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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 30,4.1917

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Heft 21 (1. Augustheft 1917)
DOI Heft:
Heft 22 (2. Augustheft 1917)
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Vom Heute fürs Morgen
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https://doi.org/10.11588/diglit.14298#0199

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Anterstützung der Besitzenden fin-
denl Was längst bestand, der Krieg
macht es aufs neue offenbar: das
soziale Llend der Träger unseres
Geisteslebens. Ihm gilt es nicht
weniger, als dem der „unteren
Schichten" zu wehren.

Line weitere Neugründung er-
folgte in Würzburg. Der „Akademi-
sche Arbeitsbund zur Stärkung deut-
scher Wehrkraft" wurde im Iuni
unter Vorsitz des damaligen Rek»
tors, Prof. Dr. Brenner, gegründet.
Anterstützung der vaterländischen
Verteidigung durch Förderung und
Ausarbeitung von Vorschlägen auf
dem Gebiet der Wissenschaft und
Lechnik ist ihr Ziel. Gute Gedan-
ken sollen nicht verloren gehen,
schlechte die Arbeit des Ministeri-
ums nicht stören dürfen: „Die Prü-
fung und Ausarbeitung der Vor-
schläge und allenfallsige Weitergabe
der Ausarbeitungen an die in Be-
tracht kommenden Stellen" will eben
der Akademische Arbeitsbund über-
nehmen. Schließlich haben auch
Korporationen und Freistudenten-
schaften viel Gutes in Kriegshilfe,
sozialer Arbeit und ernster Erörte-
rung des künftigen deutschett Stu-
dententums geleistet.

In einer Reihe neugegründeter
Organe kommen all diese Bewegun-
gen zu Wort, wie der „tzochschule",
den „Mitteilungen des akad. tzilfs-
bundes", der „Neuen Hochschule"
und der „Kriegszeitung des nationa-
len Studentendienstes Tübingen^.
Organisation der Kräfte zur volle-
ren Ausnutzung und Verwendung
an der richtigen Stelle, das ist der
Nenner, auf den alle genannten Be-
strebungen gebracht werden können.
Ls ist der Generalnenner für jede
wirkliche Arbeit im neuen Deutsch-
land.

Wohl geht die Arbeit langsam
vonstatten. Das Häuflein der Stu-
dierenden wird stetig kleiner, aber
die Heimkehrenden werden das neue

deutsche Studententum mitgestalten
zu einer bewußten, völkischen Ge-
meinschaft, die lernen und dereinst
lehren und schaffen will im steten
Gedanken an das deutsche Volk.

E. K. Fischer

Dürmere Hefte?

ein, die wollen wir nicht regel-
rnäßig geben: Dann und wann
aber müssen wir's vorläufig, und
zwar ganz einfach auf eine Ver-
ordnung hin, die mit der Pa-
pierzuteilung infolge des Papier-
mangels zusammenhängt. Die Le-
ser kennen ja die gegenwärtigen
Nöte auch auf diesem Gebiet, sie
brauchen auch nur zur nächsten Ta-
geszeitung zu greifen, um ihre Höchst
leidigen Folgen verkörpert oder
„entkörpert" zu sehn. Mögen sie,
was der Krieg verschuldet hat, nicht
uns entgelten lassen! Wir hoffen
auf ihre Treue, um sie später desto
besser entschädigen zu können.

Deutsche Berge

ie Berge sind den Göttern hei-
lig; — hebe das tzaupt und blicke
auf aus der dumpfigen Luft, aus
den schweren Nebeln, welche über
der Gegenwart HLngen, auf zu den
drei deutschen Gipfeln, welche alle
übrigen überragen, auf zum alten
Vrocken, auf welchem deutscher Geist
dem bildlosen Wodan opferte, auf
welchen deutscher Geist den Faust
im ewigen Streben nach der Lö-
sung der Rätsel der Menschheit
führt; — blicke auf zur Wart-
burg, wo das alte Geistesrüstzeug,
die „gute Wehr und Waffen" un-
seres Volkes, neu geschmiedet wurde;
— blicke auf zum Kyffhäuser, in wel-
chem die große Zukunft der Stunde
harrt, in welcher die Raben nicht
mehr fliegen werden, die Stunde,
wo „ein Volk geboren wird". —
Welch eine andere Nation kann
solche Bergesgipfel aufweis'en? —

Wilhelm Raabe
 
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