes Vierteljahr
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https://doi.org/10.11588/diglit.48478#0433
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zrkes Stück/ den zv. Juni/1777. 411
nur den Diskur gar seyn, so kommt mir Pitt
aus'm Kopf. Erzäht' er uns was Neues aus
Deutschland, Herr Amtmann. Wenn ich von
diesem guten Lande nur was höre; so wird mir's
ganz warm um die Brust. — Ihr seyt im-
mer brav, (Lchulthes, ich will euch willfahren.
Wenn ich nur recht viel wüßte. Aber—-nun
was mir vorkommt. Künftigen Ortober wird man
in Tübingen ein groß Fest halten. Ihr wüßk,
daß die Studenten in diese Stadt reisen, damit
sie dort predigen lernen« Nun sinds zoO Jahre,
seit dem diß geschieht. Gras Eberhard, ein tref-
sicher teutfcher Regent, dem unsre Nachbar
Würtemberger es nimmer verdanken können,
was er dem Lande Gutes that, machte sie zu
einer Universität, Zum Andenken dieser Stif-
tung feyrt man nun diß Jahr das hundertjährige
Jubiläum. Der jezige Herzog, ein Herr, der
wie ein Va^r für die Erziehung der Jugend
sorgt, und die Universität, die Schulen, und
die Wissenschaft innigst wohlthätig liebt, läßt
herrliche Anstalten machen, daß das Fest
prächtig wird.
Herr Amtmann, all hundert Jahr wird so
ein Fest geseirt, nicht wahr? Nu, das geht
schon an, wenn man alle hundert Jahr ein
kostbar theures Fest hält. Aber wenn alle
Monathe so viel Geld auf Feste vergeudet
wird, als ganze Dörfer Steur geben, 0 dis
ist Sünd. Der Baur muß so viel schwitzen,
bis er seine Steur und Abgaben erringt, lind
die große Herrn verbrauchen unser» Schweiß
Fff A in
 
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