volle, an ungewöhnlichen Reizen und
Kräften reiche Dichtung. W. Sch.
Windmühlen als Male
er Norddeutschland, insbeson«
dere wer Schleswig-Holstein
kennt, kennt auch die rnächtigen
Windmühlen, die oft in Wettbewerb
mit den Kirchtürmen die Ortschaften
überragen, und wie in geistigem Zu-
sammenhang mit jenen: das tägliche
Brot, um das dort gebetet wird, sie
bereiten es vor. Aber es scheint,
nirgendwo stehn sie noch recht fest.
für den Blick aus der Ferne das aller-
schönste zerstört, was das Bild des
Ortes, ja, der Landschaft bot. Konnte
man nicht die bescheidenen Kosten
aufbringen, um den Bau, um die
Mühle als Mal zu erhalten?
Wir bringen hier das Bild solch
einer alten Mühle aus Leer in Ost-
friesland. Auch sie gilt geradezu als
ein Wahrzeichen der Stadt, und auch
sie soll abgerissen werden. Man be«
trachte das Bildchen näher: ist dar-
auf irgendein anderes Gebäude zu
sehn, das auch nur annähernd so
Der Dampfbetrieb lohnt sich besser,
und so geht es vielenorts, wie es in
den früher im Kunstwart behandelten
Fällen von Keitum und Munk-
marsch auf Sylt gegangen ist: alte
stattliche Windmühlen-Wahrzeichen
wurden abgerissen, um neue
„Dampfmühlen" hinzusetzen. Muß
das sein? Daß man Dampfmühlen
baut, sehr möglicherweise: ja. Aber
daß man die alten Windmühlen
ohne Not abreißt — weshalb das?
Der Boden ist an solchen Stellen doch
wahrlich nicht teuer. In Keitum und
Munkmarsch hat man damit das
Wahrzeichen und hat man mindestens
schön ist wie diese Mühle? Es gibt
unter diesen Nutzbauten in Nord
und Süd unsres Vaterlandes ganz
köstliche Gebilde einer Volksbaukunst,
die nur um so echter war, weil sie
ihrer als Kunst gar nicht bewußt
war. Es ist hohe Zeit, daß man
für die Erhaltung ihrer letzten Bau-
denkmäler sorgt. A
Anzeigen als Anzeichen
Nr. 43
Aus der ^Kulturfabrik"
^cvrir finden in einem großen
-^^Wiener Blatt die folgende An-
zeige:
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