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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 30,4.1917

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Heft 19 (1. Juliheft 1917)
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Vom Heute fürs Morgen
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Unsre Bilder und Noten
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https://doi.org/10.11588/diglit.14298#0063

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Das können wir auch in den mei«
sten Sportarten, selbst im Kampf-
sport wie Fechten und Boxen (Sport-
boxen, nicht Preisboxen), und un-
sere Sportleute haben da noch man«
ches zu lernen. Wir müssen uns
aber auch stets vor Augen halten,
daß wir bei einem Sport, der die
höchste, allseitige Anspannung bis
zur Erschöpfung erfordert — wie zum
Beispiel Wettlauf und Ringen —
keinen anderen Ausdruck erwarten
dürfen, als eben den der höchsten An-
spannung und auch der Erschöpfung.
Dann werden wir auch Schönes
finden, wo wir früher aus Kurzsich-
tigkeit und Anüberlegtheit nur tzäß-
lichkeit sahen.

ArthurLuerssen

Die Zeit

aß die Zeit hingehe und geistig
erfüllt werde, ist das Große und
Wichtige im Menschenleben. Durch-

dringt man sich recht von dieser Idee,
so wird man gegen Glück und Un-
glück, gegen Freude und Schmerz
sehr gleichgültig. Was sind Glück
und Anglück, Freude und Schmerz
anders, als ein tzinfliegen der Zeit,
von der nichts übrig bleibt, als
was sich davon geistig gesammelt
hat? Die Zeit ist das Wichtige im
menschlichen Leben; denn was ist die
Freude nach dem Verfliegen der
Zeit? Und das Tröstliche. Denn
der Schmerz ist ebenso nichts nach
ihrem Verfließen; sie ist das Gleis,
in dem wir der letzten Zeit entgegen-
wallen, die dann zum Unbegreif«
lichen führt. Mit diesem Fortschrei-
ten verbindet sich eine reifende
Kraft; und sie reift mehr und wohl-
tätiger, wenn man auf sie achtet,
ihr gehorcht, sie nicht verschwendet,
sie als das größte Endliche ansieht,
in der alles Lndliche sich wieder
auflöst. W. v. tzumboldt

Unsre BiLder und Noten

G

eben wir heut zwei Künstlerinnen das Bild!

Von tzelene Zadnik (nicht: Zadnick) kennen unsre Leser schon
zwei freundliche Weihnachtsbilder. Ihr heutiger Schnitt hat die
nämlichen Vorzüge — „Neues" ist nichts dabei zu sagen.

Ebensowenig zu den Alpenrosen von Berta Züricher, die wir
in einem farbigen SLeindruck hinters tzeft setzen. Die Vorlage ist wieder
ein tzolzschnitt; unsre Freunde wissen ja, daß wir mit solchen Techniken,
die klare Farbe ermöglichen, die mechanischen Dreifarbendruck-Verkleine-
rungen nach Möglichkeit bekämpfen möchten.

Das Monatsbild von Fritz Boehle über der ersten Seite, das wir
wieder mit Genehmigung der tzerren E. Klotz, Fr. Kurz und Th. Schäfer
weitergeben, nimmt schon für den Iuli eine reiche Ernte an. Möge sie
so reichlich ausfallen, daß der Leu in Britannien dazu ein Gesicht macht
wie der Boehlesche am tzimmel.

Das Schlußbildchen ist nach einem neuen Schnitt von Georg Plischke
angefertigt.

A>on Richard Wintzer sind bisher mehr als hundert Gesänge er-
^schienen, ohne daß sie in weiten Kreisen bekannt geworden wären. Viel-
leicht weckt das noch unveröffentlichte Lied auf den Enkingschen Text in
manchem die Lust nach der Bekanntschaft mit dem Schaffen dieses Ton-
setzers. Die warme tzerzlichkeit eines innerlich tief berührten Musikers
spricht so unmittelbar aus ihm, daß weitere Worte der Einführung eigent-
lich unnötig sind. Trotzdem möchten wir wenigstens kurz auf die meister-
 
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