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Deutscher Wille: des Kunstwarts — 31,3.1918

DOI Heft:
Heft 14 (2. Aprilheft 1918)
DOI Artikel:
Kranold, Hermann: Zum Geburtenrückgang: (Gefahren der Statistik)
DOI Artikel:
Barthel, Max: Neue Gedichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.14373#0061

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jede Beweisführung gerade in Fragen, an denen die Sffentlichkeit mehr oder
weniger leidenschaftlich Anteil nimmt, sich auf die wissenschaftlich gesicherten
Erkenntnisse stützen müsse, welche unsere Zeit erarbeitet hat, und daß nur
solche Beweisführungen auf dauernde Wirkung und moralische Achtung
rechnen können, welche von den wichtigsten Erscheinungssormen und Ar-
sachen einer öffentlichen Erscheinung keine vernachlässigen.

Hermann Kranold

Neue Geöichte von Max Sarthel

A n f st i e g

-^.eut will ich öen Schrei von allen Dingen,

qnälsnöe Atmen von Baum unö Stein
in meine erhobene Stimme verschlingen
unö will öer Sänger öes Frieöens sein.

Trotz und Gebet,

morgen zerbricht, was heute steht.
wir wollsn wachsen unö reifen,
wurzeln unö in öen Lsimmel greifen,
kein Frevler foll unfre Lrnte zerschlagen,
im Schicksalswinö,

wenn wir mächtig öurchrüttelt sinö,
wollen wir auch Früchte tragen.

Aber öer grausame Toö tanzt seinen grausamen Tanz
unö zerteilt unsre Iugenö, wie einen verwelkten Aranz.

Unö so xsalme ich in ver Gräber verwesenöe Stille,
in öer Stäöte Triumxh mein Donner klingt:

Gros; ist der Lllensch! Das Grötzte sein Tvrlle,

-er öie Berge öes wahnsinns im Ansturm bezwingt!
Anter uns fielen öie tramxfigen Leiber,
unter uns Lallt sich erbitterte lvut.

Aufstieg unö Gixfel. V weiter! Nur weiter!

Strahlenöe Alarheit erfüllt unser Blut.

Dann wirö aus öer chual öer kämxfenöen Lsiber,
aus Ainöergeschrei unö Sehnsucht der lveiber,
aus Gräben unö Gräbern öer Geist sich erheben
unö schöxferisch über öer wüste schweben.

Deine Liebe

^'U'uf das stahlharte, schußumwütete Schilö
Hschreibe ich deinen Namen unö zeichrre öein sützes Bilö,
-atz im Granatengesang, still wie ein hilfreich Gebet,
öeine Liebe vor meinem Lserzeir steht.

winö in öer Nacht

-^^as Schlachtfelö versinkt im schwarzen Kurpur öer Nacht.
-^^Ueber uns, Bruber, geht fröstelnö ein lsauch.
wir frisren auch.

Denn in öer Ferne, öa stamxft öie würgenöe Schlacht.

winö, öu kühlst gut!

Der öu über di« grausam zerrissene Lröe streichst
Unö nicht einen Klatz unter öen Nlenschen erreichst,
wo öer Tod nicht thront
Unö in jeöer blitzenden Stunöe wohnt.
 
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