Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutscher Wille: des Kunstwarts — 31,3.1918

DOI Heft:
Heft 15 (1. Maiheft 1918)
DOI Artikel:
Unsre Bilder
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.14373#0093

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Unsre Bilder

Blatt vor Lem Hefte gibt wieder einen echten Schnittdruck von Carl
IT h i e m a n n , „Der weiße Turm in Rothenburg o. T.". Man erkennt
nicht nur, daß hier keine Feder gezeichnet, sondern ein Messer das Weiß
aus dem Schwarz herausgehoben hat, nein, man fühlt das auch durchs Auge,
man hat seine Phantasiefreude daran, sein inneres Bild von diesem Gemäuer
da samt Bogendurchblick und Holundergebüsch gerade in dieser Technik da,
gerade mit Stich und Schnitt in Schwarz und Weiß zu übersetzen. Alles
Zitterige und nur Korrekte, alles Ängstliche, Kleinliche, Pedantische wird dabei
von der Tafel geblasen, nur das Einfache, Kräftige, Freie bleibt. — Wir nahmen
das schöne Blatt aus Hehders von uns schon oft empfohlenem Abreißkalender
„Kunst und Leben". Erst wenn unser Volk vom Vierfarbendruck genesen sein
und wieder für solche einfache und echte Kunst empfänglich sein wird, erst dann
werden sich die Vorbedingungen zu weitverbreiteter echter Volkskunst für das
Gebiet der Kunstblätter ergeben.

Die acht Seiten über „Das jämmerliche deutsche Heer" in der Entente--
Karikatur werden mit einem besonderen kleinen Rundschau-Aufsatze besprochen.
Mir scheinen sie jetzt während der Ereignisse im Westen besonders schlagend.
Sie sind dem demnächst bei Georg D. W. Callweh erscheinenden neuen Buche
von Avenarius „Da s Bild als Narr" entnommen, das 250 Seiteu stark
sein wird.

Die Kopfleiste über der ersten Seite ist eine Spielmann-Zeichnung vou
OttoBauriedl. Es lohnt, sie auf die Technik hiu mit dem neben ihr stehenden
Schnitt zu vergleichen. Hier also eine Federzeichnuug, aber auch eine,
deren Meister nicht nur sieht, sondern auch schaut, mit andern Worten: der,
während er beobachtet, auch die Poesie des Natureindrucks fühlt. Wie jubelt
hier über Baum und Blumenwiese die Maisonne! — Das Schlußstückchen dieses
Heftes ist einer der reizenden Schatteuschnitte von Karl F r ö h l i ch.

Herausgeber: vr. k. c. Ferdinand Avenarius in Dresden-Vlasewitz; verantwortlich: der
Herausgeber. Mitleitende: Artur Bonus, Or. P. Lh. Hoffnrann und Wolfgang Schumann —
In österreich-Angarn für Herausgabe u. Schriftleitrrng verantwortlich: Or. Nichard Batka in Wien XIH/6 —
Sendungen fiir den Tert ohne Angabe eines Personennamens an die „Kunstwart-Leitung" in
Dresden-Blasewitz — Manuskripte nur nach vorheriger Vereinbarung, widrigenfalls
keine Verantwortirng übernommen werden kann — Verlag von Georg D. W. Callwey — Druck von
Kastner L Callwey, k. Hofbuchdruckerei in München — Geschäftsstelle für Verlin: Georg Siemens, ^ 57.
Kurfürstenstr.8 —Geschäftsstelle fürösterreich-Ungarn: tzofbuchhandlung Moritz Perles, Wien I, SeilergasseH
 
Annotationen