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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 29,3.1916

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Heft 13 (1. Aprilheft 1916)
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Vom Heute fürs Morgen
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.14293#0054

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nicht recht bekannt. Den Schrift--
leitungen erschweren die Sinberu--
fungen alles Arbeiten außerordent--
lich — daß sie trotzdem noch leisten,
was sie tatfächlich leisten, bezeugt
ein stilles Anpassen und Uinorgani-
sieren, das nicht der schlechteste Teil
der großen Uinorganisierung unsrer
nationalen Arbeit ist. Aber auch
wirtschaftlich hat es sogar die Tages-
presse schwer, denn was sie etwa
durch höheren Absatz einnimmt,
wiegt federleicht gegenüber den Ver-
lusten -im Anzeigenteil. Dazu kommt
nun das Anwachsen der Papierpreise
(jetzt schon um etwa H0 v. H.), der
Druckfarbenpreise (schon um (00 v. H.)
und der Preise der anderen Drucke-
reimaterialien (teilweise um weit
über (00 v. H.). Es bleibt der Presse
nichts übrig, als daraus praktische
Folgerungen zu ziehen. Der „Ver-
ein deutscher Zeitungsverleger" hat
also jetzt eine Bekanntmachung er-
lassen, die auch bei den „bevorstehen-
den Preissteigerungen" der Zeitun-
gen um die Treue der Leser bittet.

Ob unter diesen Umständen der
„Kunstwart" noch lange das ein-
zige deutsche Blatt bleiben kann, das

die allgemeine Verminderung des
Umsangs mit einer Herabsetzung
des Bestellgeldes (jetzt 3 Mark statt
^.,50 vierteljährlich) beantwortet, das
wissen wir nicht. Vorläufig aber
bleiben wir beim herabgesetzten
Preis, weil wir ein möglichst weites
Wirken des Kunstwarts gerade jetzt
ganz besonders wünschen. Mögen
die Leser, die ebenso denken, das
ihnen Mögliche tun, um den „Deut-
schen Willen" immer noch mehr zu
verbreiten. sms

Neue Hoffnung

(^ausend Pfade gibt es, die noch
^nicht begangen sind, tausend Ge-
sundheiten und verborgene Lilande
des Lebens. Unerschöpft und un-
entdeckt ist noch immer Mensch und
Menschenerde. Wachet und horchet,
ihr Einsamen! Von der Zukunft
her kommen Winde mit heimlichen
Flügelschlägen und an feine Ohren
ergeht gute Botschaft. Wahrlich eine
Stätte der Genesung soll noch die
Erde werden, und schon liegt ein
neuer Geruch um sie, ein heilbrin-
gender, und eine neue Hosfnung.
(ms Nietzsche

Unsre Bilder und Noten

^^^.or dieses Heft gehört das Bild der teuren Toten, deren Andenken
H es zu ehren sucht, das Bildnis Mariens von Ebner-Lschen«
^^oach. Die Künstlerin, der wir's verdanken, ist Marie Müller.

Unsere heutige Tiefätzung zeigt ein Bild von Paul Lumnitzer.
Weiden am Weiher, Vorfrühling mit seinem Silber.

Es gibt vielerlei Schönes von ihm: Vorgänge am Sommerhimmel,
mit der regenwartenden Erde darunter, Vorfrühling und Schnee, Weiden
im Eis, die einem Bachlauf folgen, an deren glatten Ruten geschmolzene
Sonne herunterrinnt.

Paul Lumnitzer wohnt in Rothenburg ob der Tauber, dem alten Nest
mit den schönen Bürgerhäusern, mit den kleinen Tortürmen und gewölbten
Toren, mit seinen Wehrgängen und dem ganzen kriegerischen Rüstzeug,
das sür unser heutiges Auge wirkt wie Spielzeug. Ieder Schritt sordert
dazu aus, das Deutschsein von der Seite des Behagens, von der gemüt-
lichen Seite zu sehn. Das Taubertal in seiner Lieblichkeit stimmt darin ein.

Sonderbar, daß Paul Lumnitzer durch das, was die Tauberlandschaft

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